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Ein silbernes Hufeisen

Ein silbernes Hufeisen

Titel: Ein silbernes Hufeisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Barbera
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benötigte eine gewisse Zeit, um sich mit Alex zurecht zu finden. Andererseits war sie sich vollkommen und absolut sicher: egal mit welchen Namen er sie bedachte, egal wie er sie behandelte, Alex würde immer alles für sie sein.
    Zu diesem Zeitpunkt musste sie jedoch wohl oder übel einsehen, dass Alexander und Anthony zu verschieden waren, um sich wirklich zu verstehen. Je länger sie die beiden also plaudern ließ, desto gefährlicher wurde die Situation, weswegen sie sich nun besser um Ablenkung bemühte. Schließlich gab es immer noch sehr, sehr viele schreckliche Dinge, die an diesem Abend vor Guinievaire und ihrem Verlobten lagen, sie mussten sich also ganz und gar nicht auf Alexander und seine zauberhaften Anekdoten aus der Vergangenheit beschränken.
    „Alex,“ sagte sie, dabei hob sie den Kopf, nahm seine Hand von ihrer Hüfte und flatterte die Wimpern. „Warum sagst du nicht meinem Vater Guten Abend? Er hat dich sehr vermisst. Immerhin seid ihr die besten Freunde.“
    Sehr wohl verstehend, wovon sie sprach und leider auch, worauf sie abzielte, grinste Guinievaires Lord sein hübschestes Grinsen.
    „Kennen Sie Mortimer bereits, Mr Ford?“ fragte er unschuldig. Tony schüttelte den Kopf. Scheinbar mochte er mit Alex nicht mehr reden.
    „Wie nachlässig von dir, Prinzessin,“ meinte Alex mit einem Kopfschütteln. „Ich werde Sie vorstellen, folgen Sie mir,“ schlug er dann Guinievaires geheimem Verlobten vor. An sie gewandt fügte er hinzu: „Kommst du mit oder betrinkst du dich weiter?“
    Guinievaire presste die Lippen kurz und fest aufeinander. „Ich denke, ich werde beides tun,“ erklärte sie. Alex nahm ihre Hand, nickte für Tony mit dem Kopf in eine Richtung, dann zog er sie durch die Massen, wobei ihr Verlobter stumm folgte.
    Als Tony daraufhin endlich offiziell Guinievaires finsterem Vater vorgestellt wurde, erwies es sich als großer Vorteil, dass er Snooze vom gestrigen Abend im Theater bereits kannte. Er erwähnte ihre Begegnung, lobte die Ford-Zucht dabei in höchsten Tönen und spielte immer wieder dankenswerterweise auf den Profit an, den sie durch ihre Monopolstellung im Land sicherlich abwerfen musste, Mr Hastings zeigte sich zunächst also angemessen beeindruckt, und zweifellos hätten Tonys und Guinievaires Chancen sich nach seinem unglücklichen, ersten Treffen mit Lord Lovett zumindest wieder ein wenig erhöht, wäre eben dieser Lord nicht auch ein Teil der neuen Runde gewesen. Zwar nahm er sich in Guinievaires Anwesenheit merklich zurück und machte nur hier und da eine kleine, spitzfindige Bemerkung, die meist ohnehin klug verschlüsselt waren, so dass nur seine beste Freundin sie verstehen konnte, aber obwohl sie für heute Abend bereits mit dem Schlimmsten gerechnet hatte, war sie schockiert von Alexanders soziopathischer Ader. Während des Essens musste sie die drei Herren zudem alleine lassen, da sie laut Sitzordnung am anderen Ende des Tisches bei Vicky und Cici saß. Wann immer Guinievaire dann bloß daran dachte, was Alex gerade tun oder sagen könnte, wurde ihr noch schlechter als zuvor.
    Das Dinner an ihrem Ende des Tisches erwies sich zudem als unerträglich lange und ebenso langweilig. Cici erzählte davon, wie sie Alexanders Schwestern Emma und Elizabeth vorgestellt worden war, und scheinbar hatte sie die Zwillinge nicht ausstehen können, was vermutlich auf Gegenseitigkeit beruht hatte. Ausführlichst beschwerte sie sich darüber, wie feindselig sie gewesen waren, während Victoria ihr ausgesprochen mitleidig lauschte, im Gegensatz zu Guinievaire, die der Meinung war, es sei allein die Schuld ihrer ehemaligen Freundin, dass sie nicht sonderlich herzlich in die Familie Lovett aufgenommen worden war. Sie kannte die Zwillinge bereits seit mehr als einem Jahr und hatte sich immer ausgesprochen gut mit ihnen verstanden. Da sie aber nun einmal geschworen hatte, niemals wieder ein Wort mit Cici zu wechseln und deswegen kaum an deren Konversation teilnehmen konnte, unterhielt sie sich stattdessen ein wenig mit Paul, den man glücklicherweise rechts neben sie platziert hatte und der es wie immer hervorragend verstand, sie von dem Elend am anderen Tischende so gut es eben ging abzulenken. Sie lachte viel, aber hin und wieder flog ihr Blick dennoch hinüber zu ihrem Vater, ihrem besten Freund, ihrem Verlobten und dem langweiligsten Menschen dieser Welt. Was sie meinte aus der Ferne erkennen zu können, gefiel ihr ganz und gar nicht: Tony sah verängstigt aus, und ihr Vater

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