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Ein sueßer Kuss als Antwort

Ein sueßer Kuss als Antwort

Titel: Ein sueßer Kuss als Antwort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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Zeit dauern konnte, bis die Angelegenheiten hinsichtlich ihres Erbes geregelt waren. Das hieß, dass sie sich in der Zwischenzeit eine Anstellung suchen musste.
    Ihr war zwar noch nicht ganz klar, welche Art Beschäftigung es sein sollte, eines allerdings stand für sie fest: Auf keinen Fall würde sie nach New York zurückkehren. Sie wollte in England bleiben, wenn auch nicht in London. Die Stadt war zu groß und zu laut für ihren Geschmack. Aber da Eve – außer gegenüber Estelle – keinerlei familiäre Verpflichtungen hatte, stand es ihr frei, sich niederzulassen, wo immer es ihr gefiel.
    Von Natur aus optimistisch, maß sie der unerfreulichen Begegnung mit Lord Stainton inzwischen keine allzu große Bedeutung mehr zu. Der Gentleman selbst aber wollte ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen … und seine reizenden Kinder ebenso wenig. Immer wieder fragte sie sich, ob er wohl eine Nachfolgerin für Sarah Lacy gefunden hatte. Da ihr bislang nichts dergleichen zu Ohren gekommen war, hatte sie sich einen Plan zurechtgelegt. Einen Plan, der sowohl ihr als auch Lord Stainton zum Vorteil gereichen würde. Sie musste den Gentleman nur noch dazu bringen, dass er sie anhörte.
    Am nächsten Morgen, als Eve sich ins Frühstückszimmer begab, fiel es ihr schwer, den Optimismus, der sie letzte Nacht erfüllt hatte, aufrechtzuerhalten. Bei Licht besehen kam ihr das Vorhaben, sich von Lord Stainton als Kindermädchen anstellen zu lassen, geradezu verwegen, wenn nicht gar aussichtslos vor.
    Beth starrte sie nur ungläubig an, als Eve bei Tisch von ihrem Plan erzählte. William, diplomatisch wie immer, wollte jedoch erst einmal Genaueres hören, bevor er sich dazu äußerte.
    „Du willst Lord Stainton fragen, ob er dich einstellt?“, fragte Beth fassungslos. „Aber Eve, woher dieser Meinungsumschwung? Du verabscheust den Mann doch!“
    „Ehrlich gesagt, weiß ich selber nicht mehr, was ich davon halten soll. Es klingt hanebüchen, aber trotzdem habe ich vor, ihm diesen Vorschlag zu unterbreiten.“
    „Und das, nachdem er dich mit seinem Pferd fast zu Tode getrampelt und dich obendrein der Trunksucht bezichtigt hat!“
    „Das kann ich ihm eigentlich nicht übel nehmen. So, wie die Situation sich ihm präsentierte, hat er einfach nur falsche Schlussfolgerungen gezogen.“
    „Eve, vergiss eins nicht, du bist eine reiche Frau“, warf William ein. „Du musst überhaupt nicht arbeiten, um deinen Lebensunterhalt zu sichern.“
    „Im Moment habe ich aber noch keinen Zugriff auf mein Erbe. Und ich kann schließlich nicht ewig bei euch wohnen. Nein, ich habe meine Entscheidung getroffen. Ich werde mir eine Anstellung suchen.“
    Beth war ganz und gar nicht mit dem Entschluss ihrer Freundin einverstanden. „Die Sache gefällt mir überhaupt nicht, Eve. Hast du einmal darüber nachgedacht, dich wiederzuverheiraten? Es gäbe da etliche standesgemäße Gentlemen, die bereits Interesse bekundet haben …“
    Ein Schatten flog über ihr Gesicht, und Eve schüttelte energisch den Kopf. „Nein, Beth. Das kommt auf keinen Fall infrage. Die Ehe mit Andrew hat mich eines gelehrt: Ich werde mich so schnell nicht wieder binden.“
    Beth hatte immer vermutet, dass Eve mit ihrem Gatten nicht glücklich gewesen war, indes hatte die Freundin nie darüber gesprochen. „Aber ausgerechnet Lord Stainton! Du bist doch sonst immer so vernünftig. Ist dir überhaupt klar, was du da vorhast? Du kannst die Konsequenzen überhaupt nicht absehen.“
    Unbekümmert lachte Eve auf. „Sorg dich nicht, Beth. Glaub mir, es ist das Beste … es soll ja nur vorübergehend sein. Für mich … und auch Estelle … wäre es ideal. Überdies mache ich mir Gedanken um Lord Staintons Kinder. Sie werden Sarah Lacy entsetzlich vermissen. Ich hoffe, er wird zumindest in Erwägung ziehen, mich ihre Stelle einnehmen zu lassen.“
    Bekümmert schaute Beth ihre Freundin an. Sie bemühte sich, die richtigen Worte zu finden. „Wir wissen beide, dass er ein überaus stolzer Mann mit einem nicht gerade einfachen Charakter ist. Darüber hinaus macht er den Eindruck, als wäre ihm sein Ruf gleichgültig. Deshalb halte ich es für angebracht, dich zu warnen, damit du weißt, auf was du dich unter Umständen einlässt.“
    „Was meinst du damit, Beth?“ Eve runzelte die Stirn. „Du sprichst in Rätseln.“
    „Die Scheidung damals hat einen ziemlichen Skandal verursacht“, begann Beth zu erklären. „Das ist dir bereits bekannt. Was du nicht wissen kannst, ist, dass böse Zungen

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