Ein sueßer Kuss als Antwort
du mich … berührst .“ Unter Aufbietung all ihrer Kräfte bemühte Eve sich um einen ruhigen Ton. Keinesfalls sollte Lucas wissen, wie aufgewühlt sie war. „Bitte, geh doch“, beschwor sie ihn. „Lass dich nicht zu etwas hinreißen, das du morgen bereuen wirst.“
Sie versuchte, ihn beiseite zu schieben, doch Lucas riss sie an sich.
„Genug geredet“, stieß er hervor. Er packte sie bei den Armen und verschloss ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss.
Bebend erduldete Eve seinen Übergriff, aber alles in ihr rebellierte dagegen, so behandelt zu werden. Lucas’ körperliche Überlegenheit ließ jedoch kein Entkommen zu. Sie spürte, mit welcher Kraft er sie hielt. So fest sie konnte, presste sie die Hände gegen seine Brust und drehte ihren Kopf weg.
„Hör sofort auf. Bitte, Lucas … nicht!“
„Sei still“, murmelte er, umfasste sanft ihr Gesicht und zwang sie, ihn anzusehen. Er liebkoste ihre zarte Haut und strich mit den Fingerspitzen über ihren verführerischen Mund.
„Ich küsse dich, wie ein Mann eine Frau küsst, die er begehrt … und noch nie zuvor bin ich auf Widerstand gestoßen. Aber vielleicht spielst du nur mit mir, Eve. Kann das sein?“, fragte er rau.
Ihre Abwehr stachelte sein Verlangen noch mehr an. Er ließ seine Hand zu ihrem Nacken wandern und über ihren Rücken gleiten. Deutlich spürte er die Wärme ihrer Haut unter dem dünnen Stoff ihres Nachthemds … den Druck ihrer Brüste gegen seinen Körper. Alles in ihm drängte danach, sie zum Bett zu tragen und sich in ihr zu verlieren.
Eve versuchte verzweifelt, sich loszureißen. Jede Faser ihres Seins wehrte sich gegen diesen Akt der Gewalt. Lieber Gott, lass das nicht wahr sein! dachte sie. Die Erinnerung an Andrew und seine rohe Brutalität stieg in ihr hoch. War sie dazu verdammt, dass die Geschichte sich wiederholte? Und dennoch … da gab es etwas … eine innere Stimme, die ihr sagte, wenn Lucas ihr nur Zeit ließe, würde sie sich ihm öffnen können und ihm die Frau sein, die er sich wünschte.
„Lucas … ich flehe dich an …“, begann sie, doch erneut brachte sein Mund sie zum Schweigen.
Die Wellen der Leidenschaft schlugen über Lucas zusammen. Er begehrte Eve mit einer Heftigkeit, die ihn völlig überwältigte. Nach und nach aber begann sich sein Gewissen zu melden. Es war nicht richtig, Eve gegen ihren Willen zu nehmen. Abrupt ließ er von ihr ab. Über sich selbst erschrocken, sah er sie an. Ihre Verzweiflung erfüllte ihn mit tiefer Scham. Wie konnte ich mich so gehen lassen? fragte er sich entsetzt. Wie konnte ich ihr das antun? Mit einem Mal wollte er nur noch fort. Weit weg sein von dem Vorwurf in ihren Augen. Schon an der Tür, drehte er sich noch einmal um. wollte.“
„Lucas, bitte … sollte ich dich verletzt haben …“
Er hob abwehrend die Hände. „Eve, du hast mich nicht verletzt. Es ist mein Stolz, der verletzt wurde, weil alles, was ich von unserer Verbindung erhoffte, gescheitert ist. Dein Vermögen, das mich retten sollte … und dann … dann willst du noch nicht einmal in unserer Hochzeitsnacht das Bett mit mir teilen. Kannst du nicht wenigstens einmal – nur für ein paar Stunden – über deinen Schatten springen?“
Das Flehen in seiner Stimme entwaffnete Eve. Zwar hatte sie ihm sein Benehmen nicht verziehen, aber sie fühlte auch keine Abwehr gegen ihn. Sie sah ihm in die Augen und erkannte das Verlangen darin … ein Verlangen, das sie seltsamerweise nicht mehr ängstigte, dessen zarte Regungen auch sie spürte. Damals, als sie diesen Ausdruck nackten Begehrens zum ersten Mal in den Augen eines Mannes – in denen Andrews – gesehen hatte, war ihre Furcht berechtigt gewesen. Aber bei Lucas …?
Wenn sie ganz ehrlich war, traute sie sich selbst nicht. Die Reaktion, die er in ihr hervorrief, war ihr nicht geheuer. Sie dachte daran, wie ihr noch vor wenigen Stunden der Gedanke, in seinen Armen zu liegen, durchaus verführerisch erschienen war … wie sie sogar eine gewisse Zärtlichkeit nicht hatte unterdrücken können. Wie gerne wäre sie die Seine geworden. Aber nicht jetzt, sagte eine Stimme in ihr streng. Nicht so .
Entschlossen straffte Eve die Schultern. „Lass mich allein, Lucas!“, verlangte sie. „Bitte!“
9. KAPITEL
Es war noch früh, als Eve am nächsten Morgen die Treppe hinunterging. In der Halle richtete ihr einer der Bediensteten aus, dass Lord Stainton sie zu sprechen wünsche. Wie soll ich ihm nur gegenübertreten, nach allem, was
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