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Ein skandaloeser Kuss

Ein skandaloeser Kuss

Titel: Ein skandaloeser Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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ich? Was haben Sie davon?“
    Sein Gesicht verzerrte sich, und er wechselte unvermittelt in die vertrauliche Anrede. „Du kleine Hure … hast es gewagt, mich zurückzuweisen – mich !“
    „Aber es gibt so viele andere Frauen!“
    Sturmpole hatte sich wieder unter Kontrolle. „Sie unterschätzen Ihre Reize, meine Liebe.“
    „Oder wollen Sie sich rächen, weil es Ihren Stolz verletzt, dass ich entkommen bin?“
    „Was denkst du, wer du bist, mir eine Abfuhr zu erteilen?“, stieß er hervor. „Du bist ein Niemand, kaum besser als eine gewöhnliche Dienerin!“
    Lord Bromwell liebte sie dennoch, und die Gewissheit gab ihr Kraft. Eine wilde Entschlossenheit erfasste sie. Sie würde alles tun, um Sturmpole daran zu hindern, sich je wieder an einer seiner Angestellten zu vergreifen.
    „Lassen Sie mich meinetwegen verhaften, aber wenn Sie es tun, werde ich Anzeige gegen Sie erstatten wegen Körperverletzung und versuchter Vergewaltigung.“
    In seinen Augen flammte Zorn auf, auch wenn er verächtlich lachte. „Wem werden die Behörden wohl glauben?“
    Sie setzte ein Lächeln auf, das ebenso falsch war wie sein Lachen. „Mir, weil ich den besten Rechtsbeistand Englands habe. Sir Douglas Drury.“
    Zu ihrer Bestürzung schien Sturmpole nicht im Mindesten beeindruckt. „Sie gehen davon aus, dass der Fall in London verhandelt werden würde. Aber die Anhörung fände natürlich in Staynesborough statt. Und der dortige Magistrat gehört mir.“
    Das stimmte wahrscheinlich, zumindest in einer Hinsicht.
    Nell schluckte trocken. Sie musste Hilfe herbeirufen … Billings und Brutus. Oder nach Granshire Hall zurücklaufen.
    Nach dem Wildhüter und seinem Hund rufend, so laut sie konnte, stürzte sie davon in Richtung des Gartens von Granshire Hall.
    Doch Sturmpole hatte ihre Flucht vorausgeahnt. Er bekam sie an ihrer Pelisse zu fassen und hielt sie fest.
    „Oh nein“, knurrte er und wirbelte sie grob zu sich herum, sodass sie ihn ansehen musste. Sein Atem roch nach Brandy. „So oder so, ich kriege dich. Ich bin nicht umsonst den ganzen Weg hergeritten.“
    „Sie verabscheuungswürdiger Wüstling!“ Blindwütig schlug Nell auf ihn ein.
    Er packte sie mit einem schraubstockartigen Griff und zerrte sie in Richtung der Hütte. „Keine Frau weist mich zurück. Keine Frau verweigert sich mir und bestiehlt mich!“
    „Billings! Brutus!“, schrie Nell gellend und setzte sich mit aller Macht zur Wehr.
    Sturmpoles Züge verzerrten sich vor Wut, er versetzte ihr einen so brutalen Schlag ins Gesicht, dass sie in die Knie ging. Ohne dem Schmerz Beachtung zu schenken, rappelte sie sich auf, wollte abermals loslaufen und glitt aus, sodass sie zu Boden stürzte.
    „Halt den Mund!“ Sturmpole zog sie grob auf die Füße. „Der Wildhüter ist ohnehin nicht in der Nähe. Ich habe ihn auf der anderen Seite des Anwesens gesehen.“
    „Sie lügen!“, keuchte Nell in der Hoffnung, dass sie recht hatte. Die Platzwunde an ihrer Unterlippe pochte schmerzhaft, das Blut rann ihr übers Kinn und tropfte auf ihre zerrissene, beschmutzte Pelisse. „Lord Bromwell bringt Sie um, wenn Sie mir etwas antun.“
    „Wenn er herausfindet, wie du ihn an der Nase herumführst, wird er deinen Kopf fordern“, stellte Sturmpole ihr in Aussicht, während er mit der Schulter die Tür des Labors aufstieß.
    Nell klammerte sich mit beiden Händen an den Türrahmen, doch gegen die Kraft ihres Peinigers konnte sie nichts ausrichten. Unaufhaltsam zerrte er sie mit einer Hand weiter, hob die andere, um sie zu schlagen, und hielt plötzlich inne und starrte wie vom Donner gerührt auf die Glasgefäße in den Regalen.
    In dem kurzen Moment der Unaufmerksamkeit lockerte sich sein Griff, und Nell riss sich los. Sie griff sich einen der schweren Glaszylinder, doch er schlug ihn ihr aus den Händen. Das Gefäß zerschellte am Boden, und der Inhalt ergoss sich über die Dielen.
    Nell versuchte an ihm vorbei und zur Tür zu gelangen, aber er bekam sie an der Schulter zu fassen und stieß sie zum Sofa. Auf dem nassen Boden rutschte sie aus und fiel hart auf die Knie. Den brennenden Schmerz und die Glasscherben ignorierend, kam sie auf die Füße, wollte nach dem Kerzenständer auf dem Tisch greifen, doch wiederum sah er voraus, was sie vorhatte, und trat ihr in den Weg.
    Sie drehte sich zur Seite und griff sich ein weiteres Glasgefäß, warf es nach ihm und traf ihn an der Schulter. Schnell griff sie sich den nächsten Behälter, warf ihn, verfehlte Sturmpole, der

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