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Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sie mit Hilfe von Anstrengung und ihrer Ausbildung zu ihrem eigenen machte. Sie ließ sich auf es zufließen, umgab es mit dem beruhigenden Balsam ihres harmonischen Ichs. In den beschädigten, fehlerhaft verbundenen Nervenzellen, die die Ursache des andauernden Schmerzes waren, erzwang die Macht eine subtile Neuordnung von Strukturen, eine beinahe unmerkliche, aber physiologisch wichtige Veränderung.
    Sie berührte Bulgans Kopf mehrere lange, stille Minuten: Heilerin und Patient waren auf diese geheimnisvolle, undurchschaubare Art miteinander verschmolzen, die nur jemand begreifen konnte, der die Heilkunst der Jedi gemeistert hatte. Erst als sich alles normal, natürlich und gesund anfühlte, zog Barriss sich aus dem verwundbaren Zustand zurück, in den sie sie beide versetzt hatte.
    Als sie die Augen öffnete, sah sie wieder den Mann vor sich, der sie entführt hatte. Aber etwas an ihm hatte sich verändert, eine geringe, aber wahrnehmbare Verschiebung der Haltung, ein Glitzern in seinem Auge, das zuvor meist ausdruckslos gewesen war. Er richtete sich auf, so weit sein gebrochener, dauerhaft gebeugter Rücken das zuließ, und sah sich langsam im Raum um.
    »Wie fühlt Ihr Euch?«, fragte sie schließlich, als er weiterhin schwieg.
    »Fühlen? Bulgan fühlt sich - ich fühle mich gut. Sehr gut.« Er ballte die dreifingrigen Hände zu Fäusten und stieß die Arme in die Luft. »Wirklich ganz ungewöhnlich bemerkenswert gut! Haja, jaha, ou ou!« Der kleine Tanz, den er vollzog, wobei er die Arme immer wieder freudig in die Luft stieß, ließ ihre Hoffnung ebenso wachsen, wie seine Laune sich verbesserte.
    Dann hielt er inne, senkte die Arme und sagte in einem Tonfall, der so ganz anders war als der, den er zuvor benutzt hatte: »Aber Ihr seid immer noch meine Gefangene, Padawan.« Als sie seufzend die Schultern hängen ließ, grinste er und zeigte spitze ansionianische Zähne. »Für etwa eine Minute.«
    »Ihr meint.« Was er meinte, wurde klar, als er mit einem federndem Schritt auf sie zukam, der ihm zuvor unmöglich gewesen war, und sich vorbeugte, um den Siegellöser über ihre Fußfesseln zu ziehen. Sie lösten sich ebenfalls sofort auf, und das erlaubte Barriss aufzustehen. Aber ihre Füße und Beine waren taub geworden, und sie wäre hingefallen, wenn er sie nicht mit starken Armen gestützt hätte.
    Und dann klickte die Tür und Kyakhta kam herein.
    Zu behaupten, dass der Alwari verblüfft war über den Anblick, der sich seinen vorstehenden Augen bot, wäre eine Untertreibung gewesen, wie sie selbst ein Steuereintreiber kaum über sich gebracht hätte. Der Anblick der ungefesselten Jedi-Padawan war beunruhigend genug. Wieso sie in die Arme seines Partners gesunken war, stellte ein wirklich unlösbares Rätsel dar. Wenn Bulgan nicht sofort das Richtige sagte, würde Kyakhta wieder nach draußen rennen und sie beide einschließen.
    Zum Glück befand sich der bisher so einfältige Bulgan nun in der Situation, genau das zu tun.
    »Sie hat mich gesund gemacht«, informierte er seinen Kumpan schlicht und einfach und tippte sich dabei an die Seite des Kopfs. »Hier. Das kann sie auch mit dir machen.«
    »Ich kann nichts versprechen«, warnte Barriss die beiden.
    »Was hat sie gesund gemacht?« Kyakhta war bereits einen unsicheren Schritt rückwärts gegangen. »Mir fehlt nichts. Wie meinst du das, gesund machen?«
    »Hier oben.« Wieder berührte Bulgan den Kopf mit der Hand. »Ich habe keine Schmerzen mehr im Kopf. Ich weiß, dass du unter der gleichen Krankheit leidest, die ich hatte, mein Freund. Lass sie ihre Jedi-Heilkräfte auch bei dir einsetzen.«
    Noch ein Schritt zurück. Die Tür war in Reichweite. Es wäre leicht gewesen, wieder in den Flur zu stürzen, den Riegel vorzulegen und das Schloss zu aktivieren. Kyakhta fragte sich, was in seiner Abwesenheit mit Bulgan passiert war. Er war nicht lange weg gewesen. Nur ein paar Minuten, und nun redete sein guter, ehrlicher, dummer Kumpan, der wie er in Exil und Schande lebte, wie ein leibhaftiger Stadtoberer! Nein, verbesserte er sich. Nicht wie ein Stadtoberer. Wie ein echter Alwari-Nomade: unabhängig, selbstsicher und frei.
    Seine drei Finger hatten die Tür beinahe erreicht. Die Jedi versuchte nicht ihn aufzuhalten, obwohl er fürchtete, dass sie das vielleicht noch tun würde. »Was soll dieser Quatsch über >Jedi-Heilung    »Sie hat mich geheilt. Jedenfalls meinen Kopf, meinen Geist. Es tut nicht mehr weh, Kyakhta! Ich kann wieder klar denken! Meine

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