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Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Was immer es war, es klang, als wäre es angenehm nahe.
    Er drehte sich nach links, duckte sich ein wenig und bewegte sich tiefer ins hohe Gras. Das Knacken erklang noch einmal, diesmal noch näher. Eine kleine Gruppe von Tieren, schloss er, die damit beschäftigt war, im Schutz der Nacht Grassamen vom Boden zu sammeln. Es wäre interessant zu erfahren, wie sie aussahen. Zumindest eins von ihnen hörte sich an, als wäre es ziemlich groß, vielleicht sogar so groß wie Tooqui.
    Mitten im Anschleichen überrascht, explodierte der Shanh aus seinem Versteck. Er knurrte nicht, sondern zischte, wie so viele ansionianische Lebensformen. Das Zischen eines Shanh ließ sich allerdings kaum mit dem eines intelligenten Alwari oder mit den Lauten einiger freundlicher Geschöpfe auf den gewaltigen Ebenen vergleichen. Es war ein tiefes, Unheil verkündendes Ausatmen - Zorn, der hörbar gemacht wurde.
    Das Tier rammte die vorderen und mittleren Pfoten gegen Anakins Brust und stieß ihn rückwärts. In einem Sekundenbruchteil würden sich die schweren, reißzahnbewehrten Kiefer des Shanh um seinen Hals schließen. Es gab keine Zeit nachzudenken, keine Zeit zu beschließen, was er als Nächstes tun sollte, keine Zeit, den besten nächsten Kurs abzuwägen.
    Als die Kiefer des Shanh auf ihn zukamen, warf sich Anakin mit aller Kraft nach rechts. Die obere Reihe der rückwärtsgebogenen, mit Zähnen gespickten Beißwerkzeuge des Raubtiers traf krachend den Boden und nicht seinen Hals. Wütend wandte sich der schlanke, muskulöse Fleischfresser wieder seiner Beute zu, alle sechs Beine in Bewegung, die einzige Nüster weit aufgerissen. Gewölbte rote Augen schwebten wie kleine wütende Monde vor der dunklen Masse der vorderen Schultern des Tieres.
    Anakin huschte auf Händen und Füßen rückwärts und versuchte, die Macht zu konzentrieren, während er hektisch nach seinem Lichtschwert tastete. Er nahm es vom Gürtel -und eine dreiklauige Pfote schlug es ihm aus der rechten Hand. Das Gerät landete im nahen Gras, und zwar auf der Seite mit den Kontrollen - und schaltete sich wieder aus. Das passierte, fiel einem kleinen Teil von ihm ein, wenn man versuchte, zwei Dinge gleichzeitig zu tun, ohne wirklich zu wissen, wie. Ein echter Jedi war dazu in der Lage. Wieder einmal wurde er schmerzlich daran erinnert, wie viel er noch lernen musste.
    Und wenn er nicht schnell etwas unternahm, würden die Tage seines Lernens zu einem vorzeitigen Ende kommen.
    Waffenlos stand er langsam auf. Der Shanh zischte noch einmal, wie zu erwarten war, und sah ihn an ohne zu blinzeln. Anders als der Padawan wurde er nicht von dem Bedürfnis zu denken eingeschränkt. Muskeln wölbten sich unter kurzem, gestreiftem Fell, das Maul öffnete sich, und das Tier sprang.
    Anakin, der seine einzige Waffe nicht mehr hatte, musste nutzen, was ihm geblieben war. Er konzentrierte sich, wie er sich noch nie zuvor konzentriert hatte, streckte eine Hand vor sich aus, die Finger gespreizt, und sammelte die Macht.
    Seine Beherrschung der Macht genügte noch nicht, um ihm zu gestatten, den angreifenden Shanh nach hinten zu stoßen, aber sie reichte aus, um den tödlichen Sprung zur Seite abzulenken. Als das Tier an ihm vorbeiflog, schlug es mit den vorderen und mittleren Krallen zu. Eine seiner Pfoten davon traf Anakins Schulter, als er sich aus dem Weg warf. Er schrie nicht auf.
    Blut floss von seiner zerrissenen Schulter. Die Wunde war schmerzhaft und hässlich, aber nicht tief. Wütend und verwirrt landete der Shanh auf allen sechsen und fuhr sofort herum, um erneut anzugreifen. Als er das tat, warf sich Anakin auf sein Lichtschwert. Seine Finger schlössen sich um den Metallzylinder, und da er auf dem Bauch lag, wollte er sich sofort wieder seinem wütend fauchenden Gegner zuwenden. Der Shanh war ein großes Männchen, stark, schnell und hungrig. Anakin wusste, er würde nur ein einziges Mal zuschlagen können. Aber mit dem Lichtschwert sollte das genügen.
    Als er zur Drehung ansetzte, landete etwas fest auf seinem rechten Handgelenk und drückte es auf den Boden. Mit schmerzhaft verzogenem Gesicht blickte er auf - und starrte in weitere leuchtende rote Augen. Sie wurden keine Armeslänge entfernt zusammengekniffen und erwiderten den Blick. Anakins Herz sank auf sein Sonnengeflecht zu.
    Die Gefährtin des Shanh war ebenfalls erschienen.
    Ein gewaltiges Gewicht landete auf seinem Rücken. Alles passierte so schnell. Die Macht gegen den Shanh einzusetzen, war eine Sache gewesen,

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