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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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Gefühl, sie könne nur noch durch Mund-zu-Mund-Beatmung Luft bekommen.
    Er hatte den Zweitschlüssel nicht zurückverlangt. Er wandte sich um und zögerte.
    Er kam zurück und strich eine Locke zur Seite, die über ihren Mund geweht war. Ein behandschuhter Daumen lag für einen Augenblick auf der Rundung ihrer Lippen.
    Dann ging er über die Straße in sein Laboratoire.

16
    Der Schlüssel machte sie völlig verrückt, während sie am Abend mit den Studenten um die Häuser zog.
    Der Abend war großartig. Sie genoss das Gefühl, mit Menschen unterwegs zu sein, die leibhaftig in Paris wohnten und keine Ahnung hatten, wer Cade Corey war, mit Menschen in ihrem Alter, die sich zudem um kaum etwas anderes kümmern mussten als darum, ihr Studentenleben so lange wie möglich zu genießen! Sie zogen von einer Bar zu einer Tanzparty mit jeder Menge Gäste zwischen zwanzig und dreißig, die sich wie Teenager aufführten. Besser gesagt, sie eröffneten ihr einen völlig neuen Blickwinkel darauf, wie sich andere Leute in diesem Alter benahmen. Sie hatte riesigen Spaß.
    Und es war Paris . Und sie gehörte dazu.
    Aber sie musste unentwegt an seine Frage nach dem Schlüssel denken. Sie fragte sich, ob er in den dunklen Schatten seines Laboratoire auf sie wartete. Oder ob er in ihre Wohnung einbrechen würde, in der Absicht, sie in ihrem Bett zu überfallen.
    Diese Möglichkeit lockte sie während des ganzen Abends, lenkte sie von der Party ab, zupfte unheilvoll an ihr.
    Sie versuchte, es zu ignorieren. Sie versuchte, sich auf den lustigen Abend zu konzentrieren, der mit Sicherheit viel gesünder und besser für sie war als irgendeine blöde Besessenheit.
    Doch allein die Möglichkeit raubte ihr den Verstand. Sie war den ganzen Abend über erregt und nervös und versuchte, es nicht zu zeigen. Ihre Brustwarzen drückten sich beim Gedanken an Haut und Dunkelheit durch das Seiden-Top; ihre Dauererregung stieg einem der Studenten zu Kopf, und er begann seine Fühler auszustrecken, um herauszufinden, ob sie an ihm interessiert war.
    War sie nicht. Sie wollte nicht den geringsten Gedanken an ihn verschwenden.
    Als sie um vier Uhr morgens aus dem Taxi und die Treppe zu ihrer Wohnung hinaufstieg, war sie komplett von einem verrückten, zurückgehaltenen Verlangen erfüllt. Sie streifte die Stiefel ab, rieb sich die Füße, fiel in ihren verqualmten Sachen ins Bett und versicherte sich nachdrücklich, dass sie an diesem Abend die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Aber sie fühlte sich wie eine Drogenabhängige, die beschlossen hatte, einen Abend clean zu bleiben.
    Was lächerlich war, schließlich konnte man von einer Dosis allein gar nicht abhängig werden.
    Sylvain hatte alles genau geplant. Er würde sie eine dieser Schokoladensorten herstellen lassen, von denen sie so fasziniert war. Er würde sie Schritt für Schritt durch das Erhitzen, Schmelzen, Auftragen, Verstreichen, Berühren, Kosten und schließlich das Erschauern beim Genuss des Geschmacks begleiten. Er würde sie ganz langsam verführen, sie beide auf köstlichste Weise mit Langsamkeit quälen, beim Rühren der Schokolade seine Hände auf ihre legen, seinen Körper von hinten an ihrem reiben, mit seinen Händen über ihre Rippen streicheln, über ihren Bauch hinab und wieder hinauf zu ihren Brüsten, während er ihren eigenen Händen etwas zu rühren gäbe, und so ihre Leidenschaft für Schokolade mit der Berührung seiner Hände verschmelzen lassen.
    Und dieses Mal würde er das Temperieren nicht vergessen.
    Er wusste genau, welche Düfte er ihr zu riechen, welche Aromen er ihr zu kosten geben würde, wenn er sie verführte. Er hatte all die Gefäße und pistoles haufenweise auf der Marmorfläche verteilt.
    Aber sie kam nicht.
    Er blieb die ganze Nacht vor Ort. Er wollte schon aufgeben, sich eingestehen, dass sie nicht kommen würde, und heimgehen. Aber dann ergriffen ihn Zweifel. Was, wenn er sie verpasste? Was, wenn sie fünf Minuten, nachdem er gegangen war, schließlich käme?
    Und so zog er seine Jacke wieder aus und wartete.
    Aber sie tauchte nicht auf.

17
    »Du warst die ganze Nacht hier?«, fragte Pascal ungläubig. Er ließ den Blick über die schmutzigen Töpfe, ausgebreiteten Zutaten und die frischen Pralinen schweifen, die in den Formen wie tiefdunkle Tropfen glänzten und noch nicht erkaltet waren. Das Licht des Herbstmorgens fiel durchs Fenster, und seine Strahlen tanzten auf den Wänden über ihnen. »Woran lag’s? Hattest du Inspirationen?«
    »Ich

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