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Ein skandaloeser Kuss

Ein skandaloeser Kuss

Titel: Ein skandaloeser Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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bin.“
    Jetzt .
    Die Countess nickte, als sei das die Antwort, die sie erwartet hatte. „Zweifellos hielt mein Sohn es für das Beste, so zu tun, als wären Sie eine junge Dame von Stand, um sicherzugehen, dass Sie bleiben können. Aber was auch immer der Grund für die Täuschung sein mag, ich bin froh, dass Sie gekommen sind, denn ich habe Grund zu der Hoffnung, dass ich Ihnen noch sehr dankbar sein werde.“
    Wie kann sie von Dankbarkeit sprechen, nachdem ich sie hintergangen habe?
    „Seit wann sind Sie die Geliebte meines Sohnes?“
    „Ich bin nicht seine Geliebte!“, protestierte Nell entsetzt.
    „Bitte, meine Liebe. Es besteht kein Grund zu leugnen, wenn Sie es sind“, erwiderte Lady Granshire mit unerwarteter Gleichmut. „Mein Sohn ist attraktiv, hat eine gute Erziehung und einen Titel. Welche Frau, die ihre fünf Sinne beisammenhat, würde ihn nicht wollen? Und ich habe sein Buch gelesen, daher weiß ich sehr wohl, dass er ein Mann mit Erfahrung ist. Sie sind nicht seine erste Geliebte.“
    Dass Ihre Ladyschaft recht hatte, gab Nell ein sonderbar schmerzliches Gefühl.
    „Sie sind jedoch die Erste, für die er so viel empfindet, dass er sie mit hierher bringt, wenn auch unter falschem Namen. Ich entnehme dem, dass seine Gefühle für Sie weiter gehen als alles, was er je für eine seiner früheren Mätressen empfunden hat.“
    „Wir sind kein Liebespaar“, widersprach sie matt. „Es ist genau, wie er sagte. Er half mir bei dem Kutschenunfall und bot mir seine Unterstützung an.“
    Nell erhob sich, entschlossen, der quälenden Befragung ein Ende zu setzen und den Raum oder am besten gleich das Haus zu verlassen. Auch wenn sie es Lord Bromwell versprochen hatte, sie konnte nicht hier bleiben. „Ich sollte besser gehen.“
    „Bleiben Sie.“
    Lady Granshire hatte noch etwas anderes mit ihrem Sohn gemeinsam – einen Befehlston, der selten zum Einsatz kam, aber wenn, dann umso beeindruckender war.
    Nell ließ sich gehorsam auf der Sofakante nieder.
    „Es tut mir leid, wenn ich Sie beleidigt und verstimmt habe“, sagte die Countess in versöhnlicherem Ton. „Nichts für ungut, ich wollte Sie nicht kränken. Eine Frau, die die Zuneigung meines Sohnes gewonnen hat, ist keine gewöhnliche Frau, und wenn ich irgendjemandes Urteil traue, dann seinem. Ich kann also gar nicht anders, als Sie auch zu lieben und für Sie zu tun, was immer ich kann. Glauben Sie mir das, meine Liebe?“
    Noch vor wenigen Augenblicken hätte sie Nein geantwortet, doch als sie nun Lady Granshire anblickte und sah, wie ernst es ihr war, vertraute sie ihr. „Ja.“
    Die Countess lächelte und musterte sie hoffnungsvoll. „Und werden Sie mir gegenüber so ehrlich sein, wie Sie es meinem Sohn gegenüber waren?“
    Die Frage konnte Nell nicht leicht beantworten, bis sie sich vor Augen hielt, dass Lady Granshire schon am ersten Tag die Obrigkeit hätte einschalten und sie verhaften lassen können dafür, dass sie sich als Tochter eines Dukes ausgab. Sie hatte es nicht getan.
    Nell zögerte dennoch, bis die Countess sich zu ihr beugte, ihre Hand nahm und sie mit dem gleichen forschenden Blick musterte wie der Viscount. „Mein Sohn liebt Sie. Mehr brauche ich nicht zu wissen.“
    Die tief empfundenen Worte brachten ihren Widerstand zum Einsturz. Sie berichtete Lady Granshire alles, genau wie sie es bei Lord Bromwell getan hatte. Nur von den Küssen und den intimen Momenten erzählte sie nichts. Es gab Dinge, die man für sich behielt.
    „Dann bot Ihr Sohn mir seine Unterstützung an“, schloss sie, „und unter anderem aus diesem Grund reist er nach London, um sich mit seinem Freund, dem Strafverteidiger, zu beraten.“
    „Was für eine schreckliche Situation, in der Sie sich befinden! So viel schlimmer, als wenn Sie die Mätresse meines Sohnes wären!“ Die Countess tätschelte ihr tröstend die Hand, und Nell hatte das Gefühl, dass es kein Fehler gewesen war, sich ihr anzuvertrauen.
    „Seien Sie beruhigt, wir werden dafür sorgen, dass Lord Sturmpole Ihnen keine Probleme mehr bereitet“, fuhr Lady Granshire fort. „Auch mein Gatte hat einigen Einfluss – und Sie dürfen nicht einmal daran denken abzureisen, ehe Sie es gefahrlos tun können.“
    „Ich bin Ihnen sehr verbunden, Mylady“, erwiderte Nell voller Dankbarkeit. „Sie alle sind so freundlich und großzügig zu mir, ich weiß nicht, wie ich mich je erkenntlich zeigen soll.“
    In Lady Granshires Augen flammte eine verzweifelte Hoffnung auf. „Ich

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