Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
gesehen hatten. Die Reisenden genossen das. Nach ihren eher zweifelhaften Begegnungen mit den Yiwa und den Qulun war es eine Erleichterung, sich in einer angenehmen Umgebung entspannen und darauf verlassen zu können, nicht überfallen zu werden. Sowohl Kyakhta als auch Bulgan waren davon überzeugt, obwohl Tooqui eher zurückhaltend blieb. Was die mögliche Antwort anging, die sie vom Ältestenrat der Borokii erhalten würden, waren auch ihre Führer nicht imstande, eine Prognose zu wagen.
    Lange vor dem Abend kehrte Bayaar zurück. Dass er so schnell wiederkam, war ermutigend, aber seine Worte waren es nicht. Wenn überhaupt wirkten sie zweideutig.
    »Der Rat wird Euch empfangen«, informierte der Wächter sie.
    Barriss lächelte ihn strahlend an. »Dann ist es also so weit.«
    Bayaar sah sie an. »Ich bin nicht sicher, was Ihr damit meint, aber ich fürchte, Ihr erhofft zu viel. Als ich sagte, der Rat werde Euch begrüßen, meinte ich damit, dass das alles ist, was sie tun werden. Es wäre unhöflich, Euch nicht zu empfangen.«
    Obi-Wan versuchte zu interpretieren, was ihr Gastgeber im Gegensatz zu seinen Worten wirklich meinte. »Wollt Ihr damit sagen, sie werden uns begrüßen, aber nicht unseren Vorschlag anhören?«
    Bayaar nickte. »Damit das geschieht, müsst Ihr eine Aufgabe erfüllen, die der Rat euch stellt.«
    »Also gut.« Obi-Wan entspannte sich ein wenig. »Was könnte das sein? Wir haben Zugang zu ein wenig Geld, das wir zum Handeln verwenden können. Wenn etwas Größeres erwartet wird.« Er ließ die Frage offen.
    »Tatsächlich verlangt der Rat etwas materiell sehr Geringes.« Bayaar ließ den Blick über die Gruppe schweifen. Er war bisher nur wenigen menschlichen Händlern begegnet, und die kleinen flachen Augen und individuellen Behaarungsvariationen der Außenweltler faszinierten ihn. »Sie wünschen, dass einer von euch ihnen eine Handvoll Wolle übergibt, die von der Halskrause eines erwachsenen weißen männlichen Surepp genommen wurde.«
    »Das ist alles?«, rief Anakin. Obi-Wan warf seinem Padawan einen warnenden Blick zu, aber einen sehr milden. Er war selbst überrascht über die scheinbare Anspruchslosigkeit dieser Bitte.
    Was ihn sofort misstrauisch machte.
    »Wo können wir etwas von dieser Wolle erwerben?«
    »Das könnt Ihr nicht.« Bayaar fühlte sich in der Position eines diplomatischen Vermittlers sichtlich unbehaglich. Er wäre viel lieber draußen auf der Prärie gewesen und hätte mit der Waffe in der Hand Wache gehalten. »Einer von euch muss sie sich selbst nehmen, auf die traditionelle Art und ohne eines der großartigen außenweltlichen Geräte oder andere Formen der Hilfe wie ein Suubatar zu benutzen.«
    Tooqui verzog das Gesicht. »Das gefällt mir nicht. Zu viele Surepp haben zu viele große Füße.«
    Barriss beugte sich zur Seite und flüsterte ihrem Mitpadawan zu: »Mir gefällt es auch nicht, Anakin. Nur eine Handvoll Wolle? Das scheint zu einfach zu sein. Die Surepp sind zahme Herdentiere - wie schwierig kann es schon sein, eins zu fangen und ihm eine Handvoll Wolle abzuschneiden?«
    Er nickte unsicher. »Ich weiß. Aber vielleicht ist das ja tatsächlich alles. Die Tatsache, dass es einem Brauch entspricht, bedeutet nicht unbedingt, dass es schwierig oder gefährlich sein muss.«
    Sie zeigte auf ihre Meister, die sich miteinander besprachen. »Ich habe das Gefühl, wie werden es schon bald herausfinden.«
    Obi-Wan wandte sich von Luminara ab und sprach wieder ihren Gastgeber an. »Wir werden der Bitte des Rats gerne nachkommen.« Er zögerte. »Ich nehme an, die Wolle eines der Surepp in der Herde der Borokii wird genügend, und wir müssen nicht nach einem wilden Tier suchen?«
    »Das stimmt. Es ist erlaubt, Wolle von der Halskrause eines Herdentiers abzuschneiden.«
    »Dann verschwenden wir Zeit. Es ist immer noch hell genug da draußen. Wäret Ihr so freundlich, uns zu eskortieren?«
    Bayaar seufzte. Diese Fremden hatten offenbar keine Ahnung, um was man sie gebeten hatte. Haja, sie würden es bald genug herausfinden.
    »Kommt mit.«
    Der Weg durch die Nomadenstadt war interessant, und Bayaar wies sie gerne auf wichtige Punkte hin und erklärte, was sie vor sich sahen. Aber schon bald befanden sie sich am Rand der lebhaften Siedlung und vor Längen von vor kurzem entrolltem, elektrisch geladenem Zaun und vor Tausenden und Abertausenden von Borokii-Surepp. Die Herde bildete einen beeindruckenden Anblick, als sie blökend und schnaubend das hohe Gras knabberte.

Weitere Kostenlose Bücher