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Ein sinnlicher Schuft

Ein sinnlicher Schuft

Titel: Ein sinnlicher Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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umdrehte, begegnete sie seinem amüsierten Blick. »Sie gehen wunderbar mit ihm um.« Er lächelte. »Er kann sich glücklich schätzen, Sie als Schwester zu haben.«
    Sein anerkennendes Lächeln brachte sie aus der Fassung. Sie drehte sich zur Kutsche um und wollte den Korb hineinheben, als große, starke Hände ihn ihr abnahmen, und ihr Gesicht berührte fast sein Halstuch, so dicht stand er plötzlich bei ihr.
    Viel zu dicht.
    Es war ihr mit Mühe gelungen, den ganzen Tag auf Distanz zu ihm zu bleiben und nicht an die vergangene Nacht zu denken. Jetzt holten ihre Erinnerungen sie ein und sorgten dafür, dass ihr das Blut heiß durch die Adern schoss, als würde sie verbrennen.
    Seine Hände auf ihrem Körper. Sein Mund auf ihrem und nicht nur dort. Pru wurde rot bei dem Gedanken, welch intime Berührungen sie zugelassen hatte. Unaussprechlich und dabei unvorstellbar erregend.
    Sieh zu, dass du auf Distanz gehst.
    Sie versuchte es vergeblich. Sie konnte ihm nicht ausweichen, stand eingeklemmt zwischen ihm und der Kutsche. Immer noch viel zu nah schaute er stirnrunzelnd auf sie hinab. »Fühlen Sie sich wieder unwohl?«
    Unwohl? Nun ja, wie man’s nimmt. Mein Herz hämmert, meine Handflächen sind feucht, und meine Knie sind wie Pudding. Ich kann an nichts anderes denken als daran, wie du dich gestern Nacht an mich gepresst hast, als du mich besinnungslos geküsst hast. Daran, wie sich deine großen Hände auf meiner Haut anfühlten. Dein Mund auf mir.
    Klang das, als fühlte sie sich wohl ?
    »Mir fehlt nichts, danke der Nachfrage«, murmelte sie rasch. »Sie haben mich bloß erschreckt.«
    Er legte den Kopf schief. »Was meinen Sie?«
    Sie hatte sich beinahe schon wieder verraten.
    Denk daran, wer du sein musst … und wer du nicht sein darfst!
    Sie stützte eine Hand in die Hüfte, warf den Kopf herum und begegnete seinem Blick. »Ich hab gesagt, Sie haben mich so erschreckt, dass ich beinah in die Luft gehüpft wär wie’n Frosch. Sie schleichen sich besser nich so an Mädchen ran, Sie Flegel, Sie.«
    Er grinste. »Ich bin ein Flegel?«
    Allein der Gedanke war absolut lächerlich. Sie konnte ein Kichern nicht unterdrücken. »Na ja, sagt man doch so, oder nich? Und auch wenn Sie ein feiner Herr sind, is es nich ganz falsch mit dem Flegel.«
    »Danke für das Kompliment.« Er lachte aus vollem Herzen, bevor er sich abwandte, und ihr Inneres krampfte sich erneut sehnsüchtig und verlangend zusammen, während sie ihm nachschaute.
    Eine Abkühlung würde jetzt guttun, dachte Pru, zumal sie aus der Ferne das Plätschern des Baches lockte. Sie schaute sich um. Mr Lambert war mit dem Pferd beschäftigt, und Melody und Evan kletterten noch immer begeistert in den Bäumen herum. Niemand würde sie für ein paar Minuten vermissen.
    Sie schob sich durch das Gestrüpp, bis sie das munter über Steine dahinfließende Wasser erreichte. Ein entzückendes Plätzchen inmitten einer saftigen Wiese, deren Grün vom Weiß und Gelb und Blau zahlloser Blumen durchbrochen wurde, die die Luft mit ihrem Duft erfüllten. Vögel flatterten emsig umher und bildeten einen vielstimmigen Chor. Pru fühlte sich an ein Gemälde erinnert, das sie in ihrem früheren Leben einmal gesehen hatte und das ihr damals wie ein Versprechen auf das Ende des Winters erschienen war.
    Sie suchte den Uferstreifen ab– ja, da war es! Sie pflückte ein Kraut, das sie gut kannte, und zerdrückte es zwischen den Fingern. Sie beugte sich zu dem kleinen Bach, füllte sich die Hände und spritzte sich immer wieder Wasser ins Gesicht, schloss die Augen, während sie ihre brennende Haut kühlte. Nicht genug! Längst nicht genug!
    Pru schaute sich rasch um, vergewisserte sich, dass niemand in der Nähe war, und kniete sich an den Saum des Baches. Sie zögerte. Ach was, es würde nur einen Moment dauern, und wer sollte sie schon beobachten?
    Rasch öffnete sie die Knöpfe ihres Kleides und streifte das Oberteil über die Arme herunter, rollte ihr Mieder bis zur Hüfte hinunter, um ihren Oberkörper mit Wasser zu bespritzen.
    Himmlisch. Sie wusch Arme und Nacken, doch sie wollte sich nicht nur säubern, sondern auch die verzehrende Glut ihres Blutes kühlen und die verwirrende Leidenschaft zurückdrängen, die sie so unvorbereitet gepackt hatte.
    Konnte sie es wagen, ihr Haar zu waschen? Sie betrachtete stirnrunzelnd das kleine Rinnsal, das kaum tiefer war als eine Teetasse. Vielleicht wenn sie sich auf den Rücken legte…
    Auch Colin war vom Geräusch des

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