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Ein skandalöses Geheimnis: Roman (German Edition)

Ein skandalöses Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gayle Callen
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gewährleisten.«
    »Aber jetzt ist keine von ihnen hier«, murmelte er und kam noch einen Schritt näher.
    Der Kerzenschein ließ sein Haar aufleuchten und hüllte seine Wangenknochen in Schatten. Er wirkte gleichzeitig verspielt und gefährlich. Das versetzte sie in Unruhe und löste ein Beben in ihrem Bauch aus, als würde jemand über die Saiten einer Violine streichen. So etwas hatte sie noch nie erlebt.
    »Unser Gespräch war nicht beendet«, sagte er jetzt.
    »Es gibt nichts zu bereden«, erwiderte sie ruhig. »Ich habe für ein Bild Modell gesessen, was Sie allerdings Ihren Freunden nicht werden beweisen können.«
    »Noch nicht«, stimmte er sanft zu. »Aber ich zweifle nicht daran, dass es mir gelingen wird.«
    Sie wusste, dass er sie in Widersprüche zu verwickeln trachtete, und schwor sich, auf der Hut zu sein. Falls er versuchte, sie mit schönen Worten zu verwirren, wollte sie ihm schon beweisen, dass das bei ihr nicht lief. So etwas konnte er mit naiven, unerfahrenen Mädchen machen.
    Mit leiser Stimme sagte er: »Als ich das Gemälde zum ersten Mal sah, blieb ich abrupt stehen und konnte mich nicht mehr bewegen.«
    Sie holte tief Luft und stieß den Atem langsam wieder aus. Seine Worte und die raue Stimme, mit der er sprach, übten eine äußerst beunruhigende Wirkung auf sie aus, passend zu der dunklen Schwüle des nur schwach beleuchteten Wintergartens. Etwas Gefährliches und Verbotenes lag in der Luft. Oder kam es aus ihr selbst?
    »Natürlich waren viele Männer ebenso überwältigt von dem Gemälde wie ich. Diese unvergleichliche Pose, die Haut golden im Kerzenschein vor dem dunklen Hintergrund.«
    Sie schluckte und bemerkte überrascht, wie schwer ihr das Atmen fiel und wie heiß ihr war, obwohl der Sturm soeben einen kühlen Luftzug durch den Wintergarten schickte.
    »Auf dem Bild ist Ihr Kopf wie in Ekstase nach hinten gesunken, sodass ich Ihre Gesichtszüge nicht erkennen konnte. Und dann ist da noch dieses Tuch, das um Sie geschlungen ist und doch nichts verhüllt.«
    Die Wärme schien sich tief in ihrem Bauch und zwischen ihren Beinen zu sammeln. Seine Stimme zog sie in seinen Bann, gab ihr das Gefühl, sündig zu sein. Er stand jetzt dicht vor ihr. Das Lächeln war von seinen Lippen verschwunden, und seine grünen Augen sahen aus wie ein tiefer See.
    Er wusste nichts über sie, kannte die Wahrheit nicht. Sie lächelte. »Sollten diese Ausführungen mich dazu bringen, alles zu erzählen? Dann muss ich Ihnen leider mitteilen, dass Sie Ihre Zeit verschwendet und Ihre Darbietungen nichts genutzt haben.«
    »Das war keine Darbietung.«
    Sie lachte leise. »Ach, kommen Sie! Haben Sie etwa geglaubt, mich mit Ihren schönen Worten bewegen zu können, Ihnen zu Füßen zu sinken und Ihnen den Beweis für die Wette zu liefern.«
    Er grinste, streckte die Hand aus und legte sie kurz an ihre Wange. »Nein, das ist nur die erste Schlacht in unserem kleinen Krieg, süße Susanna.«
    Kurz ließ sie die Wärme seiner Hand auf sich wirken, ehe sie nach hinten trat. »Dann sollten Sie zum Rückzug blasen, General. Oder sich, besser noch, ergeben.«
    Er lachte, die Hände in die Hüften gestemmt, und sah sie an, als hätte sie ihm eine unbändige Freude bereitet. »Ich werde nicht derjenige sein, der sich ergibt«, versicherte er ihr. »Ich werde Sie dazu bringen, mir die Wahrheit zu verraten. Und Sie werden mir den Beweis liefern, den ich brauche, um die Wette zu gewinnen.«
    Beinahe hätte sie erneut gelacht, doch seine Selbstsicherheit machte sie stutzig. Was wusste er? »Sie geben das ganz offen zu? Machen keinerlei Anstalten, mich zu überrumpeln oder zu überlisten?« Bis vor Kurzem hätte sie sein Vorgehen vermutlich für ein Zeichen von mangelnder Intelligenz gehalten, aber jetzt war sie sich da nicht mehr so sicher.
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Das ist nicht notwendig. Wie Sie bereits gesagt haben, sind Sie eine Frau, Susanna, keine Debütantin. Und Sie geben ebenfalls freimütig zu, was Sie getan haben. Angeblich. Ich freue mich schon darauf herauszufinden, was es sonst so bei Ihnen zu ergründen gibt – und was Sie mit mir machen werden.«
    Sie erwiderte seine herausfordernden Worte mit einem Nicken und drängte sich rasch an ihm vorbei. Sie musste den Aufruhr in ihrem Innern bekämpfen, bevor er sie kopflos machte. Dieser Leo Wade brachte sie ganz schön durcheinander.
    In ihrem Zimmer wartete bereits, vor dem kalten Kamin sitzend, die Zofe auf sie. Susanna schaute sie verwundert

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