Ein Sixpack zum Verlieben (German Edition)
Wenn die Sixpackboys länger in einer Stadt weilen, bewohnt jeder von ihnen eine komfortable Suite, und diesmal hat Sven sogar eine Dachterrasse mit fantastischem Blick auf die Stadt und den Rhein.
Daher wagt er Lauras Idee zu widersprechen: „Vielleicht überlegst du es dir noch mal, während ich auf dich warte. Du wirst es nicht bereuen!“
„Okay, ich beeile mich!“, verspricht Laura, hin- und hergerissen, ob sie auf Svens Vorschlag eingehen soll oder nicht.
In ihrem Zimmer verstaut sie erst einmal ihre Motorradkluft im Schrank. Während sie sich in ihre Jeans manövriert, denkt sie an Kerstin. Sie würde so gerne mit ihr über all ihre Gefühle und das Erlebte reden. Mit niemandem sonst kann sie sich darüber austauschen. Vor der Begegnung mit Manfred graust es ihr. Was wird er denken, wenn sie heute Abend nicht zu Hause ist? Wird er ihr ansehen, dass sie sich in einen anderen Mann verliebt hat? Hat sie sich gerade selbst eingestanden, dass sie Sven liebt? Darüber erstaunt und irritiert zugleich, schlägt sie beide Hände vorm Gesicht zusammen. „Nein, es darf nicht sein“, schalt sie ihr Spiegelbild im Badezimmer. „Ich bin stark und habe mich im Griff, und deshalb passiert nichts ins Svens Zimmer.“
Kapitel 13
Insgeheim hat Sven nicht damit gerechnet, dass Laura tatsächlich ihre Meinung ändert und mit ihm in seiner Suite einen Snack einnehmen will.
Sie ist mächtig beeindruckt von all dem Prunk, der die Gäste bereits vor dem Hoteleingang erwartet. Hier steht ein Portier mit Zylinder und weißen Handschuhen und fragt jeden, der ins Hotel möchte und den er nicht kennt, ob er behilflich sein kann. Diplomatisch verhindert er somit, dass ungebetene Besucher diesen Luxusschuppen betreten. Zu Lauras grenzenlosem Erstaunen begrüßt er Sven mit: „Guten Tag, Herr Dr. Sander!“, und zieht dabei seinen Hut.
Zum ersten Mal hört sie Svens Nachnamen. Wie das klingt Dr. Sander . Auf einen Schlag ist das Stripperimage weg, und übrig bleibt der seriöse Arzt.
Als die beiden außer Hörweite des Portiers sind, muss Laura ihre Neugierde befriedigen: „Du steigst im Hotel inkognito ab unter deinem bürgerlichen Namen?“
„Klar, was heißt inkognito? Ich bin Sven Sander“, stellt er fest, und Laura realisiert, dass das wirklich keine intelligente Frage von ihr war, aber sie kennt sich eben nicht aus mit dem ganzen Promikünstlergedöns.
Sven steuert auf die Rezeption zu, um nach Nachrichten zu fragen. Die freundliche Empfangsdame schüttelt den Kopf, während Laura die Zeit nutzt, um die riesige Lobby auf sich wirken zu lassen. Lichtdurchflutet und mit zahlreichen riesigen Palmen mutet diese wie ein überdimensionales Gewächshaus an. So viel Großzügigkeit und Platzverschwendung kennt sie bei den Hotels, in denen sie bisher abgestiegen ist, nicht. Allerdings sind vier Sterne die höchste Kategorie, die sie bisher erlebt hat.
Endlich ist Sven fertig und legt ganz selbstverständlich seinen Arm um Lauras Schultern, sie in Richtung eines der Aufzüge bugsierend. Es ist ihm anzumerken, dass er sich in diesem Hotel absolut sicher vor Paparazzi und anderem Medienungeziefer fühlt.
Zu Lauras Verwunderung wählt Sven nicht den Aufzug, der sich gerade vor ihren Augen öffnet, sondern zieht sie leicht nach links zu einem separat gelegenen. Dort gibt es außen gar keine Knöpfe, sondern einen Schlitz, in den Sven eine Chipkarte schiebt. Simsalabim, die Tür zum Königreich tut sich auf.
Galant lässt Sven Laura den Vortritt und drückt dann den Knopf nach oben.
Sie beobachtet alles schweigend, um nicht erneut dumme Bemerkungen von sich zu geben. Es sind einige Sekunden, die der Aufzug fährt, in denen ihr aber tausend Dinge durch den Kopf schießen. Wird Sven sich wirklich an ihre Abmachung halten? Will sie das überhaupt? Sie weiß es selbst nicht und ist froh, als der Fahrstuhl abbremst und sich die Tür öffnet. Gleich breitet sich ein großes Zimmer vor ihnen aus. Eine dunkelrote Ledergarnitur mit TV im Bücherschrank und eine Bar lassen auf das Wohnzimmer schließen. Schweift der Blick geradeaus, bleibt er durch die geöffnete Durchgangstür im Schlafraum hängen, in dem ein Himmelbett mit goldenem Baldachin und perlweißem Tüll darüber zu besonderen Stunden einlädt.
„Gefällt dir meine Behausung?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, zieht Sven den Vorhang vor dem Fenster zur Seite und entriegelt die Tür zur Dachterrasse. Sanft greift er Laura am Arm, um ihr den atemberaubenden Blick über die
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