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Ein sinnlicher Schuft

Ein sinnlicher Schuft

Titel: Ein sinnlicher Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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der Schulter. »Mellie, wach auf! Schnell, wir müssen uns verstecken.«
    Das Kind blinzelte ihn an. »Verstecken? Wieso?«
    Dann beleuchtete ein weiterer Blitz den sich nähernden Reiter. Es konnte nur der Teufel auf einem rotäugigen, schnaubenden Dämon sein. »Komm weg, bevor er uns entdeckt«, flüsterte er Melody zu, aber dieses kleine Persönchen rannte zur Türöffnung und winkte dem Reiter aufgeregt zu. »Hallo! Hallo!«
    Er nahm sie hoch und trug sie zurück in die dunkelste Ecke. Hoffentlich hatte der Riese sie nicht gesehen und ihre Rufe über dem Tosen des Sturms nicht gehört.Doch er hatte kein Glück, denn schon trat eine große schwarze Silhouette in den niedrigen Eingang.
    Evan schob sich vor Melody. Er hatte nichts, um sich zu verteidigen. Keinen Stock, keinen Stein. Er erinnerte sich an die Laterne aus Glas und Eisen, deren Kerze schon vor langer Zeit heruntergebrannt war, und hob sie hoch. Vielleicht schaffte er es, ihn ein-, zweimal zu treffen, ihn wenigstens eine Weile abzulenken, damit Mellie wegrennen konnte…
    Melody jedoch stürzte sich nach vorne, umklammerte die Beine des Riesen und schrie. Vor Angst? Nein, wohl kaum, denn der Eindringling hob sie hoch und wirbelte sie durch die Luft. »Kleine Mylady!«
    Melodys Stimme überschlug sich jetzt vor Begeisterung. »Billybillybillywick! Du hast ja ein Blitzpferd!«
    Evan ließ die Laterne sinken und runzelte die Stirn. »Billywick? Den gibt’s wirklich? Ich dachte, den hättest du erfunden!«
    Als der nächste Blitz die Szene erhellte, entpuppte sich der Dämon als ein blonder junger Mann mit einem schiefen Grinsen. Er schien sich nicht weniger als Melody über die nächtliche Begegnung zu freuen. Er machte einen Schritt nach vorn und streckte Evan die Hand hin. »Ich bin Bailiwick, junger Herr. Und wie kommt es, dass Sie sich mit Lady Melody hier draußen im Sturm aufhalten?«
    »Wir verstecken uns vor den Piraten«, erklärte Melody ihm ganz wichtig.
    Bailiwick warf Evan einen fragenden Blick zu. Der Junge zuckte die Schultern. »Mehr oder weniger. Und was machen Sie hier?«
    In diesem Moment schob auch Balthazar seinen Kopf in die Hütte und ließ ein so lautes Schnauben hören, das s es Laub und Staub aufwirbelte. Melody kicherte, während Bailiwick seufzte. »Dieses Monster hat mich hergebracht.«
    Evan runzelte die Stirn. »Sollten Pferde nich das tun, was der Reiter will?«
    »Tja, das hätte man ihm vielleicht deutlicher sagen müssen.« Bailiwick kratzte sich am Kopf. »Ich hab keine Ahnung, wo wir uns hier befinden. Bin da draußen im Sturm im Kreis rumgeritten auf der Suche nach einem Gasthaus, das irgendwo in der Nähe sein soll. Auch heißt es, dass ein paar üble Kerle hinter Sir Colin her sind.«
    »Piraten«, sagte Melody altklug.

Neunundzwanzigstes Kapitel
    I m dunklen Schankzimmer schliefen sechs Männer. Ausgestreckt auf Bänken und Tischen und sogar auf dem Tresen schnarchten und schnaubten sie, um ihren Rausch auszuschlafen.
    Langsam und vorsichtig durchquerte Olive den Raum. Behutsam auftretend und das kleine Kerzenlicht aus ihrer Laterne mit der Hand abschirmend, damit es nicht auf eines der Gesichter fiel, fand sie ihren Weg über den Holzboden, ohne dass auch nur eine einzige Bohle knarrte. Schließlich war es ihr Boden, den sie mit eigenen Händen geschrubbt und so lange poliert hatte, bis er wieder glänzte.
    Rasch schlüpfte sie durch die Tür und verhinderte, dass feuchte Luft hereindrang und einen der Schläfer weckte. Draußen blieb sie unter dem Vordach stehen und schickte ein inbrünstiges Gebet gen Himmel.
    Bitte, lass Rugg nicht ahnungslos nach Hause kommen.
    Dann hüllte sie sich in ihr Tuch, holte tief Luft und wagte sich in den strömenden Regen.
    Die erste Tür, an die sie hämmerte, gehörte zu jenem Hof, zu dem Pru die Kinder geschickt hatte. Nach schier endlosem Klopfen wurde endlich geöffnet, und durch den schmalen Türspalt sah sie einen schlecht gelaunten Mann mit einer Kerze in der Hand. »Was hämmerst du hier rum, du blöde Kuh?« Er funkelte sie böse an. »Ach, die Wirtin.«
    Olive drückte die Tür auf und trat ein. »Ist mit den Kindern alles in Ordnung?«
    Der Mann kratzte sich am Kopf. »Meine Gören sind oben auf ’m Dachboden und schlafen, wie’s sich gehört. Was geht dich das an?«
    Die Wirtin starrte ihn an. »Ich mein doch nich deine Kinder. Was is mit den beiden anderen, Evan und Melody? Haben nich ein Junge und ein kleines Mädchen heut Nacht an deine Tür geklopft?«
    Der

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