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Ein sueßer Kuss als Antwort

Ein sueßer Kuss als Antwort

Titel: Ein sueßer Kuss als Antwort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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durchaus nicht, im Mittelpunkt zu stehen.“
    Er lachte, dann nahm er ihre Hand und küsste ihre Fingerspitzen.
    „Ich glaube, wir sollten jetzt besser hineingehen.“ Damit stieg er aus und half Eve aus der Kutsche. Er bot ihr seinen Arm, und sie schritten auf das Portal zu. Im Entree reichte Lucas einem livrierten Diener seinen Umhang und half Eve, ihr Cape abzulegen. Dann hakte er sie erneut bei sich unter und ging mit ihr zum Eingang des Ballsaals, wo ein Lakai ihr Erscheinen ankündigte.
    Sämtliche Augenpaare richteten sich auf sie. Alles, was Rang und Namen hatte, war hier versammelt. Und an diesem Abend ging es um nichts anderes als Lord Staintons Verlobung. Man war gespannt auf die Frau an seiner Seite.
    Ein Meer von Gesichtern verschwamm Eve vor den Augen. Bildete sie es sich nur ein, oder stockten die Gespräche tatsächlich? Lucas, der ihre Anspannung spürte, wandte den Kopf und flüsterte ihr zu: „Sie sterben vor Neugier. Natürlich wissen inzwischen alle Bescheid. Doch Eve – oberste Regel bei solchen Anlässen: Kopf hoch und Contenance wahren!“
    „Leichter gesagt als getan“, murmelte Eve. „Aber gemeinsam werden wir es durchstehen“, setzte sie hinzu und schenkte ihm ihr strahlendstes Lächeln. Schon bald kam es ihr jedoch wie selbstverständlich vor, an die Seite dieses gut aussehenden Mannes zu gehören, um den sie jede der anwesenden Frauen glühend beneidete.

7. KAPITEL
        
    Eve und Lucas zogen alle Blicke auf sich, als sie Seite an Seite durch den Ballsaal schritten. Sie wurden von Kopf bis Fuß gemustert. Eves schimmerndes Kleid, das sie wie eine zweite Haut umfloss, tat ein Übriges. So manche der anwesenden Damen sah neidvoll auf das funkelnde Collier.
    Lucas schien das alles nicht zu berühren. Unbeeindruckt führte er Eve durch den Saal. Von Zeit zu Zeit blieben sie stehen, um den einen oder anderen Bekannten zu begrüßen. Eve kam es vor, als würde sie Hunderten von Menschen vorgestellt. Binnen kürzester Zeit füllte sich ihre Tanzkarte mit den Namen zahlreicher Gentlemen, darunter auch einige – wie sie feststellte –, die ihr in der Berkeley Street bereits die Aufwartung gemacht hatten.
    Lord Gradwell, ein Witwer in den besten Jahren, stammte aus einem alten Adelsgeschlecht. Man drängte sich förmlich darum, zu einem seiner berühmten Bälle eingeladen zu werden.
    Lucas nahm zwei Gläser Champagner vom Tablett eines Lakaien, reichte eines davon Eve und stieß mit ihr an.
    „Auf die Zukunft, Eve!“
    „Auf die Zukunft, Lucas!“ Ihre Blicke trafen sich. Eve trank einen Schluck und bemerkte, dass ihre Hand zitterte. Die Erinnerung an den Kuss stieg in ihr auf. Ich hätte das nicht zulassen sollen, dachte sie. Aber es war so … so unbeschreiblich … schön . Allein beim Gedanken daran überzog eine zarte Röte ihre Wangen.
    Doch was, wenn ich einen fürchterlichen Fehler begehe? Sie würde sich für den Rest ihres Lebens an einen Mann binden, der sie nicht aus Liebe heiratete? Und sie konnte nicht darauf hoffen, dass sich an seinen Gefühlen etwas ändern würde. Wie von Weitem hörte sie, dass Lucas das Wort an sie richtete.
    „Entschuldige bitte“, sagte sie verwirrt. „Was hast du gesagt?“
    „Dass du blendend aussiehst heute Abend. Keine der Frauen hier kann dir das Wasser reichen.“ Lucas waren die bewundernden Blicke der Männer nicht entgangen. Er reichte Eve seinen Arm. „Würdest du mir diesen Tanz schenken, bevor die anderen Anwärter dich mir entführen?“
    Zu den Klängen eines Walzers geleitete er sie auf das Parkett, und als sie sich in seinen Armen liegend der Musik hingab, lösten sich ihre Zweifel und Ängste endgültig auf.
    „Hat dir schon einmal jemand gesagt, dass du äußerst charmant und galant sein kannst, Lucas?“, fragte sie kokett.
    Mit geheuchelter Entrüstung erwiderte er: „Im Gegenteil. Die herrschende Meinung ist, dass ich kalt und abweisend bin. Und wenn ich mich recht erinnere, warf eine gewisse junge Dame mir unlängst vor, arrogant, hochmütig und eingebildet zu sein, und, ach ja, dass ich das Benehmen eines Barbaren habe.“
    Eve lachte spitzbübisch. „Wie kann man nur zu so einer Fehleinschätzung gelangen? Wo du doch so rücksichtsvoll und … reizend bist.“
    „Reizend? Also, mit arrogant und rücksichtslos kann ich leben, aber reizend …“, Die Umgebung verschwamm in einem Kaleidoskop von Farben und Formen, als er mit Eve durch den Saal wirbelte.
    Selbst die missgünstigsten Beobachter hätten den beiden

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