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Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Rendezvous (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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gewesen. Und sie hatte sofort gewusst, was das für ihre Freundschaft bedeutete. Kein Groll, kein sichtbarer Schmerz. Audrianna war diejenige gewesen, die geweint hatte, und Celia diejenige, die sie trösten musste.
    Nun hatte Celia geschrieben, und es war ein überaus kryptischer Brief. Vielleicht dachte sie, dass Sebastian ihn lesen würde, und hatte nicht gewagt, offen zu schreiben.
    Ich habe Anlass zu glauben, dass deine Anfragen schon bald beantwortet werden. Sie meinte die Nachforschungen über den Domino. Bis jetzt waren im Büro von Mr Loversall, dem Anwalt, dessen Adresse sie als Kontakt angegeben hatte, keine Briefe eingetroffen. Auch waren die Angestellten der Hotels und Theater nicht auf sie zugetreten, die sie ebenfalls um Informationen gebeten hatte.
    Es war unwahrscheinlich, dass sich Celia persönlich mit dem Domino getroffen hatte, also war diese Anspielung zu geheimnisvoll, um Sinn zu ergeben.
    Sie wünschte sich, dass Celia stattdessen über andere Dinge schreiben würde, zum Beispiel Lizzies Gesundheit oder wie sich der Garten mit den ersten Frühlingstagen verändert hatte. Sie ertappte sich dabei, wie es sie zu Blumengeschäften zog, die von Rarest Blooms beliefert wurden, und Gestecke kaufte, die sie nostalgisch werden ließen.
    »Madam.« Die Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Vor ihr stand der Butler mit einem Serviertablett in der Hand.
    Sie las die Karte und ihre Stimmung verdüsterte sich. Roger war vorbeigekommen. Wie dreist von ihm.
    Sie willigte ein, ihn zu empfangen, und wappnete sich gegen die Überreste der alten Schmerzen. Doch als er das Wohnzimmer betrat, empfand sie nichts außer einer leichten Verärgerung darüber, dass er nicht vernünftig genug war, um fortzubleiben.
    Er trug seine Uniform und sah sehr elegant aus. Sein Blick schweifte durch das Wohnzimmer und blieb dann auf ihr ruhen. Seine Augen funkelten vor Vertrautheit, die er nicht mehr zeigen sollte, selbst wenn sie allein waren.
    »Schon aus Brighton zurück?«, fragte sie.
    »Ja, auf Kurzurlaub. Ich nehme an, dass wir einen Großteil der Saison hier verbringen werden. Da unten gibt es nicht viel zu tun, außer wenn der Prinzregent vorbeischaut. Die Franzosen werden wohl nicht ausgerechnet jetzt eine Invasion starten, oder?«
    »Ich bin sicher, dass es in beiden Städten mehr als genug Einladungen geben wird. Gastgeberinnen haben gerne junge, uniformierte Männer da.«
    Sie plauderten über bevorstehende Bälle und Gesellschaften. »Ich habe die Hoffnung, Regierungsmitglieder zu treffen, die mir bei meiner Karriere in Friedenszeiten hilfreich sein können«, erklärte er. »Das Land benötigt viel weniger Offiziere und ich schätze es nicht, von Halbsold zu leben.«
    Audrianna kannte diese Einleitung bereits. Sie tat so, als hätte sie sie nicht gehört.
    »Vielleicht kannst du ja ein gutes Wort für mich einlegen«, fügte er hinzu, als sie es nicht von sich aus anbot.
    »Roger, nur eine äußerst dumme Frau würde ihren Ehemann bitten, etwas für den Mann zu tun, mit dem sie einst verlobt war. Du bist zwar kein Rivale, aber Männer bleiben nun mal Männer.«
    Ihre Antwort schien ihn zu überraschen. »Dein Ehemann? Lord Sebastian? So etwas würde ich nie von dir verlangen. Ich hatte gehofft, dass du für mich mit dem Marquess sprechen würdest.«
    »Wittonbury ist ein Invalide. Er verlässt niemals das Haus. Sein Einfluss ist inzwischen so gut wie nicht mehr vorhanden.«
    »Aber er ist kein Einsiedler, oder? Mir wurde gesagt, dass er vor dem Krieg beträchtlichen Einfluss hatte und nun noch mehr Mitleid hervorruft. Ein wohl gezielter Brief von ihm würde beim Empfänger Gefallen wecken und ihn einen Gegendienst erweisen lassen wollen. Er war ein Freund der Armee und ist es immer noch, und das Kriegsministerium wird die Empfehlung eines Offiziers nicht auf die leichte Schulter nehmen.«
    »Er kennt dich nicht einmal. Warum sollte er dich empfehlen?«
    »Aber er kennt dich, oder? Wie, denkst du, wird so etwas denn sonst gemacht? Jemand kennt jemanden, der jemanden kennt, der einem einen Gefallen schuldet.« Er sah sie amüsiert und durchtrieben an. »Man sagt, er habe eine Zuneigung zu dir gefasst. Wenn das stimmt, schreibt er den Brief gerne.«
    »Man sagt das? Wer?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Es ist bekannt. Es geht herum. Ich habe gehört, dass er seine Zuneigung zu dir bekannt gemacht hat, um dir den Weg zu erleichtern. Damit dir die Tatsache, dass du mit seinem Bruder in diesem Gasthof erwischt wurdest,

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