Ein Sturm zieht auf
folgen würden.
Luminara nickte. »Mit anderen Worten, ein Haufen nervöser Politiker.« Sie warf einen Blick auf Barriss. »Es gibt Konstanten, meine Liebe, die für die gesamte Galaxis gelten. Lichtgeschwindigkeit, die Bewegung von Monden und der Unwille von Politikern, Entscheidungen zu treffen, die so etwas wie persönliche Verantwortung nach sich ziehen könnten.«
Wie immer hörte die Padawan genau zu, bevor sie antwortete. »Wie sollen wir sie dann überreden, dass die galaktische Regierung das Richtige tut und es in ihrem besten Interesse ist, Teil der Republik zu bleiben?«
»Manchmal sieht es so aus, als funktionierte Geld am besten«, stellte Obi-Wan sardonisch fest. »Aber was immer sich dieser Tage im Senat abspielen mag, das ist nicht der Weg der Jedi. Anders als Politiker können wir nicht anbieten, die Loyalität anderer mit Versprechen finanzieller Hilfe und mit Entwicklungsprojekten zu kaufen. Wir können nur auf Vernunft zurückgreifen. Wenn alles gut geht, werden sie darauf ebenso begeistert reagieren wie auf Bargeld.«
Es brauchte keine Wachen oder Schreiber, um den versammelten Delegierten die Besucher anzukündigen; sie wurden erwartet. Das Rathaus war nach Maßstäben von Cuipernam beeindruckend: ein lang gezogenes, hohes Gebäude, bei dem der obere Teil des zweiten Stockwerks in gefärbtem Quarz Szenen aus dem Leben auf Ansion wiedergab. Das sollte wahrscheinlich Bürger beeindrucken, die als Bittsteller kamen. Auf Coruscant, dachte Obi-Wan, hätte es einem gelangweilten Reisenden vielleicht ein neugieriges Gähnen entlockt. Der Unterschied in Größe und Geschmack bewirkte jedoch nicht, dass er sich besser oder wichtiger als die Bewohner des Planeten vorkam. Sehr früh in seiner Ausbildung hatte er erkannt, wie unbedeutend und unwichtig rein körperliche Leistungen waren. Jeder konnte teure Kleidung und modischen Schmuck kaufen, in einem großen Haus leben und Legionen sowohl lebender als auch mechanischer Diener herumkommandieren. Es war viel schwieriger, weise zu sein.
Dennoch, die vier Besucher bewunderten pflichtschuldig ihre Umgebung und sagten das auch der Frau, die ihnen entgegengekommen war, um sie offiziell zu begrüßen. An einem lang gezogenen Tisch, der aus einem einzigen Stück beinahe purpurnen Xell-Holzes geschnitten war, saßen sieben Delegierte und warteten auf sie. Zwei waren Menschen, vier eingeborene Ansionianer und einer ein Armalat.
Luminara betrachtete die Ansionianer forschend. Sie waren ein wenig kleiner als Menschen und viel schlanker, drahtig und dünn, mit einer hellgelben Haut, die beinahe golden wirkte. Beide Geschlechter waren haarlos bis auf ein erstaunlich dichtes Haarbüschel von etwa fünfzehn Zentimetern Breite und sieben oder acht Zentimetern Höhe, das vom oberen Rand ihrer Stirn ausging, über den Rücken verlief und in einem etwa fünfzehn Zentimeter langen Schwanz endete. Diese Mähne, die in der Farbe jede Schattierung des sichtbaren Spektrums annehmen konnte, reichte also bis unter die warme, gut gearbeitete Kleidung der Ansionianer und war für gewöhnlich ordentlich getrimmt. Die großen Äugen der Ureinwohner des Planeten mit ihren kleinen schwarzen Pupillen waren normalerweise rot, manchmal nahmen sie aber auch hellere Gelbtöne an, und in selteneren Fällen waren sie malvenfarben. Die zahlreichen Zähne der Ansionianer wirkten bemerkenswert scharf. Sie waren Allesfresser, aßen aber im Verhältnis zu Menschen mehr Fleisch.
Besonders, erinnerte sie sich, die Alwari.
Es gab in diesem Raum selbstverständlich niemanden, der die Interessen der Nomaden vertrat. Die Alwari mieden kleinere und größere Ansiedlungen und zogen es vor, auf den riesigen Prärien zu leben, die den größten Teil der ansionianischen Landschaft bildeten. Nach Jahrtausenden ununterbrochener Auseinandersetzungen zwischen Nomaden und Städtern war es schließlich vor zweihundert hiesigen Jahren zu einem instabilen Frieden gekommen. Nun drohten die Auswirkungen interstellarer Politik diese zerbrechliche Übereinkunft zu zerreißen und Ansion vollkommen aus der Republik zu entfernen.
Die Nomaden wollten unter dem Schutz der Republik bleiben. Die Städter litten unter der Last der Gesetze und kleinlichen Einschränkungen, die Coruscant in einem schier endlosen Strom absonderte, und dachten daran, sich der wachsenden Separatistenbewegung anzuschließen. Das Ergebnis war eine neue Entfremdung zwischen Nomaden und Städtern. Wenn die Jedi diese gegensätzlichen Sichtweisen
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