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Ein sueßer Kuss als Antwort

Ein sueßer Kuss als Antwort

Titel: Ein sueßer Kuss als Antwort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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geschlagen. Wie konnte er so selbstsüchtig sein, nur von seiner Familie zu sprechen! Glaubte er etwa, dass es für sie leicht war? Dass sie nicht litt?
    „Du vergisst, dass deine Familie jetzt auch meine ist, Lucas“, rief sie ihm in Erinnerung. „Also bin ich ebenso betroffen wie du. Herr im Himmel, was soll ich denn tun? Was erwartest du von mir? Ich kann dir nur noch einmal versichern, dass ich nichts davon wusste. Glaubst du, für mich ist das einfach?“
    „Nein. Nein, sicher nicht.“
    „Lucas …“, begann Eve erneut. Fieberhaft überlegte sie, wie es ihr gelingen konnte, die Mauer, die ihn umgab, zu durchdringen. „Ich verstehe ja, dass du mich verachtest und an mir zweifelst, aber glaubst du im Ernst, dass ich heute an deiner Seite gestanden und diesen Bund mit dir geschlossen hätte, wenn ich irgendeine Ahnung gehabt hätte? Ganz sicher nicht.“
    „Ich verachte dich nicht“, erwiderte Lucas müde. „Und ich gebe dir auch keine Schuld. Die trage ich ganz alleine.“ Er hatte sich etwas beruhigt und sah ein, dass es keinen Sinn hatte, seine Wut an Eve auszulassen. Blieb nur die Frage, wie es angehen konnte, dass keiner der sachverständigen Vermögensverwalter es für nötig befunden hatte, Eve rechtzeitig über die bedenkliche Lage zu informieren.
    „Ich weiß, dass ich dich schrecklich verletzt habe, Lucas“, fuhr Eve fort, „und es tut mir aufrichtig leid, aber ich kann nichts daran ändern. Und wenn du von mir erwartest, dass ich weinend zusammenbreche, dann hast du dich geirrt. Ich neige nicht zu überspannten Reaktionen.“
    Zum ersten Mal seit der schrecklichen Nachricht sah Lucas seine frisch angetraute Gattin richtig an und erkannte, wie verzweifelt sie war. Eine Regung in seinem Inneren, die er selbst nicht recht zu deuten wusste, ließ ihn seine Hand nach Eve ausstrecken. Tiefstes Mitleid lag in seinen Augen. Sie hatte es wirklich nicht verdient, dass ihr ein solcher Schmerz zugefügt worden war.
    „Eve, ich weiß, wie du dich fühlen musst …“
    „Ach ja? Das glaube ich nicht. Du denkst doch nur an dich, aber auch das werde ich aushalten. Geschehen ist geschehen, jetzt müssen wir einen Weg finden, damit zu leben. Die einzige Alternative wäre nämlich, unsere Ehe zu annullieren oder uns scheiden zu lassen.“
    „Was sagst du da?“ Drohend sah Lucas sie an. „Damit wir uns richtig verstehen, Eve, und ich sage es nur ein Mal, also hör mir gut zu! Erwähne nie mehr das Wort Scheidung! Weder werden wir unsere Ehe auflösen, noch werden wir uns scheiden lassen. Eine Scheidung ist eine kostspielige Angelegenheit, wie ich am eigenen Leib erfahren musste – und außerdem eine sehr leidvolle, die ich nicht noch einmal zu ertragen bereit bin. Hast du mich verstanden?“
    „Vollkommen.“
    „Dann ist es ja gut! Ich hielte es für das Beste, wenn du jetzt zu Bett gingest“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Eve nickte. „Angesichts des Zustandes, in dem du dich befindest, dürfte dies wohl das Beste sein. Morgen können wir hoffentlich in Ruhe darüber reden. Gute Nacht, Lucas.“ Niedergeschlagen verließ sie den Raum und begab sich nach oben.
    Es war ein langer Tag gewesen, und sie war zutiefst erschöpft. Jemand hatte in ihrem Zimmer den Kamin angezündet, und das Feuer verbreitete eine wohlige Wärme. Eve begann, die Kleider abzulegen und löste ihr Haar, das ihr in schweren Wellen über den Rücken floss.
    Nachdem sie ihr Nachthemd übergestreift hatte, ließ sie sich ins Bett sinken und schloss die Augen. Aber der Schlaf wollte nicht kommen. Wieder und wieder zogen die Ereignisse des Tages vor ihrem inneren Auge vorüber. Die Sorge, was die Zukunft wohl bringen mochte, quälte sie. Lucas hatte zwar energisch die Möglichkeit einer Scheidung von sich gewiesen, aber wusste sie denn, ob er morgen nicht ganz anders darüber denken würde?
    Auch für Lucas gab es in dieser Nacht keinen Schlaf. Nachdem Eve gegangen war, hatte er sich einen Whisky eingegossen, aber ihm war klar, selbst wenn er sich jetzt betränke, würde ihn dies nicht beruhigen. Wie konnte es nur gerade ihm passieren, auf eine Frau hereinzufallen, die sich finanziell in einer weitaus schlimmeren Lage befand als er? Am liebsten hätte er vor Wut sein Glas an die Wand geschmettert. Hätte ich diese Frau nur nie in mein Haus gelassen, sagte er sich zähneknirschend.
    Ein maßloser Zorn packte ihn. Diese verdammten Frauen! Der Teufel sollte sie holen. Und vor allem Eve. Nicht nur, dass sie ihn

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