Ein Spiel, das die Götter sich leisten
zusammenreißen. Manchmal glaubte ich, mir würde schwindelig werden oder ich würde mein Augenlicht verlieren. Die Lippen wirkten dick, und die kleinen guckten weit heraus, als gäbe es draußen etwas zu sehen, das man festhalten und sich einverleiben konnte.
Nachdem ich eine Weile sanft mit dem Pinsel über ihren Hügel gestrichen hatte, nahm ich das Babyöl und begann Oriana zu massieren, in der gleichen Reihenfolge, in der ich sie vorher gestreichelt hatte. Ich fing mit ihren Füßen an, glitt sanft zwischen die Zehen, übte einen leichten Druck auf ihren Spann aus, sie schnurrte wieder vor Wohlbehagen. Es erregte mich, zu sehen, daß ich die Kontrolle hatte, daß ich ihre Aufmerksamkeit zu jedem beliebigen Körperteil lenken konnte und sie immer geiler, aber auch weicher wurde. Es erregte mich, das Schimmern des Öls auf ihrer Haut zu betrachten, die kleinen Reflexe, die in meine Augen drangen und von dort in die Nieren gelangten.
Schließlich saß ich wieder zwischen ihren Beinen und strich sanft mit einem Finger um ihre Möse herum. Oriana spreizte die Beine noch weiter, rutschte auf dem Stuhl nach vorne, kam meinem Finger entgegen, der Sand war ganz aus ihrer Stimme verschwunden.
Ich stellte mich hin, hielt meine Schwanzspitze an ihren Nippel, wichste und sah zu, wie sich ihr Busen bewegte. Oriana schob unruhig ihr Becken vor.
Ich nahm den Vibrator. Ich hatte nicht gespart, nicht eins dieser Plastikdinger gekauft und auch nicht die De-Luxe-Ausgabe mit vierzehn verschiedenen Aufsätzen und einer Fernbedienung, für die man eine Gebrauchsanleitung brauchte. Was ich aus der Tüte holte, war ein Silikonschwanz mit einer kleinen Zunge, die auf Knopfdruck vibrierte.
Ich schob ihn ganz langsam rein, bis die Zunge ihren Kitzler berührte, und Oriana erschauerte. Ich ließ los, und der Schwanz glitt langsam wieder raus.
Oriana stöhnte auf, und ich stellte mir vor, daß sie jetzt nichts weiter war, als der Wunsch nach Erlösung. Behutsam drückte ich den Schwanz wieder rein und sagte:
– Wenn er rausrutscht, schiebe ich ihn nicht mehr rein.
Oriana schloß die Beine und klemmte den Vibrator fest. Ich drückte auf den Knopf, stand auf und betrachtete ihr Gesicht. Wie sie die Augenbrauen zusammenzog, die Falten auf der Nase, die Wangen dunkel wie ihr Dekolleté. Den weichen Bauch, den Weg von ihrem Nabel bis zur Spalte, ein leichtes Zittern in ihren Schenkeln, wie sie immer wieder die Lippen aufeinanderpreßte.
– Du siehst so schön aus, Oriana, du siehst so wunderschön aus.
Ich nahm ihr die Augenbinde ab, stellte mich breitbeinig vor sie, so daß meine Knie ihre Oberschenkel noch weiter zusammendrückten. Ich genieße ihre Blicke auf meinem Schwanz.
Mesut hört, daß es nicht mehr lange dauern wird. Er hält seinen Schwanz runter, wichst weiter, zielt auf die vibrierende Zunge. Sie sehen sich noch mal in die Augen. Dann schießt es heraus, die warmen Tropfen auf ihrem Kitzler öffnen die Tür, und Mesut und Oriana fallen in diesen Raum, grün und rot, dunkel und unendlich.
– Es war schön, es war wie in der Bahn zu sitzen und geil zu sein, und du kannst dich nicht vor allen Leuten anfassen. Es war spannend. Ich habe versucht, mir dieses Ding vorzustellen.
Oriana nahm den Vibrator, der noch naß war, in die Hand.
– So einen sollte jede Frau besitzen.
Dann griff sie nach der Zimtstange und schüttelte lachend den Kopf.
Ich war ganz weit und weich, ich fühlte mich jetzt selbst wie ein fein gestimmtes Instrument, auf dem man zum Lob des Herrn musizierte. Spielt schön auf den Saiten mit fröhlichem Schall, um ihm zu gefallen, preist seinen Namen, denn er ist es, der uns Erde und Himmel geschenkt hat.
Du kannst nicht Atheist bleiben, wenn du beim Sex in tausend Stücke zerschmettert wirst und aufhörst zu existieren. Religion und Sex sind letztlich dasselbe. Direkte, intensive und erlösende Erfahrungen. Und wenn du etwas als direkt, intensiv und erlösend erlebst, dann ist es gleichgültig, ob es ein Gebet ist oder ein Orgasmus, der dich als zuckenden Plasmahaufen zurückläßt.
Wir zogen uns an und gingen essen. Wir kauten langsam, mit geschlossenen Augen, fast als würden wir beten.
13
Wir saßen im Zug und fuhren Richtung Hauptstadt, unser Flieger ging morgen in aller Frühe, wir konnten unseren letzten Abend nicht am Meer verbringen. Ich dachte, wie so oft in den letzten Tagen, wieder an Oktay. Auch er schien mir ein Heiliger zu sein, der einzige, dem ich je nahe gewesen war, und nun
Weitere Kostenlose Bücher