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Ein sinnlicher Schuft

Ein sinnlicher Schuft

Titel: Ein sinnlicher Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Bild von einem gefangenen Vogel kam ihm in den Sinn. Miss Prudence Filby wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf. Wahrscheinlich lag es an dem Rätsel, das sie umgab. So vieles schien bei ihr nicht zusammenzupassen, und zu gerne würde er die Wahrheit erfahren. Noch wusste er zwar nicht wie, doch dass er es herausfinden würde, daran zweifelte er nicht.
    Bevor er einschlief, galt sein letzter Gedanke ihr.

Vierzehntes Kapitel
    S ie war froh, dass es ihr am nächsten Morgen erspart blieb, groß mit Mr Lambert zu sprechen. Sie hatten so viel damit zu tun, die Kinder zu wecken und ihnen ein Frühstück zu machen, dass sie kaum Zeit zum Reden fanden. Sie verständigten sich stumm mit Gesten und Kopfbewegungen, wobei Melodys Geplapper dazu beitrug, dass keine peinliche Stille entstand.
    Dann war es auch schon Zeit zum Aufbruch.
    Unter vielen Abschiedsumarmungen und guten Wünschen, die zu einem großen Teil auch Colin galten, verabschiedeten sie sich von der Schauspieltruppe. Cam würde sie und den defekten Einspänner zum nächsten Ort bringen, wo es einen Schmied gab, und dann zum Lager zurückkehren. Aufgrund des rauschenden Erfolgs vom Vorabend hatte die Truppe nämlich beschlossen, eine weitere Vorstellung zu geben. Mit Pomme in der Rolle von Käpt’n Jack und Fiona als spanischer Prinzessin.
    Letztere, übrigens eine Schwester von Cam, beschloss, sie ebenfalls zu begleiten. Fröhlich saß sie auf dem Kutschbock zwischen den beiden Männern und machte sich nach Kräften an Colin ran, sodass Pru nichts übrig blieb, als mit den Kindern hinten im Wagen zu sitzen und zuzusehen, wie Fiona mit Mr Lambert scherzte und lachte.
    Was ihr ganz und gar nicht gefiel.
    Zum Glück für die eifersüchtige Miss Filby dauerte es nicht lange, bis sie das Dorf und den Schmied erreichten. Von dort würden sie, sobald die Frage des Transportmittels geklärt war, weiter Richtung Westen nach Basingstoke und Ardmore Hall fahren.
    So weit wie möglich weg von Fiona, dachte Pru voller Befriedigung.
    Der Einspänner war nicht zu reparieren, zumindest nicht auf die Schnelle und nicht von einem einfachen Schmied. Deshalb tauschte Colin ihn einfach gegen eines der Gefährte, die an der Postkutschenstation für solche Zwecke bereitgehalten wurden. Obwohl er versucht war, einen leichtgängigen zweirädrigen Wagen zu nehmen, der dem Vorgängermodell seiner Luxusequipage ähnelte, entschloss er sich aus Vernunftgründen für eine komfortable Kutsche von einer Größe, die auch von einem einzigen Pferd gezogen werden konnte.
    Miss Filby, die zwischenzeitlich mit den Kindern Reiseproviant eingekauft hatte, zeigte sich von seiner zweckmäßigen Anschaffung positiv überrascht und brachte das auch zum Ausdruck, woraufhin Colin sie mit einem schiefen Grinsen bedachte. »Ob Sie es glauben oder nicht: Ich bin lernfähig.«
    Sie errötete leicht, weil er sie mit dieser Anspielung in Verlegenheit brachte, doch sie fing sich schnell, nickte nur knapp und reichte ihm den Korb mit den Lebensmitteln. »Sieht viel gemütlicher aus, Chef. Und sicherer für die Kleine.«
    Evan schien enttäuscht, als er mit kritischem Blick die Kutsche umrundete. »Die andere hat mir besser gefallen. Das hier is halt ’ne Ponykutsche für Kinder oder was für Großeltern.«
    Colin lächelte vor sich hin. So schnell änderte sich das. Vom smarten Junggesellen zum Familienvater. »Können wir los? Basingstoke ist bloß ein paar Stunden entfernt.«
    Miss Filby verdrehte die Augen, und Colin glaubte einen gemurmelten Fluch über »die blöde Chantal« zu vernehmen, aber er tat so, als hätte er nichts gehört. Instinktiv streckte er seine Hand aus, um Pru in die Kutsche zu helfen. Sie blieb wie angewurzelt stehen und schaute ihn stirnrunzelnd an. »Und wofür soll das gut sein?«
    Colin schaute hinab auf seine Hand. Wofür wohl? Die Etikette verlangte, dass man einer Dame in die Kutsche half.
    Einer Dame.
    Wie überaus merkwürdig. Er sah Miss Filby an und wandte rasch den Blick ab von diesen sturmgrauen Augen, in denen er noch Reste von Leidenschaft erkannte, auch wenn sie sie zu unterdrücken suchte. Er wechselte das Thema. »Würden Sie mir bitte Melodys Tasche anreichen? Ich lege sie obendrauf.«
    Sie reichte sie ihm ohne ein weiteres Wort und kletterte anschließend allein in die Kutsche, setzte sich neben Melody. »Komm her, kleine Miss. Ich hab eine von Pommes hübschen Federn für dich.«
    Colin verstaute den Rest ihrer Sachen mit Evans Hilfe auf dem Kutschendach und wollte den

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