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Ein sueßer Kuss als Antwort

Ein sueßer Kuss als Antwort

Titel: Ein sueßer Kuss als Antwort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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gekommen. Ich vermute, er hat die eine oder andere Affäre gehabt, allerdings lässt er dabei höchste Diskretion walten. Und erstaunlicherweise gibt es Menschen – wie etwa mein Gatte – die Lord Stainton für einen echten Gentleman halten, der höchsten Respekt verdient. Andere hingegen verteufeln ihn und finden ihn unerträglich arrogant. Vielleicht weil er den Leuten im Gespräch das Gefühl vermittelt, sie könnten sich in keiner Weise mit ihm messen.“
    „Wahrscheinlich stimmt das sogar“, murmelte Eve. „Wie dem auch sei, ich glaube, wenn man ihn erst mal richtig kennengelernt hat, ist er viel netter, als man annimmt.“
    Ergeben seufzte Beth auf. „Ja … vielleicht …“ Besorgt fuhr sie dann jedoch fort: „Du hast dich doch nicht etwa in ihn verliebt?“
    „Aber Beth!“, rief Eve entrüstet. „Ganz im Gegenteil! Du weißt, meine bisherigen Begegnungen mit ihm sind alles andere als harmonisch verlaufen. Gleichwohl habe ich eine gewisse Hochachtung vor ihm – und ich bin bereit, ihm eine Chance zu geben.“

3. KAPITEL
        
    Man hatte Mrs. Brody in den Salon geleitet. Noch bevor Lucas den Raum betrat, wusste er, dass sie es war – ihr Parfüm, ein zarter Duft, kaum wahrnehmbar und doch Teil von ihr, lag in der Luft.
    Mit gerunzelter Stirn ging Lucas auf sie zu.
    Bei seinem Anblick, der alles andere als ein freundliches Willkommen signalisierte, verließ Eve fast der Mut. Nicht dass sie sich leicht hätte einschüchtern lassen, aber Lord Stainton besaß eine Ausstrahlung, die ihr Respekt einflößte. Zudem sah er in seiner grauen Seidenweste und dem weißen Hemd, dessen offen stehender Kragen seine gebräunte Kehle freigab, unbeschreiblich gut aus. Plötzlich war sie sich ihrer Sache gar nicht mehr so sicher. Der Ausdruck von Arroganz, der auf seinen Zügen lag, trug auch nicht gerade zu ihrer Beruhigung bei. Unwillkürlich fragte sie sich, welche Gefühle er wohl hinter seiner hochmütigen Miene verbergen mochte.
    Normalerweise pflegten gut aussehende Männer sie nicht zu beeindrucken. Ihrer Erfahrung nach waren sie entweder unerträglich eitel oder einfach nur hinter ihrem Geld her. Für Lucas Stainton galt weder das eine noch das andere. Er war beeindruckend, intelligent und atemberaubend männlich. Dass er zudem zwei mutterlose Töchter hatte, die dringend jemanden brauchten, der sich um sie kümmerte, bestärkte Eve in ihrem Entschluss, dass er in jeder Hinsicht der Dienstherr war, für den sie arbeiten wollte.
    „Mrs. Brody!“, begrüßte er sie spöttisch. „Mein Heim scheint eine unglaubliche Anziehungskraft auf Sie auszuüben. Was ist es denn diesmal, das mir die Ehre Ihres Besuchs verschafft? Suchen Sie wieder einmal einen Hund oder ein Kind? Oder womöglich nur Streit mit mir?“
    „Nichts dergleichen“, entgegnete Eve mit mehr Schärfe, als sie beabsichtigt hatte. In dem Bemühen, die Situation zwischen ihnen nicht eskalieren zu lassen, fuhr sie dann etwas ruhiger fort: „Wie geht es Abigail? Ich hoffe, ihr Knie tut nicht mehr weh.“
    „Danke“, erwiderte er zurückhaltend. „Abigail geht es gut.“
    Eve lächelte. „Das freut mich zu hören.“
    „Aber ich nehme an, Sie sind nicht gekommen, um sich nach Abigails Befinden zu erkundigen.“ Lord Stainton maß sie mit einem durchdringenden Blick. „Ich gestehe, ich bin überrascht, Sie hier zu sehen, Mrs. Brody.“
    „Anscheinend jedoch nicht freudig überrascht, Sir, wenn ich Ihren Ton richtig deute.“ Eve hob fragend die Brauen.
    „Das bleibt abzuwarten, bis ich den Grund Ihres Besuchs kenne“, erwiderte er mit einem ironischen Lächeln. „Ich muss zugeben, dass ich Sie nicht für eine jener Damen gehalten habe, die nachmittags Gentlemen ihre Aufwartung zu machen pflegen. Anscheinend reichen die Teekränzchen – oder womit Damen wie Sie sich sonst so die Zeit zu vertreiben pflegen – nicht aus, um ihre Tage auszufüllen.“
    Auf diese sarkastischen Worte hätte Eve am liebsten mit einem „Scheren Sie sich doch zum Teufel!“ reagiert. Sie verbiss sich die Bemerkung, da für sie viel zu viel von dem Gespräch abhing. Stattdessen zwang sie sich zu einem höflichen Lächeln.
    „Lord Stainton, ich kann Sie beruhigen, ich pflege meine Zeit durchaus nicht mit solch frivolen Dingen zu verplempern. Indes erstaunt es mich zu hören, dass Sie Ihre Zeit damit verbringen, an mich zu denken.“
    „Ach.“ Nun hob er die Brauen. „Das erstaunt Sie also.“
    „Richtig. Sie machen nicht gerade den Eindruck, als ob Sie

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