Ein Sturm zieht auf
die Jedi und ihre Padawans erneut aus seiner Reichweite geflohen waren?
Sehr zur Ogomoors Überraschung hörte Soergg ganz ruhig zu, als sein Majordomus Bericht erstattete. »Wieder einmal zu spät. Pünktlichkeit ist das Kennzeichen eines erfolgreichen Attentäters.«
»Es gab nichts, was ich tun konnte, Bossban. Meine Schergen haben sich einfach geweigert, die fliehenden Jedi zu verfolgen.«
»Ja, ja, das hast du mir gesagt.« Soergg winkte ab. »Sie ritten auf Suubatars, sagst du. Wenn man das bedenkt, überrascht es mich nicht, wieso deine kindischen Söldner nicht folgen wollten.« Er rieb sich den gewaltigen Ersatz für ein Kinn, und seine Haut bebte wie der schweflige Ausstoß eines besonders widerwärtigen Luftschachts. »Erst ein verpatzter Mordversuch, dann eine verpatzte Entführung. Die Jedi sind wachsam geworden.«
»Man kann sie nicht mehr überraschen«, fügte Ogomoor unnötigerweise hinzu.
»Vielleicht.« Riesige geschlitzte Augen schauten an dem Assistenten hinweg an ferne Orte. »Wir jedenfalls nicht.«
»Das verstehe ich nicht, Herr.«
Soergg antwortete nicht. Er schaute immer noch in die Ferne und hing seinen Huttgedanken nach.
7
Es war nicht nur schön auf der endlosen Prärie, die einen großen Teil von Ansions Landmasse bildete, es war hinreißend. Zumindest Luminara war dieser Ansicht. Barriss stimmte ihr zu, während Obi-Wan sich zwar beeindruckt zeigte, aber nicht weiter festlegen wollte. Anakin wünschte sich wie immer, woanders zu sein, war aber rücksichtsvoll genug, das nicht öfter als einmal am Tag zu äußern.
»Vor einem Jahr hätte er seine Situation noch zwei- oder dreimal am Tag beklagt«, sagte Obi-Wan an diesem Abend zu Luminara. »Ich glaube, das ist ein Zeichen dafür, dass er reifer wird.«
Kyakhta und Bulgan waren in der Nähe damit beschäftigt, Essen zu kochen und Tee zuzubereiten. Hinter ihnen hatten sich die sechs wunderbaren Suubatars für die Nacht niedergelassen. Sie hatten die Beine unter die starken schlanken Körper gezogen und beschäftigten sich mit dem Gras und dem Getreide, das in großer Menge um sie herum wuchs.
Die Prärie von Ansion bestand jedoch nicht nur aus Grasflächen. Flüsse schlängelten sich durch die gelbgrünen Ebenen, und hin und wieder unterbrachen wogende Hügel die Monotonie. Es gab kleine Wälder mit seltsamen, ineinander verflochtenen Bäumen und verzweigten Pilzen. Höhere Hügelketten waren die Überreste vulkanischer Aufwerfungen. Es war eine seltsame Landschaft, eine merkwürdige Kombination von geologischen Phänomenen, die auf eine Weise zusammengewürfelt worden waren, wie Luminara es noch nie zuvor gesehen hatte.
»Was verursacht ihm denn solch ununterbrochenen Stress?« Sie lehnte gegen das Viann des Sattels, den die Führer zuvor ihrem Reittier abgenommen hatten, kaute auf einem Nährstoffriegel mit Nussgeschmack und wartete darauf, dass der Tee heiß wurde.
Das Licht des Lagerfeuers spiegelte sich in Obi-Wans Augen. »Anakin? Wie häufig in solchen Fällen gibt es dafür mehr als einen einzigen Grund. Zum einen fühlt er sich verpflichtet, bei allem der Beste zu sein. Das hat viel damit zu tun, wie er aufgewachsen ist - so anders als ein Durchschnittspadawan. Und er vermisst viele Dinge.«
»Jeder, der eine Jedi-Ausbildung beginnt, weiß, dass er vieles aufgeben muss.«
Er nickte zustimmend. »Er fürchtet, seine Mutter, die er sehr liebt, nie wiederzusehen.«
»Das war ein schrecklicher Fehler. Normalerweise werden machtsensible Kleinkinder aus ihren Familien genommen, bevor sie eine solch gefährliche Anhaftung entwickeln können.« Sie klang einen Augenblick sehnsüchtig. »Manchmal frage ich mich, was meine eigene Mutter wohl tut, zum Beispiel in diesem Augenblick, während wir hier sitzen und über diese Dinge sprechen. Ich frage mich, ob sie sich über mich die gleichen Fragen stellt.« Sie wandte sich ab und schaute hinaus auf die dunkler werdende Prärie. »Was ist mit Euch, Obi-Wan? Denkt Ihr jemals an Eure Eltern?«
»Ich muss an so viele andere Dinge denken. Außerdem ist jeder Jedi, dem ein Schüler anvertraut wurde, auch so etwas wie ein Elternteil. Selbst eine Art Vater zu sein, lässt mir wenig Zeit, an meinen eigenen Vater zu denken. Wenn ich solche Gefühle habe, dann meinen Lehrern oder Meister Qui-Gon gegenüber, nicht gegenüber meinen Geburtseltern.
Manchmal. manchmal frage ich mich, ob es nicht ein Fehler der Jedi-Ausbildung ist, Kinder von ihren Familien wegzuholen.«
»Der Erfolg
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