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Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)

Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)

Titel: Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Maynard
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und kam mit einem flauschigen Bademantel zurück, den er Gracie reichte. „Mach es dir bequem und komm erst mal hier an. Vielleicht möchtest du baden. Oder dich kurz hinlegen. Wenn du Hunger oder Durst hast, ruf den Zimmerservice an.“
    Gracie stand ebenfalls auf und schlüpfte in die Robe. Mit ihrem blassen Gesicht und den zerzausten Locken wirkte sie viel zu jung, um das Objekt von Gareths Begierde zu sein. Energisch verknotete sie den Gürtel. „Und du?“, wollte sie wissen. „Was wirst du unternehmen?“
    „Telefonieren. E-Mails beantworten. Wenn es dir recht ist, brechen wir um Viertel nach sieben auf. Ich habe einen Wagen bestellt. Der Senator wohnt draußen in Georgetown, Virginia.“
    Rasch sammelte Gracie ihre Kleidungsstücke auf und war sich nur zu bewusst, dass Gareth auf ihren Po starrte. Sie hörte sein Räuspern, und als sie sich aufrichtete, sah sie, dass er sich umgedreht hatte und scheinbar unbeteiligt den Evakuierungsplan des Hotels studierte. Ihre Sachen in der Hand, ging sie zur Schlafzimmertür. Dort drehte sie sich noch einmal um. „Es tut mir leid, Gareth.“
    „Geh“, sagte er rau. „Wir reden später darüber.“
    Sobald er hörte, dass die Tür zu ihrem Bereich geschlossen wurde, kritzelte er etwas auf einen Zettel, legte ihn gut sichtbar auf den großen Tisch im Salon und flüchtete. Er brauchte eine Luftveränderung, und hier in der Stadt gab es keine Werkstatt, in die er sich zurückziehen konnte.
    Wenig später durchquerte er mit großen Schritten die elegante Lobby und ignorierte Chandras Versuch, ihn in ein Gespräch zu verwickeln. Gracies Worte hallten in seinem Kopf wider. Ich glaube, ich bin dabei, mich in dich zu verlieben. Was hätte er darauf erwidern können? Ihm war klar, dass dieses Gefühl ihrer allgemeinen Verwirrung geschuldet war. Sie suchte Geborgenheit und verwechselte es mit Liebe.
    Er war nicht der Mann, den Gracie brauchte. Keine Frau, die richtig tickte, würde sich auf einen Typen einlassen, der die Dämonen der Vergangenheit nicht loswurde. Gracie war sanft und vertrauensvoll. Ihr Partner sollte jemand sein, der sie auf Händen trug und ihr jeden Wunsch von den Augen ablas.
    Was Gareth von ihr wollte, lag klar auf der Hand. Sex. Außerdem mochte er ihren Humor und ihre Schlagfertigkeit. Aber Liebe kam für ihn nicht infrage. Weder jetzt noch in Zukunft. Darüber hinaus war immer noch nicht klar, weswegen Gracie ihn überhaupt aufgesucht hatte und so dreist in seine Privatsphäre eingedrungen war.
    Früher einmal war er naiv und von Frauen leicht beeindruckbar gewesen. Die Jahre der Abgeschiedenheit als Kind hatten ihn nicht misstrauisch gemacht, und so war er, als er sich das erste Mal verliebt hatte, auf eine Betrügerin hereingefallen. Seitdem existierten die Worte Liebe und Vertrauen nicht mehr für ihn. Er mochte Frauen. Gracie mochte er ganz besonders. Doch wenn das, was er ihr bot, nicht genug für sie war, konnte er ihr auch nicht helfen.
    Bald würde er sie nach Hause bringen, damit sie endlich eine Chance bekam, ihr früheres Leben wieder aufzunehmen. Wieder zurück in den Bergen, würde er sich mit seiner Einsamkeit und seinem leeren Bett abfinden müssen.
    Er brauchte Gracie Darlington nicht, um glücklich zu sein. Absolut nicht.

12. KAPITEL
    Gracie ließ Wasser in den schönen Jacuzzi laufen und gab etwas köstlich duftendes Badesalz dazu. Vom warmen Dampf beschlug der vergoldete Spiegel über dem marmornen Waschbecken, doch sie war froh darüber. Denn jedes Mal, wenn sie ihr Spiegelbild erblickte, sah sie ihre schuldbewusste Miene.
    Feigling. Heulsuse. Es fielen ihr noch viele andere negative Bezeichnungen für ihr Verhalten Gareth gegenüber ein. Wie kam sie dazu, ihm zu sagen, sie hätte sich in ihn verliebt, um ihn dann sozusagen von der Bettkante zu schubsen? Jetzt hielt er sie vermutlich für eine ganz miese Trickserin. Dabei sehnte sie sich einfach nur danach, in Gareths Armen zu liegen und leidenschaftlich mit ihm zu verschmelzen.
    Andererseits fürchtete sie sich davor, sich ihren Gefühlen hinzugeben. Ein gebrochenes Herz war vermutlich noch schwieriger zu heilen als ein kaputter Kopf.
    Sie zog den Bademantel aus und glitt ins warme Wasser. Wie schockiert Gareth ausgesehen hatte, als sie das L-Wort ausgesprochen hatte. Was hatte sie sich dabei gedacht? War sie davon ausgegangen, dass er ihr zu Füßen fallen und ihr seine Liebe gestehen würde? Wie hatte sie so blöd sein können? Jetzt war er vermutlich auf der Flucht. Sie hatte

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