Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)
Seine Berührungen wurden immer kühner, bis seine Hand über die Weichheit ihrer Brust glitt.
Da entfuhr ihr ein Aufschrei, ein wundersamer Ausdruck weiblicher Lust. Dann noch einer und ein weiterer, während er durch den dünnen Stoff des Kleides ihre Brustwarzen reizte.
Sie war nun mit ihm im Rausch, stützte sich gegen ihn, um ihr Gleichgewicht zu behalten, und bog sich zurück, um ihn zu ermutigen. Einzelne Gedanken versuchten sich zu formen. Er musste sie von hier fortbringen und irgendwo einen Platz finden, damit sie sich lieben konnten. Er musste …
Plötzlich vernebelte ein brennender, entsetzlicher Schmerz seinen Verstand. Dann sah er rot, und ein Fluch entfuhr seinen Lippen.
Sein Kopf und seine Sicht wurden wieder klarer. Sein Oberarm fühlte sich an, als ob er in Flammen stehen würde. Miss Kelmsleigh stand anderthalb Meter von ihm entfernt und hatte ihre Hand erschrocken auf ihren Mund gepresst.
»Es tut mir leid! Ich wollte Ihnen nicht wehtun«, flüsterte sie verzweifelt. »Als ich die Tür hörte, wollte ich Sie von mir fortschieben und … « Nervös sah sie in den Garten. Der Wind trug die Stimmen lachender und sich unterhaltender Frauen zu ihnen.
Ein anderer Schmerz gesellte sich zu dem in seinem Arm. Ein viel tiefer sitzender Schmerz … »Keine Sorge. Es ist gar nichts.«
»Sind Sie sicher? Sie kommen mir sehr blass vor.«
Zweifellos. Sein Körper war völlig im Aufruhr. Sie sah ihn besorgt an, während er sich sammelte. Es dauerte eine lange Minute.
Sie beruhigte sich erst wieder, als sie sah, dass es ihm etwas besser ging. »Es wäre furchtbar gewesen, wenn Daphne und Celia uns … so gesehen hätten. Ich bin sicher, dass Sie das verstehen. Die beiden sind recht unerwartet aus dem Haus gestürmt. Normalerweise verlassen sie es nicht um diese Zeit, sondern arbeiten im Gewächshaus.«
Er stellte sich eine sehr blasse Dame vor, die sich einen Spaziergang im Sonnenlicht gönnte. Er musste daran denken, Mrs Joyes eines Tages seine Dankbarkeit auszudrücken.
»Wir hätten wirklich nicht … es war sehr schändlich von Ihnen, mich … « Miss Kelmsleighs Entsetzen ging in ein Tadeln über. Er hatte in diesem Moment nicht die geringste Lust, es sich anzuhören.
»Natürlich hätten wir«, knurrte er. »Wir wollten es beide, also hätten wir, also taten wir es. Und tun Sie jetzt bloß nicht so, als hätte ich Sie dazu gezwungen, mich zu küssen.«
Wenn ihn der langsam nachlassende Schmerz nicht so vereinnahmt hätte, wäre er weniger unverblümt gewesen. Doch so spornte er Miss Kelmsleigh nur an, die Dinge im schlechtesten Licht zu sehen.
Sie stürmte den Weg zum Haus hinauf. »Wie ich sehe, sind Sie genauso gemein, wie ich dachte. Ihr Ziel ist es, mich zu beschämen, wenn mir auch der Grund dafür vollkommen unverständlich bleibt.«
Er lief ihr nach und konnte kaum dem Impuls widerstehen, sie festzuhalten. »Ich habe einem Impuls und den Verlockungen einer sehr angenehmen Erinnerung nachgegeben. Und das Ziel war, wenn Sie es nicht selbst bemerkt haben, gegenseitiges Vergnügen. Aber Sie haben recht. Ich hätte es nicht tun sollen und nun muss ich mich erneut entschuldigen.«
»Was immer es auch nützen mag!« Sie erreichten den Rand des Gartens, in der Nähe des Wintergartens. Zwei Frauen mit Hauben hatten ihnen den Rücken zugewandt, als ob sie gar nicht merkten, dass er und Miss Kelmsleigh in der Nähe waren.
Miss Kelmsleigh deutete auf die hintere Ecke der Gartenmauer. »Ich will keine Entschuldigung, Lord Sebastian. Ich will nur, dass Sie gehen. Dort drüben ist das Gartentor. Sie müssen nicht durch das Haus zurückgehen.«
»Natürlich. Einen guten Tag noch und vielen Dank.«
» Vielen Dank? «
»Für die Gartenführung. Für Ihre Gastfreundschaft.«
Er verneigte sich. Sie warf ihm einen finsteren Blick zu. Er lächelte und sie errötete. Als er ihr in die Augen sah, drehte sie sich um und rannte zum Gewächshaus.
6
»Ich muss heute früh los«, sagte Sebastian. »Ich habe mit Castleford eine Verabredung in der Stadt.«
»Die Pflicht geht natürlich vor«, sagte Morgan. »Ich bin froh, dass du mit Castleford verhandeln kannst. Ich fürchte, dass ich niemals in der Lage war, meine Abneigung gegenüber dem Mann und seiner berühmt-berüchtigten Art zu verbergen. Darum hast du dich in der Regierung auch so schnell als erfolgreich erwiesen. Du hast die Fähigkeit, so mit Halunken umzugehen, dass Sie deine Abscheu nicht bemerken.«
»Vielleicht liegt es daran, dass sie mich
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