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Ein starkes Team

Ein starkes Team

Titel: Ein starkes Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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worden war. Wenn jemand, mit dem sie ihr Leben geteilt hatte, ihr etwas so Wesent liches vorenthalten hätte. Ihr Zorn verebbte.
    Er drehte sich um und nahm sein Plastikglas. „Du hast Recht. Ich wollte nicht gefunden werden. Ich brauchte Zeit zum Nachdenken nach unserer Trennung. Zeit, um alles zu verarbeiten." Er suchte ihren Blick. „Wenn ich gewusst hätte ..."
    „Chad, ich ..."
    Abrupt wandte er sich ab. Sie schluckte ihre Worte hinunter und wischte eine einsame Träne fort, die über ihre Wange auf den Tisch kullerte.
    „Sag mir eines, Hannah. Wusstest du, dass du schwanger warst, als du mich gebeten hast ... dich zu heiraten?"
    Ihrer Kehle war wie zugeschnürt. Ihr Herz pochte heftig.
    „Vergiss es", sagte er rau. „Es ist Schnee von gestern." Er nahm einen großen Schluck Eistee. „Ich brauche etwas Stärkeres." Er ging zur Tür.
    „Willst du etwas?"
    Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss, bevor sie antworten konnte. Sie sah ihn am Fenster vorbei in die Richtung des Minimarktes auf der anderen Seite des Parkplatzes eilen. Die grellen Scheinwerfer eines Wagens schienen zum Fenster herein, und sie lehnte sich hastig zurück, um den blendenden Strahlen zu entgehen.
    Sie rieb sich die Stirn und unterdrückte den verlockenden Drang, den heißen Tränen nachzugeben, die in ihren Augen brannten. Ihre und Chads Worte vor fünfzehn Monaten waren so endgültig gewesen. Doch die Zeit und die Umstände hatten die Bedeutung irgendwie abgeschwächt, die Schärfe genommen, so dass sie sich nun fragte, ob sie diese Worte überhaupt gehört oder gesagt hatte.
    Verzweifelt suchte sie nach der Härte in ihr, die sie bis zu Chads Rückkehr unentwegt gestützt hatte. Fünfzehn Monate waren seit ihrer Trennung vergangen. Fünfzehn Monate, in denen sie die Schwangerschaft durchgestanden hatte - allein. Sie hatte die Wehen durchgestanden - allein.
    Sie hatte gelernt, ihr Kind aufzuziehen - allein. Sie hatte sich daran gewöhnt, allein zu sein, wenn Bonny schlief, und hüllte sich in die Liebe zu ihrer Tochter, selbst wenn sie nicht beisammen waren. Sie brauchte nicht mehr. Oder doch?
    Seufzend zog sie die Akte auf dem Tisch näher zu sich, ohne sie durch den Tränenschleier wirklich zu sehen.
    „Es ist spät", sagte Chad leise.
    Hannah drehte sich um und sah ihn im Türrahmen stehen. Sie holte tief Luft, wischte sich die Tränen von den Wangen und beobachtete, wie er sich das T-Shirt auszog und sich damit den Nacken abwischte.
    Ihr fiel auf, dass er das Stärkere nicht besorgt hatte, weswegen er fortgegangen war. Sie blickte zu seinem Rucksack auf dem Fußende des freien Bettes und dachte an die Wodkaflasche, die sich darin befand. Hatte diese Flasche und andere ihm nach ihrer Trennung geholfen, die Dinge zu klären? Und hatte ihr Gespräch ihn dazu veranlasst, erneut Trost im Alkohol zu suchen?
    Sie hasste das trostlose Schweigen, das die ohnehin drückende Atmosphäre belastete. Sie suchte nach etwas, das ihren und seinen Schmerz linderte. Seltsamerweise verspürte sie neben allen anderen Empfindungen ein Bedürfnis nach ihm, das früher nicht existiert hatte. Sie hatte ihn immer begehrt. Aber sie hatte ihn nie gebraucht. „Chad? Warum bist du zurückgekommen?"
    Sie war sich nicht bewusst, dass sie den Atem anhielt, bis sie gezwungen war, Luft zu holen. Sie war sich ziemlich sicher, dass er nicht nur nach New York zurückgekehrt war, weil Elliott ihn gerufen hatte. Wäre es der Fall, hätte er ohne sie die Verfolgung der Flüchtigen aufgenommen.
    Er begegnete ihrem Blick. „Ich bin zurückgekommen, um mich bei dir zu entschuldigen." In seinen Augen lag Aufrichtigkeit und Schmerz. Erneut drehte er ihr den Rücken zu. „Ich bin zurückgekommen, um dir zu sagen, dass es mir Leid tut. Allerdings sieht es so aus, als gäbe es wesentlich mehr, das mir Leid tun sollte."
    Geistesabwesend beobachtete sie, wie er durch den Raum ging, einige Sachen aus seinem Rucksack nahm und die Decke des leeren Bettes zurückschlug. Sie wusste nicht recht, was sie sagen sollte. „Findest du nicht, dass wir den persönlichen Aspekt beiseite lassen sollten?" Ihre Worte klangen so fern, als hätte jemand anders sie gesagt. „Wir müssen über die Möglichkeit reden, dass Persky und Furgeson mit jemand anderem zusammenarbeiten. Wenn es der Fall ist und wir diese Person ausfindig machen können, führt sie uns vielleicht zu ihnen."
    „Es ist spät, Hannah. Ich bin müde. Du bist müde." Er trat zum Tisch und schloss die Akten, aber es lag kein

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