Ein Sturm zieht auf
brauchte man kaum auf Anonymität zu achten. Wie auch immer, keiner von ihnen wurde von den anderen Gästen erkannt, als sie hereinkamen.
»Hier stinkt es geradezu nach Arbeiterklasse«, stellte Nemrileo fest, der von dem mächtigen Planeten Tanjay stammte. Er schnupperte. »Das wird den Geruch des Verrats überdecken.«
Senator Mousul musste lächeln. »Ihr sprecht davon, Verräter zu verraten. Bringt Eure Loyalitäten nicht durcheinander. Nemrileo. Das hier ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt für so etwas.«
»Ihr braucht mir nichts von Zeitpunkten zu erzählen.« Der Mann beugte sich über den Tisch. »Aber diese Ansion-Geschichte fängt an, mir Sorgen zu machen.«
»Das sollte sie nicht.« Mousul strahlte Beschwichtigung aus - leicht für ihn, dachte sein Gegenüber, denn die, deren Interessen sie unterstützten, hatten versprochen, Mousul als Gouverneur seines gesamten Sektors einzusetzen, sobald Ansion und seine Verbündeten sich aus der Republik zurückgezogen hatten. »Ich bin überzeugt, dass alles läuft wie geplant, und dass innerhalb sehr kurzer Zeit die wichtigste politische Kraft meines Planeten, die Einheit der Stadtbewohner, für den vollen Rückzug aus der Republik stimmen und damit alles in Bewegung setzen wird. Etwas, worauf wir hoffen.«
»Alles?«, sagte eine nichtmenschliche Politikerin, deren wildes strohfarbenes Fell drohte, aus ihrem eng anliegenden Tarnanzug zu brechen. »Das habe ich anders gehört.«
Mousul machte eine vage Geste. »Eine kleine Fehlleistung. Nichts, worüber wir uns Sorgen machen sollten.«
»Ich bewundere Eure Sicherheit«, sagte die Frau. »Nicht jeder würde so lässig darauf reagieren, dass mitten in den empfindlichsten Verhandlungen über die Loslösung aus der Republik zwei Jedi zusammen mit ihren Padawans auf Eurem Planeten eingetroffen sind.«
»Ich habe es Euch doch schon gesagt.« Mousul wurde ein wenig ärgerlicher. »Wir kümmern uns darum.«
»Das solltet Ihr auch lieber«, erklärte Tarn Uliss, der ebenfalls Geschäftsinteressen auf Ansion hatte. »Meine Leute werden ungeduldig. Sie sind bereit, etwas zu unternehmen -das waren sie schon lange -, und sie warten nicht gerne darauf, dass ein paar unwichtige Wesen von einer wirklich unwichtigen Welt sich entscheiden.«
»Die Präsidentin der Handelsgilde würde so etwas nicht gerne hören.«
»Deshalb haben wir auch diese Besprechung einberufen«, murmelte die Politikerin. »Damit wir ohne sie besprechen können, welche Möglichkeiten wir haben.« Der Blick ihrer gelben Augen brannte sich in Mousuls. »Und wenn Ihr nicht die gleichen Interessen hättet, wäret Ihr jetzt nicht hier.«
Der Senator hob warnend die Hand. »Ich sagte, ich würde kommen, um Euch anzuhören und zu erfahren, wie Ihr in der Ansion-Sache weitergekommen seid. Ich habe nicht vor, ein Urteil abzugeben. Aber wenn Shu Mai sagt, wir sollten uns zurückhalten, bis Ansion sich für eine Trennung von der Republik entschieden hat. denke ich, wir sollten auf sie hören.«
»Ach ja?« Sowohl die Miene als auch die Worte des Sprechers zeigten, dass er anderer Ansicht war. »Können wir Shu Mai und der Kaufmannsgilde wirklich trauen?«
»Ihr kennt sie nicht«, erwiderte Mousul. »Seid versichert, dass man ihr trauen kann. Unsere Interessen liegen ihr sehr am Herzen.«
»Tun sie das?« Nemrileo war nicht so sicher. »Ich höre, sie hat gar kein Herz.«
»Ich traue ihr«, sagte die Politikerin, die neben dem Zyniker saß. »Ich kenne sie seit ihrer Arbeit in unserem Quadranten. Ich traue nur meinen eigenen Wählern nicht.«
Alle an dem Privattisch lachten. »Wählern vertrauen.«-», sehr witzig!« Sobald das Gelächter verklungen war, meldete sich Mousul wieder zu Wort.
»Ich habe mit meinem Hauptkontakt auf Ansion gesprochen. Er versichert mir, dass man sich um die Jedi kümmern wird. Shu Mai vertraut dieser Person ebenfalls weiterhin. Es gibt gesellschaftliche und Handelsverbindungen, die unsere Kontakte bestätigen. Ich schlage vor, ihr kehrt alle beruhigt wieder an eure Arbeit zurück. Schon bald werden sich all unsere Hoffnungen erfüllen.«
»Von der Korruption und den Lastern dieser aufgeblasenen, trägen so genannten Republik frei zu sein!«, rief Tarn Uliss. »Das wäre wirklich traumhaft.«
Der Senator sah sich am Tisch um. »Wir sind alle der gleichen Ansicht. Und wir haben das Glück, jemanden zu haben, der so stark an unsere Sache glaubt wie Shu Mai und sich bei anderen für uns einsetzt, die im Augenblick noch
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