Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition)
bekloppt. Ich fliege von hier aus direkt nach San Francisco. Ein reiner Bürojob würde mich wahnsinnig machen. Ich werde also weiter durch die Gegend jetten.“
„Du bist eben du! Insgeheim habe ich damit gerechnet, dass du dein Globetrotterleben nicht aufgibst.“
„Diesmal hattest du wohl mehr den Durchblick als ich!“
„Dann wird es nichts mehr mit Martin? Das hatte er doch nach deiner Rückkehr gehofft.“
Kerstin kichert und meint ganz lässig: „Hauptsache, er gießt meine Blumen weiter“, und um von diesem Thema abzulenken, „und was ist mit dir und Sven? Könnt ihr da anknüpfen, wo ihr aufgehört habt?“
Laura entgleitet unabsichtlich ein Seufzer: „Er kümmert sich rührend um mich und scheint sich wirklich über mein Kommen zu freuen!“
„Aber?“, hakt Kerstin nach, weil sie glaubt, bei der Freundin einen zögerlichen Unterton herauszuhören.
„Wir waren bisher nicht wirklich allein. Einige flüchtige Berührungen, ein Austausch über das, was wir die vergangenen Monate erlebt haben. Mehr nicht! Sven macht hier in der Klinik schließlich seinen Job, hält den Praxisbetrieb seines Freundes aufrecht und wird zu Hausbesuchen gerufen.“
„Du Arme! Das ist ja die reinste Folter! Wann wirst du denn entlassen?“
„Sven holt mich nach der Sprechstunde ab. Genaue Uhrzeit weiß ich nicht. Das hängt von der Anzahl der Patienten ab. Du vertreibst mir die lange Warterei.“
„Die Vorfreude ist die schönste Freude. Ich wünsche dir jedenfalls alles Glück dieser Welt, und dass sich eure Zweisamkeit so gestaltet, wie du sie dir schon so lange erträumst. Sei mutig und hadere nicht wieder mit deinen und seinen Gefühlen!“
Mit diesem freundschaftlichen Befehl verabschiedet sich Kerstin, denn sie hat ein Date mit dem südafrikanischen Eventmanager.
Endlich taucht Sven am Abend auf und hat seinen weißen Kittel bereits gegen einen Smoking getauscht. In der Hand hält er eine einzelne rote Rose, sodass Laura glaubt, ein Déjà-vu-Erlebnis zu haben.
„Darf ich dich zu mir nach Hause entführen?“ Sein charmantes Lächeln lässt Lauras Herz höher schlagen.
„Du darfst, aber mein kleines Schwarzes kann ich dir heute nicht bieten!“
„Warte bitte kurz!“ Schon ist Sven einen Moment im Arztzimmer verschwunden, um mit einer Tasche von einer Sylter Edelboutique zurückzukehren. „Größe 38! Hoffe, es gefällt dir, auch wenn es nicht schwarz ist! Ich habe es schon vor drei Tagen gekauft und hier in meinem Spind versteckt.“
Laura ist sprachlos vor Überraschung, als sie das mint schimmernde, eng auf Taille geschnittene Seidenkleid in Händen hält. „Du bist verrückt!“
„Ja, verrückt nach dir! Wenn du magst, zieh es schnell an.“
Und ob Laura gerne ihre Jeans und ihr T-Shirt gegen dieses Kleid wechselt.
Keine drei Minuten später ist Sven an der Reihe, seine Schmetterlinge unter Kontrolle zu halten. Laura sieht umwerfend aus. Am Nachmittag hatte sie die Wartezeit damit überbrückt, ihre Haare zu einer Banane hochzustecken, wie damals in der Show der Sixpackboys. Das Kleid sitzt wie angegossen. Das Glänzen der Pailletten am Halsausschnitt wird von Lauras strahlenden Augen allerdings übertroffen.
Wie im Märchen trägt Sven seine Königin der Nacht über die Schwelle seines Hauses, wo die nächste Überraschung wartet. Sein Duft vermischt sich mit dem von frisch verarbeiteten Kräutern und Fisch.
„Du hast jemanden zum Kochen engagiert?“, kommt Laura aus dem Staunen nicht mehr heraus.
„Hey, du traust mir ja gar nichts zu. Natürlich habe ich selbst den Kochlöffel geschwungen.“
Neugierig zieht es Laura in Richtung Küche, aber Sven hält sie im letzten Moment zurück. „Du bist heute mein VIP-Gast. Sieh dich ruhig im Wohnzimmer um. Ich bin sofort bei dir.“
Von außen wirkt das Haus gar nicht so groß, wie es sich jetzt von innen präsentiert. Die riesigen Panoramafenster lassen bei Tageslicht ganz bestimmt einen ungetrübten Blick auf das Meer zu. Direkt davor befindet sich ein festlich gedeckter Tisch mit einem Strauß dunkelroter Rosen, dem Sven offensichtlich die einzelne entnommen hatte. Silberne Platzteller und zu einem Fächer gefaltete Stoffservietten passend zur Tischdecke sind selbstverständlich wie in einem Sternerestaurant. Ein mehrarmiger Kerzenhalter rundet das romantische Ambiente ab.
„Na, kann ich damit bei dir punkten?“, fragt Sven mit seinem unwiderstehlichen Lächeln und reicht ihr ein Glas Wodka-Martini.
„Mehr als das! Aber darf
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