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Ein Stiefel voll Glück - Oskar und Mathilda ; 1

Ein Stiefel voll Glück - Oskar und Mathilda ; 1

Titel: Ein Stiefel voll Glück - Oskar und Mathilda ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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eine zweite Karre. Unter Ächzen und Stöhnen und lautem Gepolter wurschtelte Oskar sie hervor und schob sie neben die andere. Unterdessen regnete es bereits Klorollen durch die Luke.
    Hastig sammelte er sie auf und warf sie in hohem Bogen durch die Tür hinaus in die Schubkarren. Sobald eine voll war, flitzte er damit zum Wohnhaus, wo Opa Heinrichen sie übernahm und in den Dielenraum brachte, um die Papierrollen in der Gästetoilette aufzustapeln.
    »Wo hat Mathilda das ganze Zeug nur gelagert?«, fragte er kopfschüttelnd. »Es hätte mir doch längst einmal auffallen müssen.«
    »Ganz hinten im Schuppen«, beeilte Oskar sich zu antworten. »Zwischen allerlei Krams. Da sind Sie bestimmt schon ewig nicht mehr gewesen.«
    Opa Heinrichen nickte. »Ja, ja, ich mit meinen alten, steifen Knochen«, brummelte er. »Ich kann wirklich froh sein, dass ich Mathilda hab.« Er zwinkerte Oskar zu. »Und Sie natürlich auch, mein lieber Herr Habermick.«
    Oskar sah den alten Herrn irritiert an. »Äh, ja … natürlich, Herr Heinrichen«, stammelte er. »Klar, helfe ich Ihnen, wo ich nur kann.«
    »Na denn«, meinte Opa Heinrichen, packte die Schubkarre und schlappte damit zum Haus.
    Um kurz vor acht schloss Mathilda die Luke zum Geheimquartier und half Oskar, die letzten Klorollen in die Schubkarren zu laden und diese anschließend draußen unter dem windschiefen Fenster der Gästetoilette abzustellen.
    »Hat doch eins a geklappt«, sagte sie. Ihre Augen funkelten vor Begeisterung, als sie Oskar erzählte, dass der Mofamotor vorhin bereits nach sechs Umdrehungen angesprungen war. »Sechs Umdrehungen geteilt durch dich und mich macht drei«, sprudelte sie hervor. »Jetzt behaupte bloß nicht, dass das ein schlechtes Zeichen ist!«
    »Nee«, sagte Oskar.
    Dass er weit weniger entzückt war als die Freundin, ließ er sich nicht anmerken. Und er erzählte auch nichts von seinen Bedenken. Weder von denen, die er die ganze Zeit schon hatte, noch von jenen, die sich durch die sechs Umdrehungen ergaben und damit die vorherigen sogar noch verstärkten. Mathilda hatte nämlich glatt übersehen, dass Opa Heinrichenmit von der Partie war. Somit musste eigentlich durch drei geteilt werden, wodurch man als Ergebnis die Zwei erhielt. Die Chancen stehen also fifty-fifty, dachte Oskar. Entweder die Aktion Täterüberführung klappte oder sie klappte nicht.
    »Also gut«, sagte Mathilda. »Dann um elf Uhr an der Hecke.« Sie musterte Oskar durchdringend, aber ihre Augen funkelten immer noch. »Alles klar?«
    Oskar nickte. »Alles klar.«
    Mathilda hielt ihm ihre Hand entgegen und Oskar schlug ein. Trotz aller Bedenken würde er sie auf keinen Fall im Stich lassen.

    Nachdem sie sich von Oskar verabschiedet hatte, flitzte Mathilda zum Wohnhaus hinüber. Sie wollte unbedingt sicherstellen, dass Opa Heinrichen auch alles richtig gemacht hatte.
    Die Klorollen waren bereits wie besprochen im hinteren Teil der winzigen Toilette aufgestapelt. Der kleine Raum bot nun für kaum mehr als anderthalb Leute Platz. Nur das Fenster war noch komplett frei.
    »Passt du überhaupt hindurch?«, fragte Mathilda.
    »Klar.« Zum Beweis machte Opa Heinrichen das Fenster, das sich dummerweise nur nach innen öffnen ließ, auf, zogden Kopf ein und stieg mit einem Bein nach draußen. »Dort wartet dann ja schon Oskar«, setzte er hinzu. »Der zieht mich raus und wir fangen sofort mit dem Klorollenbombardement an.«
    »Du weißt ja, dass ihr wahnsinnig schnell sein müsst«, sagte Mathilda mahnend. »Weder sollte der Typ dich festhalten noch darf er durch das Fenster entkommen.«
    »Das wird schon hinhauen, Kindchen«, meinte Opa Heinrichen und stieg wieder in die Toilette zurück. »Erst einmal müssen wir ihn überhaupt so weit haben.«
    In der Tat war genau das das größte Problem.
    »Du hockst dich da unten hin«, trichterte Mathilda dem alten Herrn ein und deutete auf die Treppe in der Eingangshalle. »Und zwar so, dass er dich nicht gleich bemerkt. Erst wenn du mich hinter dem Glas der Haustür auftauchen siehst, läufst du los – klar?«
    »Klar«, sagte Opa Heinrichen und rieb sich die Hände. »Kindchen, ich sag dir, das wird ein Spaß!«
    Mathilda schüttelte den Kopf. Unter Spaß verstand sie nun wirklich was anderes. »Du darfst auf keinen Fall abschließen, hörst du? Weder die Tür noch das Klofenster. Dafür müssen alle anderen Zimmer verriegelt sein.«
    Opa Heinrichen legte eine Hand auf seine Brust. »Du kannst dich auf mich verlassen«, sagte er

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