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Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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als unsere städtische Bücherei. Fügsamkeit, genaueste Befolgung aller Vorschriften, Gehorsam: Das ist alles, was den Senat dieser Tage interessiert. Das und Vorzugsbehandlung für die Senatoren und jene, die sie vertreten, wenn es um Handelsangelegenheiten geht. Die einstmals so große Galaktische Republik ist das Opfer von kleinlichen Bürokraten und egoistischen Knopfdrückern geworden, die nur noch an sich selbst und ihre Vorteile denken, nicht an Gerechtigkeit und faires Vorgehen.«
    »Die eindeutige Bevorzugung der Alwari durch den Senat beweist das gut«, erklärte die Frau, die neben ihr saß. »Senator Mousul hat uns gut darüber informiert.«
    »Der Senat zieht keine gesellschaftliche oder ethnische Gruppierung einer anderen vor«, erwiderte Luminara. »Dieses Grundprinzip gehörte zu den Gründungsgesetzen der Republik und wurde nie geändert.«
    »Ich stimme der Delegierten zu«, sagte Obi-Wan ganz ruhig.
    Überrascht und sogar ein wenig verblüfft wandten die Ansionianer im Raum ihre Aufmerksamkeit dem anderen Jedi zu. Selbst Luminara machte einen verwirrten Eindruck.
    »Verzeiht«, murmelte Ranjiyn, »aber habt Ihr Kandah gerade zugestimmt?«
    Obi-Wan nickte. »Abzustreiten, dass es innerhalb des Senats und der Bürokratie Probleme gibt, wäre, als wollte man die Existenz von Pulsaren abstreiten. Sicher gibt es Verwirrung und Streitigkeiten.« Er wurde ein wenig lauter, wenn auch nicht auf die Weise, die viele andere benutzen. Seine Stimme war ein Ausbund beherrschter Energie. »Aber das Gesetz der Republik besteht rein und unversehrt. Solange sich alle daran halten, wird es gut ausgehen.« Er richtete den Blick auf Kandah. »In der Galaxis ebenso wie auf Ansion.«
    Tolut der Armalat saß am Ende des Tischs, weil seine massiven Beine nicht gut darunterpassten. Jetzt stand er auf und richtete einen seiner drei dicken Finger auf Obi-Wan.
    »Ihr Jedi versucht nur, die Dinge zu verschleiern!« Er starrte seine Mitdelegierten wütend aus kleinen roten Augen an. »Seht ihr denn nicht, wozu das führt und was dahintersteckt? Sie versuchen, uns mit schlauen Worten zu betrügen. Ich wette, sie glauben, alle Ansionianer sind hinterwäldlerische Stummelschwanzreiter!« Er beugte sich über den Tisch und ließ die Knöchel seiner mächtigen Hände auf dem glatten purpurfarbenen Holz ruhen. Der Tisch war stabil und gut gebaut, aber er knarrte unter dem Gewicht von mehreren hundert Kilo.
    »Ihr seid Meister der Macht, nicht wahr? Meister intriganter und tückischer Phrasen, würde ich sagen. Typischer Jedi-Unfug!«
    »Bitte, Tolut.« Ranjiyn versuchte, seinen erheblich größeren und sehr aufgeregten Kollegen zu beschwichtigen. »Zeigt Respekt für die Macht, wenn schon nicht für unsere Besucher. Wir mögen unterschiedlicher Meinung sein, aber wir.«
    »Pagh! >Die Macht.< Ihr lasst euch alle von diesem Macht-Quatsch verwirren und einschüchtern.« Grüne Finger deuteten auf die schweigenden Besucher. »Das hier sind Humanoide wie ihr selbst. Fühlende Wesen wie ich. Sie bluten und sterben wie alle Geschöpfe aus Fleisch und Blut. Warum sollen wir weiter unter ihren lästigen Regeln leiden? Ihre Vorgesetzten sind korrupt oder wissen nichts von den Bedürfnissen anderer Spezies oder beides. Wenn eine Regierung zu einem alten Meeresgeschöpf wird, sollte man sie auch entsprechend behandeln.« Dicke, meißelähnliche Zähne blitzten auf. »Man bringt es raus und begräbt es.« Er griff über den Tisch, hob mit einer Hand den massiven Stapel auf, den Kandah mitgebracht hatte, und warf ihn durch den Raum, bis er gegen eine Wand flog und Disketten in alle Richtungen spritzten.
    »Regeln! Einschränkungen! Was die Mitgliedsvölker tun dürfen und was nicht. Nichts als Worte - Worte, die wir auf Ansion nicht geschrieben haben. Wir sollten uns dieser Bewegung anschließen, die Republik zu verlassen, und das sagen auch andere, die wie ich denken. Ein freies Ansion! Und wenn die Alwari sich uns nicht anschließen, sollten wir mit ihnen das Gleiche machen wie früher.«
    Während dieser Tirade hatten die Besucher ruhig dagesessen. Jetzt bewegte Anakin die Hand in Richtung seines Lichtschwerts. Der Hauch eines Lächelns von seinem Meister war alles, was es brauchte, um die Bewegung aufzuhalten. Nicht dass es Anakin besonders interessierte, ob Ansion in der Republik blieb oder nicht. Die verwirrenden Einzelheiten galaktischer Politik waren ihm immer noch ein Rätsel. Aber dass der Armalat seinen Meister beleidigte, hatte ihn

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