Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)
deine Anzeige sehr erleichtert.«
Anzeige?
»In der Times «, flüsterte er. »Hast du meine Antwort nicht bekommen? Ich habe sie an die angegebene Adresse geschickt.«
Plötzlich verstand sie. Sie hatte Anzeigen für den Domino aufgegeben. Und in ihrem Bemühungen, kryptisch zu sein, war sie es vielleicht zu sehr gewesen. Roger hatte idiotischerweise angenommen, dass die Botschaft für ihn war.
Sie war seit ein paar Tagen nicht mehr in der Kanzlei gewesen. Rogers Antwort würde also wahrscheinlich dort auf sie warten.
»Ich weiß nicht, wovon du da sprichst. Ich habe keine Anzeige für dich aufgegeben.« Sie hatte in ihrem ganzen Leben noch nie so unverblümt gelogen, aber sie sah keine andere Möglichkeit. Und sie hatte die Anzeige tatsächlich nicht für ihn aufgegeben.
» A.K. erbittet ein Treffen mit D, um höchst vertrauliche Angelegenheiten zu besprechen. Antwort stellvertretend an Mr Loversall in Nummer 7, Portman Square. Das warst nicht du?«
»Natürlich nicht. Warum denkst du, dass diese Anzeige für dich gewesen sein soll?«
Er wurde rot. »Ich wurde in der Schule Dumpfry genannt. Ich nahm an … « Er warf einen Blick Richtung Sebastian. »Du konntest ja schlecht R.W. benutzen, oder? Das wäre zu offensichtlich gewesen.«
»Es muss tausende Personen mit den Initialen A.K. in London geben. Es tut mir leid, dass du etwas missverstanden hast.«
»Oh nein. Er kommt in unsere Richtung«, zischte Roger.
Sebastian marschierte durch den Tunnel aus Blumen, den Daphne angefertigt hatte, und zielte genau in ihre Richtung. Bei ihm war Hawkeswell und ein weiterer Mann, in dem sie den Herzog von Castleford erkannte.
Roger drehte sich weg. »Ich werde … «
»Du wirst genau hier bleiben«, sagte sie. »Ich werde dich vorstellen. Wenn du meinem Ehemann aus dem Weg gehst, könnte er dein Interesse und unsere Freundschaft missverstehen, und ich habe keine Lust, ihm für den Rest meines Lebens deine Feigheit erklären zu müssen.«
Sebastian war gekommen, um ihr Castleford vorzustellen. Der Herzog war mit einer großen, schlanken Eleganz und einem wunderschönen Gesicht gesegnet. Und doch strahlte er trotz des fast höfischen Benehmens etwas aus, das ihre weiblichen Instinkte in Alarmbereitschaft versetzte. Als er sich vorbeugte, um ihre Hand zu küssen, läuteten laute Warnglocken.
Schlecht. Gefährlich. Leid und Herzschmerz , tönten sie. Nur eine vollkommen närrische Frau würde nicht schreiend davonlaufen, wenn dieser Mann ein Auge auf sie warf. Das Lächeln des Herzogs deutete jedoch an, dass die Welt voller närrischer Frauen war.
»Ich habe meine Freundschaft zu Ihrem Mann vernachlässigt und noch nicht meinen Teil getan, um Sie in unserer Gesellschaft willkommen zu heißen«, sagte Castleford zu Audrianna. »Was für eine Schönheit du dir da geangelt hast, Summerhays. Ich verstehe deine Bereitschaft, dich domestizieren zu lassen, wenn diese Dame der Köder ist.«
Sebastian konnte Audrianna ansehen, das sie Castleford äußerst skeptisch betrachtete, aber dennoch ließ sie seine Schmeichelei erröten. Wie immer schlug sie sich in der folgenden höflichen Unterhaltung hervorragend.
Major Woodruffe, »Dieser Kerl«, war leider nicht verschwunden, sondern kam stattdessen auch noch in den Genuss, jedermann vorgestellt zu werden. Er schien nicht zu bemerken, dass Castleford seine Anwesenheit längst nicht mehr bemerkte. Major Woodruffe reagierte weiterhin auf die Scherze des Herzogs, als würde dieser darauf warten.
Sebastian drängte sich dazwischen und beanspruchte Woodruffes Aufmerksamkeit. »Sie sind ein alter Freund meiner Frau, wie ich hörte.«
»Ja, aber das ist schon Jahre her.«
»Aus der Kindheit?«
»Nicht ganz so lange, aber es ist nun schon ein Weilchen vergangen.«
Während sie miteinander sprachen, manövrierte Sebastian Woodruffe fort von den anderen, gerade genug für ein wenig Privatsphäre. »Sie sagt, dass Ihr Regiment in Brighton stationiert ist. Dann werden wir Sie in dieser Saison wohl häufiger sehen.«
Der Narr begann zu strahlen, weil er dies als Einleitung wertete. »Das hoffe ich doch. Ich freue mich schon darauf.«
Natürlich tat er das, der Lump.
»Sie werden mich entschuldigen müssen, Major Woodruffe. Ich bin erst seit Kurzem verheiratet und vielleicht eher der Eifersucht zugeneigt, als manche der erfahreneren Ehemänner, die Sie kennen. Es ist möglich, dass Sie nur die Freundschaft zu meiner Frau suchen. Doch wenn Sie dabei irgendwelche anderen Absichten
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