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Ein sueßer Kuss als Antwort

Ein sueßer Kuss als Antwort

Titel: Ein sueßer Kuss als Antwort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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viel über die Befindlichkeiten anderer Menschen nachdenken würden.“
    „Du meine Güte, Mrs. Brody, ich hätte nicht damit gerechnet, überhaupt irgendeinen Eindruck auf Sie gemacht zu haben – wo wir doch kaum Gelegenheit hatten, uns richtig kennenzulernen.“
    Eve zuckte die Achseln. „Ich habe eben eine lebhafte Fantasie, wie mein Vater zu sagen pflegte. Er hat auch immer gemeint, dass ich mich nicht so benehme, wie es sich für eine Dame geziemt – nämlich still zu sein und meine Gedanken für mich zu behalten. Aber lassen Sie mich auf den Grund meines Besuches zurückkommen. Ich räume ein, dass unsere bisherigen Begegnungen denkbar ungünstig verliefen, doch ich habe viel und lange darüber nachgedacht … und auch über Ihre missliche Situation.“
    „Ach ja? Was Sie nicht sagen!“ Er bedachte sie mit einem undefinierbaren Blick. „Und welche missliche Situation meinen Sie?“
    Eve holte tief Luft. „Ich weiß, Ihre Kinderfrau, Miss Lacy, wird Sie in Bälde verlassen. Und das wirft natürlich die Frage auf, wer sie ersetzen soll. Es ist nicht leicht, jemanden zu finden, bei dem man sicher sein kann, dass die Kinder in guten Händen sind …“
    „Entschuldigen Sie, aber das betrachte ich als unverzeihliches Eindringen in meine Privatsphäre, Mrs. Brody“, unterbrach Lord Stainton sie ungehalten. „Ihre Anteilnahme in allen Ehren, aber ich versichere Ihnen, dass ich ihrer in keiner Weise bedarf.“
    „Das heißt, Sie haben schon jemanden gefunden?“, fragte Eve enttäuscht.
    Er presste die Lippen zusammen. „Leider nein, wie ich gestehen muss.“
    In der Tat fühlte Lucas sich zunehmend überfordert angesichts des schier unlösbaren Problems, mit dem er sich konfrontiert sah. Es gab zwar viele durchaus für die Aufgabe qualifizierte junge Frauen, aber keine, die bereit gewesen wäre, in den Dienst des als schwierig geltenden Lord Stainton zu treten. Tatsächlich waren lediglich zwei Kandidatinnen erschienen, um sich vorzustellen. Die eine hatte das Auftreten eines Feldwebels und hätte eher auf einen Exerzierplatz gepasst, und die andere roch verdächtig nach Alkohol.
    „Vielleicht habe ich die Lösung für Ihr Problem.“ Mrs. Brodys Worte rissen ihn aus seinen Gedanken.
    „Sie, Mrs. Brody?“, fragte er ungläubig. „Soll ich beeindruckt sein oder mich geschmeichelt fühlen, ob Ihres unerschöpflichen Interesses an meiner Person?“
    Eve ignorierte die Bemerkung und fuhr unbeirrt fort: „Ich möchte einen Vorschlag machen, Lord Stainton. Einen Vorschlag, der für uns beide von Vorteil sein dürfte.“
    „Da bin ich aber gespannt.“
    Lucas schritt durch den Raum, verschränkte die Arme und lehnte sich gegen den schweren Mahagonitisch. Dabei sah er sie unverwandt an. Eve hatte sich sehr sorgfältig auf das Gespräch vorbereitet, doch jetzt schienen ihr all die wohlüberlegten Worte entfallen zu sein.
    „Ich möchte mich um die Stelle der Kinderfrau bewerben“, stieß sie schließlich hervor.
    „Was?“ Entgeistert starrte er sie an. „ Sie ?“
    Eve fühlte, wie Panik in ihr aufstieg. Mit dem Mut der Verzweiflung erwiderte sie: „Ja, ich.“
    „Mrs. Brody! Wenn das ein Scherz sein soll …“
    „Ein Scherz? Keineswegs, Lord Stainton“, beeilte sie sich zu versichern. „Ich habe mir die Sache reiflich überlegt und bin zu der Überzeugung gelangt, dass diese Lösung für jeden von uns beiden nur Vorteile bringen würde.“
    Lucas fing lauthals an zu lachen. „Sie! Ausgerechnet Sie wollen auf meine Kinder aufpassen!“
    Zornesröte schoss Eve ins Gesicht. Sie weigerte sich jedoch, jetzt eingeschüchtert aufzugeben. Dazu war die Angelegenheit zu ernst. „Ich finde das durchaus nicht abwegig, Sir. Ich liebe Kinder – und wie Sie wissen, habe ich selbst eine Tochter. Meine Eignung für die Position dürfte also nicht zur Debatte stehen. Und … ich kenne Sophie und Abigail bereits. Es sind bezaubernde kleine Mädchen, und ich bin ihnen sehr zugetan.“
    „Das ist mir nicht entgangen“, gab Lucas widerstrebend zu. Die anrührende Szene, als Mrs. Brody seine jüngste Tochter im Park getröstet hatte, stand ihm noch deutlich vor Augen. Deutlicher als ihm lieb war. „Aber darum geht es jetzt gar nicht. Entschuldigen Sie bitte, ich will Ihnen nicht zu nahe treten – man sagt, Sie seien eine sehr wohlhabende Frau, Mrs. Brody. Ich muss zugeben, es verwirrt mich, dass Sie es nötig haben sollten, eine bezahlte Stellung anzutreten.“ Er sah sie auffordernd an.
    Eve begriff, dass er

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