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Ein Sommer unwahrscheinlichen Gluecks

Ein Sommer unwahrscheinlichen Gluecks

Titel: Ein Sommer unwahrscheinlichen Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Mundson
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keineswegs bereit, eine Wertung zu akzeptieren.
    Wir waren uns durchaus der Tatsache bewusst, dass wir uns selbst in diese Lage gebracht hatten, als wir uns entschieden hatten, diesen absolut nicht alltäglichen Job an diesem absolut nicht alltäglichen Ort anzunehmen. Ich denke nur, dass wir beide nicht damit gerechnet hatten, uns dermaßen in diesen Flecken Erde zu verlieben. Dafür klangen uns nun die alten Sprichwörter in den Ohren. Wie man sich bettet, so liegt man. Man muss die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Man erntet, was man gesät hat.
    Es gab auch Leute aus dem Leben, das wir hinter uns gelassen hatten, die unser Scheitern geradezu als Genugtuung empfanden und mir auf vielerlei Weise zu verstehen gaben, sie hätten mich doch vorgewarnt.
    Da hieß es sogar, ich hätte bei der Wahl meines Ehemannes eben klüger sein müssen. Dass mir ein Typ zugestanden hätte, der einen Hedgefonds managt und für das nötige Einkommen sorgt, um uns ein Haus in der Vorstadt und ein weiteres an irgendeinem Strand zu finanzieren, dazu noch Mitgliedschaften in zwei Country Clubs, die nun einmal wesentlicher Bestandteil der gesellschaftlichen Verpflichtungen und Gepflogenheiten in diesen Kreisen sind. Dass ich meinen Kindern die gleichen Privilegien schuldig wäre, die ich selbst genossen hätte – mindestens Privatschulen, wenn schon nicht Internate.

    Nur um das ausdrücklich klarzustellen: Er hätte dieser Mann sein können. Er wollte es nur nicht. Und ich wiederum hätte so einen Mann nicht gewollt.
    Und ich wollte ihn immer noch nicht.
    Außerdem halten wir die Erziehung, die unsere Kinder genießen, nach wie vor für wertvoll. Denn unsere Kinder sind glücklich, so wie sie leben. Und damit kommt man schon weit. Von Berggipfeln zu U-Bahntunneln, von den Seminarräumen in Harvard bis zu Kanus, die kleine Flüsse hinunterschippern.
    Eleanor Roosevelt hat einmal gesagt: »Niemand kann dich ohne deine eigene Zustimmung herabsetzen.« Und eine gute Freundin von mir hier in Montana meint immer, wir werden nur dann in unseren Gefühlen verletzt, wenn wir die Gemeinheiten, die jemand über uns verbreitet, tatsächlich für wahr halten. Wenn wir solchen Leuten also recht geben.
    Und genau das war unser Problem. Tief in unserem Inneren begannen wir, ihnen zuzustimmen. Vielleicht war das Ganze nur so eine Art Spritztour. Dann wäre es jetzt hoch an der Zeit, damit Schluss zu machen und umzukehren. Vielleicht war es auch Zeit, die weisen Worte des Werbe-Gurus zu vergessen und richtig Geld zu verdienen, damit unsere Familie bei Kasse blieb. Aber womit? Alles, was ich wirklich konnte, war Mutter sein und schreiben.
    Vielleicht fände ich einen Job als Lehrerin an einer Privatschule – irgendwo, wo man keine pädagogische Ausbildung verlangte. Wie sich das wohl anfühlen mochte? Vor lauter privilegierten Kids zu stehen, als gescheiterte Rebellin, die sich ausgerechnet an eine der Institutionen verkaufte, der sie selbst den Rücken gekehrt hatte? Wenn ich bloß daran denke, bekomme ich schon Herzrasen.
    Das Schlimmste an der ganzen Situation war jedoch, dass mein Mann so niedergeschlagen und mutlos war. Er hatte aufgehört,
Hallo und Auf Wiedersehen zu sagen, wenn er kam und ging – was immer öfter der Fall war.
    Ich vermisste unsere Abenteuerjahre. Als wir noch Hand in Hand über Rumis Feld gelaufen und durch die Pfützen darauf geplatscht waren. Nun besaßen wir ein Zuhause, in das man heimkehren, in dem man sich abtrocknen und seine Jacken aufhängen konnte. – Aber wo war er jetzt?
    Zur Tür hinaus.
    Inzwischen schweifte sein Blick ins Leere, wenn ich von meinen Büchern sprach. Von meinen Absagen, selbst wenn es immer noch »gute« waren. Oder von meinen neuen Ideen, die ich trotz allem noch hatte. Das schmerzte mich am meisten. Er hatte nie viel Belletristik gelesen, aber dennoch war er stets ein aufmerksamer Zuhörer gewesen und hatte mir mit Begeisterung geholfen, die Handlungen meiner Geschichten zu ordnen. War das alles nur aufgesetzt gewesen? Wo war mein Partner geblieben? Nun lastete alles schwer auf meinen Schultern. Dabei war ich immer davon überzeugt gewesen, er würde unter allen Umständen an mich glauben. Und dass unsere Liebe größer sei als alle widrigen Umstände. Konnte eine erfolglose Karriere einen Menschen wirklich so fertigmachen? Ihn? Mich?
    Hin und wieder äußerte ich kleine Bitten und formulierte diese bewusst so einfach ich konnte, weil ich wusste, dass er zu Rechtfertigungs-Tiraden neigte. »Stell

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