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Ein sinnliches Angebot

Ein sinnliches Angebot

Titel: Ein sinnliches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis , Pößneck GGP Media
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gerade dabei, den Arbeitsplan durchzusehen.
    „Guten Morgen.“
    Ihr Herzschlag beschleunigte sich, noch bevor sie den Kopf heben konnte. Luke stand an der Tür und trug bereits einen Kittel über seiner dunkelblauen Hose, die seine langen Beine perfekt zur Geltung brachte. Allein sein Anblick reichte, dass Faith schwindlig wurde. Sie konnte nur hoffen, dass er sich heute von ihr fern halten würde. Sonst würde sie den ganzen Tag damit verbringen, ihn anzustarren.
    „Guten Morgen.“ Sie griff nach dem Plan, stand auf und kam um den Schreibtisch herum. Dabei nahm sie sich fest vor, Luke nicht direkt anzusehen. Ein Blick in seine Augen war für sie so ungesund wie ein Blick in die Sonne. Andererseits sehnte sich alles in ihr danach, ihn zu berühren. Unauffällig versuchte sie, im Vorbeigehen seinen Duft einzuatmen.
    „Hallo.“ Seine große warme Hand legte sich auf ihre Schulter und hinderte Faith am Weitergehen.
    Faith starrte auf seine Schuhe. Hübsche Schuhe, dachte sie. Ob die Socken farblich dazu passen? Bestimmt. Luke ist immer so gut organisiert.
    „Faith?“ Er bückte sich leicht, um ihr in die Augen zu sehen. Als sie den Kopf wegdrehte, hob er ihr Kinn an. „Was hast du denn?“
    War sie so leicht zu durchschauen? Da gab sie sich alle Mühe, um sich nicht anmerken zu lassen, wie verletzt sie war, und er ließ die Fassade einfach so bröckeln. Zu allem Überfluss tat ihr auch noch der Kopf weh, und sie fühlte sich schwindlig. „Ich habe gar nichts. Nur einen anstrengenden Tag vor mir. Wenn du mich also jetzt bitte …“
    „Hast du gefrühstückt?“
    „Ich habe dir bereits versichert, dass ich durchaus allein zurechtkomme.“
    „Du brauchst etwas zu essen.“
    „Auf meinem Schreibtisch liegt ein Bagel, den werde ich mir holen. Ich …“
    „Jetzt sofort.“ Mit dem Daumen strich er ihr über die Unterlippe und machte es Faith damit noch schwerer, ihre Zurückhaltung aufrechtzuerhalten. „Du bist sehr blass.“
    „Wunderbar.“ Sie kehrte zum Tisch zurück, legte den Tagesplan weg und biss in den Bagel. „Jetzt zufrieden?“
    „Schon besser.“ Er wartete ab, bis sie schluckte. „Jetzt noch einen Bissen.“ Luke sah auf seine Uhr. Nach sechzig Sekunden nickte er. „Und? Gehts besser?“
    „Ja“, gestand sie ein und bekam einen Kloß im Hals.
    „Faith, manchmal stimmt dein Blutzuckerspiegel nicht, obwohl du alles beachtet hast. Das ist dann nicht deine Schuld.“
    Bei seinem mitfühlenden Tonfall hätte Faith in Tränen ausbrechen können.
    „Ich möchte, dass du Insulin nimmst.“
    Schlagartig war ihre Rührung verschwunden. „Niemals. Insulin kommt für mich nicht infrage.“
    „Weil es zur Schulmedizin gehört?“
    „Diese unpassende Bemerkung überhöre ich mal, weil ich weiß, dass du dir Sorgen um mich machst.“
    „Absolut richtig, ich mache mir Sorgen um dich.“ Luke zog sie an sich. „Ständig.“
    „Wirklich?“ Mit dieser Zuneigung und Wärme konnte Faith nicht umgehen, und so wandte sie Luke den Rücken zu und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du warst gestern Abend nicht bei mir. Und auch am Tag davor nicht.“ Und am Tag davor, aber was nützte es schon, genau mitzuzählen?
    „Faith, ich …“
    „Ach, vergiss es.“ Sie rieb sich die Augen. „Ich will nicht wie eine nörgelnde Ehefrau klingen. Wir haben alles besprochen, es geht nur um Sex und sonst um nichts.“ Sie hielt den Atem an, als Luke sie zu sich herumzog.
    Auf Wut oder Frustration war sie gefasst, nicht aber auf diese Traurigkeit. „Ich habe mich von dir fern gehalten, weil wir uns auf eine unverbindliche Affäre geeinigt haben. Und obwohl ich dem zugestimmt habe, muss ich … Du bist nicht die Einzige, der das alles schwer fällt, okay? Aber mehr kann ich dir im Moment nicht bieten.“ Tiefes Bedauern sprach aus seinem Blick.
    Faith schluckte. „Das wusste ich von Anfang an.“
    „Ernsthafte Beziehungen sind nichts für mich, ich …“
    „Verstehe schon, Luke.“
    „Alle Energie stecke ich in meine Arbeit, und da bleibt nicht viel …“
    „Ich sagte doch, dass ich es verstehe.“
    Luke seufzte und schloss die Augen. „Wie kannst du das verstehen, wenn ich es selbst nicht begreife?“
    „Wir ähneln uns anscheinend doch mehr, als wir dachten. Ich lebe auch nur für die Arbeit, und oftmals …“ Sie zuckte mit den Schultern. „Oft bleibt keine Energie mehr für etwas anderes. Ich weiß genau, dass wir beide auf längere Sicht scheitern würden. Wir würden uns zu wenig geben, das

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