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Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Antwort unzufrieden sein, aber sie wusste auch, dass es bedeutete, sie solle nicht weiterfragen, also legte sie den Kopf zurück, um sich den Nachthimmel anzusehen. Er war hell von fernen, stetig leuchtenden Sternen und zeigte keine Wolke oder anderen Verdunklungen. Anders als die alternde, stolpernde Republik, dachte sie besorgt.
    »So viele Sterne, Meisterin! So viele Planeten, viele mit ihren eigenen bewussten Spezies, Kulturen, Ansichten. Einige sind Teil der Republik, andere unabhängig, und wieder andere immer noch unentdeckt und unerforscht. Ich freue mich darauf, so viele von ihnen zu besuchen wie möglich.« Sie senkte den Blick und sah die ältere Frau an. »Das ist einer der Hauptgründe, wieso es mir gefällt, eine Jedi zu sein.«
    Luminara lachte. Ihr Lachen war nicht leise und subtil, wie man erwartet hätte, sondern verblüffend robust.
    Barriss wurde ernster.
    »Seid Ihr einsam, Meisterin Luminara?«
    Luminara nahm noch einen Schluck des belebenden Tees zu sich. Die charmante, wissbegierige Barriss hatte nie hinter dem Schleier falscher Subtilität verbergen können, was sie wissen wollte. »Alle Jedi sind bis zu einem gewissen Grad einsam, Padawan. Das wirst auch du eines Tages erfahren. Es kommt darauf an, wie einsam man ist. Einigen sagt ein asketischer Lebensstil besser zu als anderen. Aber die Regeln sind bis zu einem gewissen Grad flexibel. Du wirst einfach herausfinden müssen, was für dich das Passende ist.«
    Barriss schaute zur anderen Seite des Feuers. »Ist es das, was Anakin versucht? Flexibilität zu finden?«
    Die Wahrnehmungsfähigkeit der Padawan war wirklich erstaunlich, stellte Luminara fest. Sie würde einmal eine hervorragende Heilerin werden. »Er ist ganz bestimmt auf der Suche nach etwas. Antworten auf Fragen, die er noch nicht einmal formuliert hat. Ob er genug davon finden kann, dass es ihn glücklich macht, wird man sehen. Ich habe mit Obi-Wan darüber gesprochen. Auch er ist nicht sicher. Er weiß nur, dass sein Padawan gewaltiges Potenzial hat.«
    Barriss stand wieder auf. »Potenzial, das nicht erkannt wird, ist Potenzial, das ebenso gut nicht existieren könnte.«
    Aus ihrer halb liegenden Position schaute Luminara auf zum Nachthimmel. »Zieh keine übereilten Schlüsse, Barriss. Einige von uns leiden unter größeren Unsicherheiten als andere. Und bei einem Kampf hätte ich lieber Anakin Skywalker an meiner Seite als jeden anderen Padawan, den ich je kennen gelernt habe.«
    »Bei einem Kampf, ja, Meisterin. Zu anderen Zeiten.« Barriss vollendete diesen Gedanken nicht, sondern drehte sich um und ging zu ihrem eigenen Schlafplatz.
    Luminara sah der jungen Frau hinterher. War sie selbst einmal ebenso ruhelos und unsicher gewesen? Sie lehnte sich zurück und sah sich noch einmal die Sterne an. So viele, in der Tat, wiederholte sie lautlos die Beobachtung ihrer Padawan. Jedes System mit seinen eigenen Problemen, jedes Individuum darin mit seinen eigenen Hoffnungen und Ängsten, Triumphen und Kränkungen. In diesem Moment gab es vielleicht Dutzende, ja Hunderte von einzelnen bewussten Wesen, die ebenfalls im Freien waren, über die Nacht nachdachten und sich fragten, ob andere ebenso empfanden wie sie und über Lichtjahre hinwegschauten, um Erleuchtung zu finden. Und hofften.
    Entschlossen trank sie ihren Tee und stellte den Becher dann beiseite. Die Arbeit einer Jedi war nie zu Ende, ob es nun darum ging, widerspenstigen planetaren Politikern wie den Vertretern der Einheit auf Ansion Vernunft einzubläuen oder verstörte Seelen zu beraten. Das war genug Last für eine einzelne Person. Luminara konnte mit den Erfordernissen eines Jedi-Lebens zurechtkommen. Ebenso wie Obi-Wan, wie sie wusste. Eines Tages würde das auch auf Barriss Offee zutreffen. Was aus Anakin Skywalker würde, würde man sehen.
    Potenzial, hatte Barriss gesagt. Wie widersprüchlich dieses Wort war. Und was Anakins zukünftiges Glück anging, wo stand geschrieben, dass man ein guter Jedi sein musste, um glücklich zu sein? Zufrieden, ja. Bereit, was geschah, in Kauf zu nehmen, sicher. Aber »glücklich?« War sie denn glücklich?
    Konzentriere dich auf die Aufgabe, die vor dir liegt, mahnte sie sich. Und diese Aufgabe bestand nicht darin, die Neugier ihrer Schülerin zu stillen und auch nicht darin, den rätselhaften Padawan Anakin Skywalker zu verstehen. Sie brauchte nicht einmal die Ziele und Ideale der Republik zu unterstützen. Nein, die nächstliegende Aufgabe bestand jetzt darin, gut zu schlafen,

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