Ein Sturm zieht auf
wenn wir schlafen?«, fragte sie spitz.
Er legte die rechte Hand auf sein Gesicht und die linke an den Hinterkopf und deklamierte so wohl klingend, wie seine kleine Gestalt es zuließ: »Möge Tooqui in der Sonne schrumpfen, wenn er auch nur ein Getreidekorn von seinen neuen Freunden nimmt, ohne vorher zu fragen. Mögen sich seine Innereien auf den Boden ergießen und davonlaufen wie Wurmegel. Mögen all seine Verwandten bei einem Grasfeuer verbrennen, das die offenen Ebenen reinigt, und. «
»Schon gut, schon gut.« Sie konnte nicht anders, sie musste leise lachen. »Ich habe verstanden.« Obwohl sie das Gefühl hatte, dass es Tooqui nicht sonderlich stören würde, wenn einige seiner Verwandten tatsächlich ein zu frühes und unangenehmes Ende fanden. »Du bist tapfer und ehrlich. Aber wir können dich immer noch nicht mitnehmen. Wie Barriss dir und deinen Freunden bereits gesagt hat, befinden wir uns auf einer schwierigen und gefährlichen Mission und haben keine Zeit, uns um Gäste zu kümmern.«
»Tooqui kann auf sich selbst aufpassen. Ihr werdet schon sehen. Tooqui hat keine Angst vor Gefahr.« Wieder schlug er sich an die Brust. »Tooqui isst Gefahr zum Frühstück! Tooqui ist gutes Haustier.«
Sie blinzelte erstaunt. »Haustier? Du bist ein intelligentes Wesen, Tooqui. Du kannst kein Haustier sein.«
»Warum nicht? Gwurran halten kleine Yirans und manchmal Omoths als Haustiere. Haustiere bekommen Essen und Unterschlupf umsonst, und Schutz vor den Shanhs und anderen Dingen, die sie essen wollen. Kommt mir sehr praktisch vor. Wenn ich intelligent bin, warum dann nicht klug genug, dass ich wählen kann, was ich sein will?«
»Darum geht es nicht.« Sie hätte ganz bestimmt nicht erwartet, dass ein aalglatter Gwurran sie mit einem subtilen akademischen Argument verwirrte. »Es ist nur - es wäre einfach nicht angemessen, das ist alles.«
»Wenn ich schlau schlau genug bin, um selbst zu entscheiden, warum dann unangemessen?« Er lächelte und zeigte Miniaturversionen der gleichen scharfen Zähne, wie sie ihre Führer hatten. »Tooqui, der schlau schlau ist, entscheidet, er will als Haustier mit den neuen Freunden gehen. Mehr über Ansion, den Planetenball, erfahren. Mehr über andere Planetenbälle. Mehr lernen und dann zurückkehren und den Gwurran helfen.«
Der Vorschlag war nicht nur vernünftig, sondern sogar regelrecht edelmütig, dachte Luminara - obwohl Tooqui sicher auch seine persönlichen Gründe hatte. Wie konnte sie so etwas ablehnen? Jedi wurden unterrichtet, auch bei denen, die anders dachten als sie, Logik und Vernunft einzusetzen, und einen unangenehmen Disput nicht einfach zu beenden, indem sie verkündeten: »Weil ich das sage.«
»Jedi können keine Haustiere haben«, erklärte sie schließlich gereizt.
»Wo in den Regeln ist das verzeichnet, Meisterin?« Das war Barriss, die sich zum schlechtest möglichen Zeitpunkt in die Debatte mischte. Luminara sah ihre Padawan erbost an.
»Ich bin sicher, so etwas steht irgendwo. Außerdem sind wir nicht auf Gäste eingestellt.«
»Tooqui sorgt für sich selbst.« Er reichte Barriss die Hand und lächelte unschuldig. »Seht Ihr? Gutes Haustier, oder?«
»Bitte!« Luminara drehte sich um, um ihr Gepäck ein letztes Mal zu überprüfen, und knurrte, als sie versuchte, einen Beutel zu verschließen. »Wenn du die Verantwortung für ihn übernehmen willst, Barriss, dann kann er mitkommen.« Sie drehte sich wieder um und versetzte ihrer Padawan einen scharfen Blick. »Aber wenn du den geringsten Ärger machst, Tooqui, wenn du uns verlangsamst oder unsere Arbeit irgendwie behinderst, dann musst du gehen, verstanden? Dann wirst du sofort in die Hügel zurückkehren, ohne Widerspruch. Einverstanden? «
Der eifrige Gwurran wiederholte ohne zu zögern die Geste mit den Händen auf Gesicht und Hinterkopf. »Wenn ich etwas aufhalte, möge ich in verfaulendem Wasser verrotten. Möge mein Fell sich lila verfärben und ich mich krank von innen nach außen kehren. Möge ich an meinen Füßen kauen und.«
»Sorge einfach nur dafür, dass er still ist«, wies Luminara ihre Padawan gereizt an. »Und dass er sich von mir fernhält.«
»Er wird sich benehmen.« Barriss beugte sich vor und tätschelte den pelzigen Kopf des Gwurran. »Nicht wahr, Tooqui?«
»So gut ein Gwurran das kann«, sagte er leutselig. Irgendwie fand Luminara dieses Versprechen nicht besonders beruhigend.
12
Obi-Wan zeigte sich den Possen des neuesten Mitglieds ihrer Gruppe gegenüber
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