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Ein sueßer Kuss als Antwort

Ein sueßer Kuss als Antwort

Titel: Ein sueßer Kuss als Antwort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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lassen.“
    „Wäre das alles?“, fragte Lucas.
    „Im Moment ja. Nein, Mylord, bemühen Sie sich nicht.“ Der Anwalt hob abwehrend eine Hand. „Ich finde allein hinaus.“
    Kein Laut war im Raum zu vernehmen, außer den sich entfernenden Schritten Mr. Barstows. Als die Tür sich schloss, trat Eve zögernd auf Lucas zu, der sich abgewandt hatte. Er wirkte wie ein vom Schicksal geschlagener Mann. Eve rang nach Worten. Schließlich platzte sie unvermittelt heraus: „Ich verstehe, dass du wütend bist, Lucas. Du hast allen Grund dazu.“
    Beim Klang ihrer Stimme wirbelte Lucas herum. Seine Augen funkelten vor Wut, und es war unübersehbar, wie schwer es ihm fiel, nicht die Beherrschung zu verlieren.
    „Das kann man wohl sagen. Anscheinend sind wir diese Ehe unter völlig falschen Voraussetzungen eingegangen, Lady Stainton.“ Beißende Ironie war aus seinen Worten herauszuhören, als er sie mit dem Titel anredete.
    Unwillkürlich zuckte Eve zurück, aber sie konnte ihm seine Wut nicht verdenken. „Ich weiß, dass es so aussieht, Lucas. Ich hatte dir ein Vermögen versprochen. Und jetzt … jetzt … soll alles weg sein. Ich kann das alles selbst noch gar nicht fassen.“
    Lucas zog sich einen Sessel heran und ließ sich schwer hineinfallen. „Warum in Gottes Namen habe ich mich auf dein Wort verlassen?“ Ja, warum nur? fragte er sich. Habe ich denn gar nichts aus der Sache mit Maxine gelernt?
    „Lucas! Du musst mir glauben, dass ich von all dem nichts wusste“, beteuerte Eve. „Ich kann überhaupt nicht begreifen, wie das passiert ist.“
    „Was gibt es da zu begreifen?“, fragte Lucas spöttisch. „Es ist doch ganz einfach. Dein Vater hat sein Vermögen verloren. Ob es an ihm selbst lag oder an der Bank, ist völlig unerheblich. Wie es aussieht, haben dein Vater und ich so einiges gemeinsam, meine Liebe. Nur dass ich jetzt auch noch die Verantwortung für drei Kinder und für eine Frau und deren Kind zu tragen habe.“
    Seine Worte trafen Eve bis ins Mark. Sie konnte verstehen, dass sein Grimm gegen sie gerichtet war, aber Estelle ins Spiel zu bringen … „Wenn du uns nur als zusätzliche Bürde betrachtest …“
    „Das hast du gesagt …“
    „… dann werde ich dich unverzüglich davon befreien.“
    „Den Teufel wirst du tun“, entgegnete er scharf und sprang auf. „Denk nicht einmal daran, dieses Haus zu verlassen! Du bist meine Frau, und du gehst nirgendwohin, wenn ich es dir nicht erlaube. Du wirst hier bleiben, bis wir nach Laurel Court fahren, und gnade dir Gott, wenn du dich meinen Befehlen widersetzt.“
    Wutentbrannt baute Eve sich vor Lucas auf. „Was fällt dir ein, Lucas Stainton? Du hast mir nichts zu befehlen!“
    Sprachlos starrte Lucas sie an. Nie hatte eine Frau sich erdreistet, ihm Widerstand zu leisten. Schon gar nicht in so einem Ton. In dem bedrohlichen Schweigen, das nun entstand, schauten Eve und Lucas sich wie zwei unversöhnliche Gegner an. Keiner der beiden wollte ein Zugeständnis machen.
    „Treib mich nicht zum Äußersten“, sagte Lucas schließlich. „Du würdest es bitter bereuen.“
    Eve reckte das Kinn. „Wenn du meinst, dass du mir drohen kannst, dann hast du dich getäuscht“, erklärte sie verächtlich. „Ich bin nicht deine Leibeigene, und ich lasse mich nicht so behandeln. Was passiert ist, ist schrecklich, aber es bedeutet nicht das Ende der Welt.“ Sie konnte den Ausdruck in Lucas’ Augen nicht deuten, aber die Wut, die so unverhüllt darin gestanden hatte, war gewichen.
    Verdrossen fuhr Lucas sich durchs Haar. Als könne er ihren Anblick nicht mehr ertragen, wandte er sich ab und ging zum Fenster. Er atmete ein paar Mal tief durch, um seine Beherrschung wiederzuerlangen. „Ach, was soll’s!“, erklärte er halb zu sich selbst. „Der Schaden ist angerichtet. Letztendlich habe ich nur mir etwas vorzuwerfen. Ich kannte die schwierige Wirtschaftslage in Amerika, und ich hätte mich gründlich informieren müssen.“ Er lachte unfroh. „Hast du eine Vorstellung davon, was geschähe, wenn diese Geschichte an die Öffentlichkeit gelangte? Es wäre ein riesiger Skandal und würde den Ruf meiner Familie für immer mit Schande bedecken. Aber das ist dir ja gleichgültig.“
    „Wie kannst du so etwas sagen!“, rief Eve aus. Sie wünschte sich von Herzen, die Situation ungeschehen machen zu können. Plötzlich wurde sie sich ihrer Hilflosigkeit bewusst. Als Ehefrau war sie auf Gedeih und Verderb ihrem Gatten ausgeliefert. Aber noch gab sie sich nicht

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