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Ein sinnlicher Schuft

Ein sinnlicher Schuft

Titel: Ein sinnlicher Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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die anerkennenden Worte. »Ich hab grad erst damit angefangen. Mr Rugg und ich sind noch nich lang verheiratet.« Sie war eine gut gepolsterte Frau mittleren Alters mit den ersten grauen Strähnen an den Schläfen, aber wenn sie über ihren Mann redete, wirkte sie wie ein junges Mädchen. »Er hat gesagt, er braucht jemanden, der ihm zur Hand geht, und ich hab gesagt, ich kenn ein ziemlich gutes Braurezept, also sind wir vor ’nem Monat zum Vikar, um die Sache unter Dach und Fach zu bringen.«
    Pru lachte. »Klingt perfekt.« Sie streckte die Hand aus. »Ich bin Pru Filby. Das hier ist mein Bruder Evan. Und die junge Dame ist Miss Melody, Mr Lamberts Mündel.«
    Die Frau lächelte. »Ich bin Olive. Olive Rugg inzwischen.« Erneut wurde es laut an Ardmores Tisch. Beide Frauen drehten sich um und starrten hinüber.
    »Lord oder nich, den Mann würd ich meinen Schweinen nich zum Fraß vorwerfen. Der is reines Gift.« Olive stemmte die Hände in ihre ausladenden Hüften und musterte den adligen Gast finster. »Wenn er nich für das ganze Bier bezahlt, das er hier verschüttet, lässt er mir seine feine Weste da.«
    Pru glaubte ihr aufs Wort, dass sie ernst machen würde mit ihrer Drohung.
    Aus dem Hinterzimmer tauchte ihr Ehemann auf. »Ollie, hör auf zu schwatzen und kümmer dich um ihn.« Er grinste seine Frau an und gab ihr einen Klaps, als sie an ihm vorbeiging. »Faule Kuh.«
    Olive wackelte provozierend mit ihrem ausladenden Hinterteil, und er lachte bellend auf, bevor er wieder nach hinten verschwand. Pru lächelte. Auch wenn es eine Vernunftehe gewesen sein mochte, da war inzwischen bestimmt etwas mehr zwischen den beiden…
    Glückliche Frau.
    Noch ganz in Gedanken drehte sie sich um und lächelte Colin an, der soeben zu ihnen herüberkam. Ein Schatten huschte über sein Gesicht, und ihr Lächeln verblasste. Was war los? Hatte sie irgendetwas falsch gemacht? Sie wusste es nicht. Deshalb ging sie einfach zur Tagesordnung über.
    »Wissen Sie jetzt, wo Miss Marchant sich aufhält?«
    Er setzte sich neben sie auf die Bank, und wieder einmal fiel ihr auf, wie groß er war. Ein Mann wie ein Baum, dachte sie.
    Und würdest du nicht gerne seine Äste hinaufklettern? Tja, welche Frau würde das nicht wollen.
    Er verschränkte die Arme und fixierte Lord Ardmore mit einer ausdruckslosen Miene. »Sie hat ihn verlassen. Er muss etwas Verwerfliches getan haben, dass sie allein geflohen ist, aber ich bekomme im Augenblick nichts aus ihm heraus. Vielleicht wenn er etwas nüchterner geworden ist.« Was angesichts des frischen Kruges mit Bier, den Olive gerade hinaustrug, wenig wahrscheinlich schien. Zumindest nicht in absehbarer Zeit.
    In diesem Moment hallte das Klirren zerbrechenden Geschirrs durch den Raum. Alle schraken auf, sprangen auf die Beine, schauten sich in der Schänke um. Und entdeckten Olive, die auf das Durcheinander von Tonscherben und Bier auf den blank gescheuerten Bodendielen zu ihren Füßen blickte, während Lord Ardmore sich mit vor Zorn gerötetem Gesicht vor ihr aufgebaut hatte.
    Bevor Colin etwas unternehmen konnte, war Pru bei der Wirtin und schob die Frau ein wenig zur Seite, lächelte Ardmore an. »Tschuldigung, Mylord. Wir machen ihre Sachen gleich sauber.«
    Olive war den Tränen nahe. »Mein schönster Krug«, flüsterte sie traurig. »War ’n Hochzeitsgeschenk«, schluchzte sie. »Ich hab ihn nur rausgeholt, weil Seine Lordschaft gekommen is.«
    Pru tätschelte ihr die Schulter. »Geh und hol einen neuen.« Sie versetzte Olive einen leichten Stoß und nahm der Frau das Geschirrtuch ab, das in ihrer Schürze steckte. »Ich fang mit Saubermachen an.«
    Sich dem betrunkenen und wütenden Lord Ardmore zu nähern war nicht gerade verlockend, doch sie wagte es und tupfte das Bier von der Vorderseite seines Überrocks und seiner Weste, obwohl ein kompletter Wechsel der Kleidung sicher empfehlenswert gewesen wäre.
    Er stieß schwer seinen Atem aus, sodass auch Pru eine Kostprobe dieses ekligen Geruchs abbekam. »Weiter unten auch«, grunzte er.
    Sie presste die Lippen aufeinander und machte sich an der Vorderseite seiner Hose zu schaffen, wobei sie die gefährlichen Regionen tunlichst zu meiden suchte. Trotzdem lachte er erstickt. Wenn sie nicht sicher wäre, dass Olive dafür büßen müsste, würde sie gänzlich unsanft mit dem unfeinen Lord umspringen und ihm den Schritt so säubern, dass ihm das Lachen verginge.
    Soll ich Ihnen den Besenstiel in den Hals stecken oder in den Arsch?
    So aber griff

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