Ein Sturm zieht auf
»Selbstverständlich sind wir uns da einig.« Sie ignorierte Ogomoors überraschte Miene. »Wenn nicht, hätten wir schon am selben Tag abgestimmt, als die Jedi hier erschienen. Aber wir haben keinen Frieden mit den Alwari. Wir haben keine Übereinkunft. Und mit jedem Tag, der vergeht, werden die Versicherungen der Malarianer und der Keitumiten, dass sie unserem Beispiel folgen werden, schwächer. Es ist wichtig, dass diese Sache jetzt entschieden wird.«
In die folgende Stille hinein machte Volune einen Kompromissvorschlag. »Heute können wir ohnehin nicht mehr abstimmen. Das Verfahren dazu wurde noch nicht angemessen vorbereitet. Ich bin willig, wenn auch widerstrebend, als ausgewählter Vertreter meiner Wähler ein Datum zu vereinbaren, an dem die Abstimmung darüber stattfinden wird, ob wir in der Republik verbleiben oder ausscheiden.« Er sah den Ansionianer rechts von sich an. »Wird das den ehrenwerten Fargane zufrieden stellen?«
Der älteste anwesende Ansionianer wartete einen Moment, dann machte er eine bestätigende Geste. »Ja.«
Volune wandte sich wieder den anderen zu. »Dann wollen wir uns auf einen Termin einigen und von dem nicht mehr abweichen. Wenn die Jedi bis dahin zurückkehren, werden wir sie anhören. Wenn nicht, werden wir abstimmen, und sie können sich selbst die Schuld geben, weil sie sich nicht rechtzeitig bei uns gemeldet haben.«
Dieser Vorschlag wirkte so vernünftig, dass selbst Tolut nicht widersprechen konnte, und mit der Zustimmung des Armalat wurde dieser Plan einstimmig angenommen. Ogomoor wusste, dass Bossban Soergg und die Personen, die hinter ihm standen, sehr erfreut sein würden. Der angestrebte Termin war nicht so bald, wie sie es gewünscht hätten, lag aber auch nicht unendlich weit in der Zukunft. Tolut würde vielleicht ein Problem sein, aber der Armalat konnte überstimmt werden. Nach der Versammlung dieses Tages würde Ogomoor berichten können, dass sich außer Kandah auch Fargane und mindestens ein weiterer Delegierter für einen Austritt aus der Republik aussprechen würden. Die Stimmen der anderen waren noch nicht sicher. Vielleicht würde vor der Abstimmung eine Überweisung großer Summen, deren Herkunft nicht verfolgt werden konnte, auf gewisse Bankkonten stattfinden müssen, um dafür zu sorgen, dass Ansion wirklich für die Trennung von der Republik stimmte.
Inzwischen hatten er und sein Bossban wenig, um das sie sich Sorgen machen mussten. Denn es sah so aus, als hätte der Qulun Baiuntu gute Arbeit geleistet.
Am Morgen wurde die Gruppe von Reisenden langsamer, als Kyakhta sich ihnen wieder anschloss. Der Führer war ein wenig vorausgeritten, letzt kehrte er sichtlich aufgeregt im Galopp zurück, und seine vorstehenden Augen glänzten.
»Ich habe sie gefunden!«, verkündete er stolz, als er sein Suubatar wendete. Er streckte die Armprothese aus, »Direkt hinter der nächsten Anhöhe.«
»Endlich«, murmelte Luminara. »Seid Ihr sicher, dass es die Borokii sind?«
Der Alwari machte eine entschiedene Geste. »Sie sind unverwechselbar, Meisterin Luminara. Sie befinden sich in einem offiziellen Lager, und die Standarten flattern. Der Oberclan Borokii, der einflussreichste Clan der Alwari.«
In der Tat war der Anblick beeindruckender, als sie erwartet hatten. Sie hatten die Nomadenlager der Yiwa und der Qulun gesehen und glaubten, eine gewisse Ahnung zu haben, was sie sehen würden. Aber keine dieser früheren Begegnungen bereitete sie auf das vor, was vor ihnen lag, als ihre Suubatars über den Kamm der niedrigen Hügelkette kamen.
Es waren nicht nur Dutzende von vor kurzem aufgefalteten tragbaren Gebäuden zu sehen, sondern Hunderte. Mehrere hatten ausgefeilte Generatorsysteme, für deren Transport die Nomaden Dutzende von Zugtieren gehabt haben mussten. Tausende von Borokii jeden Alters waren in dem riesigen, wohl durchdachten Lager unterwegs. Dahinter grasten unzählige Tausende von Herdentieren friedlich innerhalb eines Bereiches, der von Hirten auf Sadains patrouilliert wurde. Der Lärm ihres Ächzens und Blökens, eine Art ansteigendes Surren, hing über den Geräuschen des Lagers. Hier befand sich, genau wie man ihnen gesagt hatte, die größte Macht der Nomaden von Ansion. Wenn die Borokii führten, würde der Rest der Alwari folgen.
»Surepp«, erklärte Bulgan auf Luminaras Frage nach der Herde. »Die Männchen sind die Blauen mit den dunkleren Halskrausen und gebogenen Hörnern, die Weibchen die Grünen, etwas Größeren, ohne
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