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Ein silbernes Hufeisen

Ein silbernes Hufeisen

Titel: Ein silbernes Hufeisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Barbera
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geistigen Kapazitäten, um das zu verstehen.
    In die angestrengte Stille der Mädchen platzte schließlich Tony mit einem untrüglichen Gefühl für den denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Ganz im Gegensatz zu Guinievaire, die langsam zu verzweifeln drohte und deren Gehirn vollkommen außer Funktion zu sein schien, machte er einen erholten und sogar recht zufriedenen Eindruck, als er sich in ihrer Mitte einfand und fröhlich lächelte. Welch ein Glück es war, dass er nicht wusste, was sie wusste!
    „Vicky,“ nickte er höflich, dann verbeugte er sich kurz vor der kochenden Cecilia. „Willkommen zurück in London,“ begrüßte er sie.
    „Mr Ford,“ seufzte Guinievaire, sich nach wie vor ihrer Pflichten bewusst, und wies auf ihre frühere Freundin. „Dies ist Cecilia Sharp.“
    Vicky, Cici und Tony tauschten erschöpfte, empörte und verwirrte Blicke aus bis sie ihren Irrtum bemerkte, bei dem man ihr natürlich Absicht unterstellen würde, also machte Guinievaire sich noch nicht einmal mehr die Mühe, sich zu korrigieren. Stattdessen schloss sie kurz die Lider.
    „Ich bin Lady Cecilia Lovett,“ berichtigte diese nach betretenem Schweigen schließlich selbst. Dann, bemerkenswert plötzlich, legte sich ein ganz neuer Ausdruck auf ihr Gesicht. Sie lächelte freundlich und ihre großen Augen funkelten, wenn auch etwas verräterisch. „Mr Ford, falls Sie irgendwann einmal darüber sprechen wollen, dann wird Sie niemand besser verstehen als ich.“
    Sofort neigte Guinievaire wütend den Kopf auf die rechte Seite. „Das ist sehr umsichtig von dir, Cici. Er wird nicht darauf zurückkommen müssen.“
    Bevor ihre Freundin darauf mit einer weiteren Spitze antworten konnte, fasste sie eilig nach dem Arm ihres Verlobten und zog ihn bestimmt und mit einem gezielt schmerzhaften Griff fort von ihnen, hinüber zu den hohen Türen, bis sie einen angemessenen Sicherheitsabstand zu den sehr enttäuschenden Freundinnen hatten. Erst dann konnte Guinievaire kurz ausatmen.
    „Ich muss in Ruhe mit dir sprechen,“ erklärte sie Tony leise.
    Er wusste es nicht und er ahnte es auch nicht, aber sie mühten sich umsonst, zumindest an diesem Abend. Heute konnten sie nicht mehr gewinnen, vor allem nicht solange Tony hier war. Sie musste ihn also bitten zu gehen, dazu musste sie ihn in die Eingangshalle bugsieren und dann konnte Guinievaire endlich ungestört agieren und sich ungehindert um die verzweifelte Rettung ihrer Verlobung bemühen.
    Ihr Verlobter nickte derweil voller angespanntem Verständnis, dabei neigte er fragend den Kopf in Richtung des großen Salons. Wortlos verstanden sie sich. Guinievaire raffte den Rock und folgte ihm durch die gesättigte, vielleicht etwas enttäuschte Menge über das warme Parkett. Auch sie wussten nicht, was Guinievaire wusste, denn sie konnte sich nicht eine winzige Sekunde über Langweile beschweren an diesem furchtbaren Abend. Mit einem Mal sehnte sie sich sehr nach ihrem weichen, großen Bett.
    Als die beiden den prachtvollen Raum eiligen Schrittes gerade zur Hälfte durchquert hatten, legte sich eine sehr feuchte Hand urplötzlich um Guinievaires Handgelenk. Nun, natürlich musste es genau in diesen Sekunden geschehen. Es passte herrlich ins Bild, nicht wahr? Nachdem er zunehmend schlimmer und schlimmer geworden war, musste dieses Dinner nun einfach in einer unausweichlichen Katastrophe gipfeln. Ein letztes Mal und sehr verzweifelt atmete Guinievaire tief ein.
    „Entschuldigen Sie mich, Miss Hastings, haben Sie eine Minute Zeit?“ stieß Snooze nervös hervor.
    Guinievaire hielt hilflos inne und wandte sich ihm ungeduldig zu. Er sah ihr noch nicht einmal in die Augen – er wagte es ganz einfach nicht. Ihr Vater hatte ihm vermutlich versichert, Guinievaire würde gehorchen, sie würde Ja sagen, sie würde sich freuen. Wie konnte er nur so dumm sein, der Marquis von Snooze? Er wusste genau, dass sie einen anderen Mann liebte, dass sie ihn nicht wollte, dass sie Nein sagen würde. Warum musste er sie hier fragen, vor all diesen Menschen? Was schuldete er ihrem Vater? Sicherlich hatten sie sich wieder einmal gestritten und deswegen war er heute endlich gezwungen zu handeln. Nun, wenn er sich unbedingt blamieren wollte, sie stand ihm nicht im Weg dabei. Sie kannte ihre Antwort und außerdem würde sie nicht vorsichtig mit ihm sein, dazu war ihre Laune viel zu miserabel. Zunächst bedachte sie ihn mit einem vernichtenden Blick.
    „Nein, die habe ich eigentlich nicht wirklich, Marquis, es tut mir

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