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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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lächelte sie an. »Bonjour.« Er nahm seine Papiermütze ab und warf sie auf den Schreibtisch, sein schwarzes Haar glitt herab und umschmeichelte sein Kinn.
    Sie hatte sein Haar letzte Nacht nicht einmal berührt. Es war alles so schnell gegangen. Es juckte ihr in den Fingern, und sie bedauerte, dass sie sich die Gelegenheit hatte entgehen lassen, festzustellen, ob es wirklich so seidig war, wie es aussah. Jede Wette, wenn sie jetzt einfach ihre Handschuhe auszog, könnte sie ihre Hände in dieses Haar eintauchen und …
    »Lassen Sie mich Ihnen etwas in Sachen Erpressung erklären«, quetschte sie durch die Zähne. »Wenn man jemanden mit einem Geheimnis erpressen will, sollte man es nicht vorher schon der ganzen Welt mitteilen.«
    Sein Blick glitt über ihren roten Mantel. Es schien einen kleinen Moment der Verzögerung zu geben, ehe ihm auffiel, dass sie nicht weitersprach. Er sah ihr ins Gesicht. »Was?«
    »Wenn Sie jemanden mit etwas erpressen wollen, sollten Sie das Etwas geheim halten.«
    Er starrte auf ihre Brust, als versuche er den schweren Mantel zu durchdringen. »Tut mir leid, wie bitte?«
    »Hören Sie mir überhaupt zu?«
    »Ich versuche es«, gab er zu. Einer seiner Mundwinkel schnellte nach oben. »Aber ich habe letzte Nacht nicht viel geschlafen und ich denke über die Gründe dafür nach.«
    Ein Glück, dass sie den Mantel anhatte. Wenigstens konnte er nicht sehen, wie ihre Brustwarzen hart wurden und wie sich ihre Schenkel zusammenzogen.
    »Ich dachte, Sie hätten gesagt, Sie wollten mich erpressen. Ich habe mich darauf verlassen!«
    Der Mundwinkel senkte sich wieder. Seine Augen verdunkelten sich. »Die Vorstellung hat dir also gefallen? Trägst du schon wieder einen Pyjama unter dem Mantel oder w–«
    Er fing sich und versuchte, sich zu konzentrieren.
    Er hatte wieder zum tu gewechselt, bemerkte sie. Wollte er sie um den Verstand bringen? Sie wusste nicht, woran sie mit ihm war.
    Nun, dieses Spiel konnte man auch zu zweit spielen. Es schien hier ja ohnehin niemand recht zu akzeptieren, dass sie Französisch sprach. Sie konnte tu und vous im Satz vermengen und so tun, als sei das ohne jede böse Absicht geschehen. »Das wäre mir weitaus lieber, als in der New York Times eine Diebin genannt zu werden. Vielleicht hätten Sie darüber mal nachdenken sollen, bevor Sie es denen gesagt haben.«
    Seine Augenbrauen wanderten nach oben. »Denkst du, ich hätte denen das gesagt? Hältst du mich für imbécile?«
    »Sie haben einen millionenschweren Vertrag abgelehnt und dann beschlossen, mich lieber zu erpressen. Da frage ich mich natürlich schon, wie schlau du bist.«
    Seine Augen verengten sich. »Ich wurde nicht als bester Chocolatier von Paris geboren, also muss ich schon was im Hirn gehabt haben, um das zu erreichen. Soweit ich informiert bin, wurdest du hingegen als künftige Besitzerin von Corey Chocolate geboren?«
    Das war sowohl ärgerlich wie auch gemein. So dachten die Leute immer über sie, dass sie Milliarden geerbt hatte, und eben dieses Milliardenerbe machte sie wertlos. Aber sie riss sich den Arsch auf für Corey, auch wenn es in mehr als einer Hinsicht zutraf, dass es ihr in die Wiege gelegt worden war, die künftige Besitzerin zu sein. Die Leitung des Familienunternehmens war von dem Moment ihrer Existenz an, in dem ihre Mutter sich jedes Mal beim Geruch von Kakao übergeben hatte, beschlossene Sache und der Sinn ihres Lebens gewesen.
    Die blödsinnige Aktion, ein kleines Stück schwarzer Schokolade aus Paris in ihren Besitz zu bringen, war eine ihrer ersten eigenständigen Entscheidungen in Bezug auf ihr Schicksal gewesen.
    Er sprach weiter, noch bevor sie etwas erwidern konnte. »Warte. Was hat Erpressung mit deiner lächerlichen Vertragsidee zu tun? Hast du gedacht, ich will Geld von dir erpressen?«
    Sie zögerte.
    Empörung glühte in seinen Augen. »Als ich das letzte Nacht gesagt habe – da hast du gedacht, es ginge um Geld?« Er stieß sich abrupt vom Schreibtisch ab, wodurch er in dem kleinen Büro nur noch eine Handbreit von ihr entfernt stand. »Und du findest, ich bin derjenige, der nicht besonders helle ist? Ist das der Grund, warum du Intelligenz für die Fähigkeit hältst, den Überblick über sechs Nullen hinter einer Zahl zu behalten?«
    Neun Nullen, dachte sie. Sie verkniff es sich allerdings, ihn zu korrigieren. »Und wie definierst du Intelligenz?«
    »Als die Fähigkeit, etwas von Wert zu erkennen, wenn man es sieht«, antwortete er prompt. »Oder wenn man es

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