Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein starkes Team

Ein starkes Team

Titel: Ein starkes Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
Vom Netzwerk:
und öffnete die Tür. Er saß mit dem Rücken zu ihr, gab Bonny mit einer Hand die Saftflasche und hielt in der anderen eine Zeitung.
    „Du willst noch eine Geschichte?" fragte er, als Bonny heftig mit den Beinen strampelte. „Fordernd wie deine Mom, wie?" Er drückte ihren Fuß.
    „Okay, dann sehen wir uns die hier mal an." Er drehte die Zeitung um und las: „Völlig überraschend schlugen die letztplatzierten Mets die an erster Stelle stehenden Braves ..."
    Hannahs Herz schwoll angesichts der Art, in der er die Sportnachricht wie ein Märchen klingen ließ. Wie oft war sie mitten in der Nacht aufgewacht, nachdem sie von einer solchen Szene geträumt und sich ersehnt hatte, dass Chad an ihrem Leben teilnahm?
    Sie rief sich in Erinnerung, dass seine jetzige Anwesenheit nur vorübergehender Natur war. Dass er ihr letztendlich erneut wehtun würde, wenn er sich nach Beendigung der gemeinsamen Fahndung von ihr abwandte. Doch das beunruhigte sie nicht halb so sehr wie die Vorstellung, was sein Fortgehen Bonny antun würde.
    Sie öffnete und schloss eine Schublade. Chad hörte auf zu lesen und sprang vom Bett auf. Bonny schrie, und Hannah eilte zu ihr und hielt die Saftflasche wieder hoch. Sie murmelte besänftigend, bis Bonny sich wieder beruhigte.
    Hannah stand auf und fa nd sich beinahe in Chads Armen wieder, als sie sich umdrehte. Ihr Blick glitt zu seinem Gesicht. Der düstere Ausdruck in seinen Augen ließ sie erschauern. Er wirkte verwirrt, verärgert und rastlos
    - und bereit, sie zu küssen.
    Sie wünschte, er würde es tun und damit jeglichen Gedanken vertreiben.
    Sie befeuchtete sich die Lippen mit der Zungenspitze. Er verfolgte die unbewusst aufreizende Geste mit verzückter Aufmerksamkeit - bevor er sich von ihr abwandte.
    Enttäuscht schloss Hannah flüchtig die Augen. „Die Zeit läuft uns davon", sagte sie leise.
    Er faltete die Zeitung zusammen, die er noch immer in der Hand hielt.
    Dann deutete er zu einem kleinen, runden Tisch mit zwei Stühlen vor der stummen Klimaanlage. „Nach dir."
    Klang seine Stimme rauer als gewöhnlich, oder bildete sie es sich nur ein?
    „Und mach dir nicht die Mühe, die Klimaanlage einzuschalten. Sie ist kaputt. Ich habe den Geschäftsführer schon angerufen. Es ist kein anderes Zimmer frei."
    Hannah strich sich über ihren feuchten Nacken. Noch mehr Hitze hatte ihr gerade noch gefehlt. Sie beugte sich über den Tisch, öffnete den Vorhang und das Fenster. Feuchte Luft strömte herein und füllte den Raum.
    „Das bringt uns leider nicht weiter", sagte Hannah und schloss die Personalakte, die Chad von PlayCo besorgt hatte.
    Sie nahm einen Schluck von dem Eistee, den sie aus einem Automaten draußen geholt hatte. Die schmelzenden Eiswürfel klirrten im Plastikbecher.
    Chad lehnte sich auf seinem Stuhl ihr gegenüber zurück. „Lass uns zusammenfassen. Was haben wir bisher?"
    „Außer stechenden Kopfschmerzen?" Sie zupfte sich die Bluse von ihrer schweißnassen Haut und konnte kaum glauben, dass sie erst vor kurzem geduscht hatte. „Wir wissen, dass zwei Angestellte von PlayCo, Erik Persky und Lisa Furgeson, wegen des Diebstahls vo n hoch empfindlichen Mikroprozessorchips verhaftet wurden. Über die Chips wissen wir nur, dass sie mehr als fünfhundert Dollar wert sind. Die beiden wurden auf Kaution freigelassen und sind prompt geflohen."
    „Vergessen wir nicht, dass PlayCo eine Spielzeugfabrik ist", fügte Chad hinzu. „Und dass Lisa die Leiterin der Qualitätskontrolle war. Eric war im Versand tätig. Demnach liegt die Vermutung nahe, dass sie ihre Positionen benutzten, um die Chips zu veräußern."
    Hannah beobachtete, wie er die Finger um seinen Plastikbecher schloss.
    Ein Schauer rann über ihre erhitzte Haut. Mit lebhafter Deutlichkeit erinnerte sie sich an die Liebkosungen seiner Finger. Chad hatte sie stets auf eine drängende, beinahe zwanghafte Art geliebt. Er schien nie gespürt zu haben, was er ihrem Herzen antun konnte, sich seiner Macht über ihren Körper aber durchaus bewusst gewesen zu sein. Er hatte primitive Reaktionen von ihr verlangt, die niemand vorher erweckt hatte
    - oder seitdem.
    Zu Zeiten wie dieser, wenn sie irgendwo in einem Hotelzimmer zum Warten verurteilt gewesen waren, waren einige ihrer erotischen Erinnerungen geschaffen worden. Genau zu einer Zeit wie dieser hatten sie Bonny gezeugt.
    Sie wischte sich die feuchten Handflächen an ihrem Rock ab. „Aus den Personalakten geht hervor, dass Lisa einen Bruder hat, aber weder sein

Weitere Kostenlose Bücher