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Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition)

Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition)

Titel: Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rike Stienen
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Stadt zu zeigen. „Na, kennst du ein vergleichbares Panorama?“
    „Ja!“, findet Laura zu Svens Erstaunen zu ihrer Sprache zurück, „ich habe eine Dombesteigung gemacht!“
    Sven spielt den Enttäuschten: „Und ich war fest überzeugt, dir Köln zu Füßen zu legen!“
    „Das tust du auch“, will sie alles wiedergutmachen. „Von hier aus ist es viel schöner, vor allem ohne die anderen lästigen Besucher mit ihrer Fotografiersucht .“
    „Dann mach es dir schon mal auf der Liege bequem, ich muss endlich aus dem heißen Motorradanzug. Soll ich dir erst noch einen Drink bringen? Wodka-Martini geschüttelt oder ein Glas Prosecco?“
    „Danke, das ist nett, aber ich kann warten, bis du umgezogen bist.“
    Laura ist erleichtert, einen Augenblick allein zu sein. Eine innere Stimme flüstert ihr dauernd zu, dass sie nicht in letzter Sekunde schwach werden soll. Diese Suite hat etwas Märchenhaftes und passt voll und ganz zu all den Abenteuern, die sie in den vergangenen Tagen erleben durfte. Schon gestern war der Schlussstrich gezogen. Dann braucht der erotische Mann nur schnipp zu machen, und sie ist bereit, für ihn durchs Feuer zu tanzen und den Verstand auszuschalten. Ihr wird plötzlich heiß und kalt zugleich, und sie springt von der Liege, um sich schon mal ein Glas Wasser an der Bar zu holen.
    Als sie ins Wohnzimmer tritt, wenden sich ihre Augen wie ferngesteuert in Richtung Schlafzimmer. Die Tür ist nach wie vor nicht geschlossen, und Sven scheint keinen Gedanken daran zu verschwenden, beim Umkleiden beobachtet werden zu können. Natürlich nicht, denn es ist ja sein Job, sich tagtäglich vor vielen Frauen auszuziehen.
    Laura schaut fasziniert zu, wie Sven lässig die Motorradhose auszieht und kurze Zeit später in einem knappen Tanga frische Kleidung aus dem Schrank holt. Was muss ich so glotzen ?, schimpft sie innerlich mit sich selbst. Ich kenne sein Adamskostüm bereits.
    Sven hat wirklich das, was man den perfekten Body nennt. Kein Gramm am falschen Platz, und obwohl er muskulös ist, sind seine Bewegungen grazil.
    Das schrille Klingeln des Zimmertelefons löst Laura aus ihrer Erstarrung. Schnell wie ein Wiesel flüchtet sie auf die Terrasse, um den Anschein zu erwecken, dort die ganze Zeit gewesen zu sein. Ihr Herz schlägt zum Zerspringen. Das Telefon war ihre persönliche Rettung, sonst wäre sie allen guten Vorsätzen zum Trotz bei Svens Anblick ins Schlafzimmer gestürmt und hätte ihn ins Bett gezerrt.
    Kurze Zeit später lauscht sie angespannt, unfähig zu atmen, Svens besorgt klingender Stimme.
    „Wie ist das passiert? Was hat Moritz denn gestern nach dem Rockkonzert gegessen? Okay, ich komme kurz runter.“
    An Svens Miene ist abzulesen, dass etwas Unangenehmes geschehen sein muss, als er sich, nur mit einer Jeans bekleidet, ans Fußende von Lauras Liegestuhl setzt. „Moritz hat eine Lebensmittelvergiftung und liegt im Krankenhaus.“
    „Oje!“, drückt Laura ihr ehrliches Bedauern aus. „Der Ärmste! Und du musst jetzt zu ihm?“ Dabei hat sie Mühe, der Versuchung zu widerstehen, ihn einfach zu umarmen. Ihm scheint gar nicht bewusst zu sein, wie sexy er aussieht.
    „Später, erst mal hat Harry eine Krisensitzung einberufen. Unsere Show ist auf fünf Leute zugeschnitten, und so schnell kriegen wir keinen Ersatzmann, jedenfalls für heute nicht mehr. Wir müssen also besprechen, wie die Choreografie zu ändern ist und dann proben.“
    „Soll ich lieber gehen?“, bietet Laura an, insgeheim hoffend, eine verneinende Antwort zu erhalten.
    „Du kannst gerne bleiben und die Aussicht genießen. Es kann allerdings eine Stunde dauern, bis ich zurück bin. Dann können wir endlich etwas essen, wenn du magst.“
    Und ob Laura mag. Sie hatte schon Angst, sofort für immer Abschied nehmen zu müssen. Aber wäre das nicht sogar humaner? Je länger sie in Svens Dunstkreis bleibt, desto größer scheint der Trennungsschmerz zu werden.
    „Ich beeile mich, das Problem mit den anderen zu lösen, versprochen. Es liegen Zeitschriften drinnen auf dem Tisch. Die kannst du lesen, falls es zu langweilig wird.“ Eine Spur länger als nötig küsst Sven Laura auf die Lippen, als würde er spüren, dass das ihr letzter gemeinsamer Moment sein wird.
     
    Ist Laura etwa auf der Terrassenliege eingeschlafen? Sie blinzelt in die Sonne, die inzwischen nach Westen gewandert ist und ihr mitten ins Gesicht brennt. Ein Blick auf die Armbanduhr verschafft der Verwirrten Gewissheit, dass die von Sven angekündigte

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