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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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den Zweigen den Himmel in einem sanften Grau erstrahlen. Während er nachdenklich hinausschaute, zogen Wolkenfetzen vorüber, dunkel und dick, eindeutig drohend, aber wenigstens regnete es nicht.
    Er wandte den Kopf und blickte zu Loretta, die noch neben ihm schlief. Er glaubte nicht, dass sie sich in der Nacht bewegt hatte. Und er vermutlich ebenso wenig.
    Er schob seinen Rock beiseite, griff in seine Westentasche und zog seine Taschenuhr hervor. Fast halb sieben. Er zog die Uhr auf und steckte sie dann zurück.
    Seine Bewegungen hatten Loretta geweckt. Sie schlug die Augenlider auf und sah ihm in die Augen, dann entspannte sich ihre Miene. Gähnend rollte sie sich auf den Rücken.
    »Ich denke, wir haben sie abgeschüttelt, oder?«
    »Für den Augenblick, ja. Zwei Männer sind uns gefolgt, aber sie sind die Straße weitergegangen, weil sie keine Ahnung davon hatten, dass wir hier angehalten haben könnten.« Er starrte zur Decke hoch, überlegte und sagte dann: »Ich habe den hässlichen Verdacht, dass ich der Letzte bin, der letzte Kurier, der England erreicht. Wäre ich an Wolverstones Stelle, hätte ich es so gemacht – die anderen benutzt, um den Weg freizuräumen, damit ich mit dem entscheidenden Beweismittel am Schluss komme und daher hoffentlich auch auf am wenigsten Widerstand treffe.«
    »Am wenigsten Widerstand?« Loretta wandte den Kopf und starrte ihn an. »Aber wir haben doch schon so viele Sektenanhänger gesehen.«
    »Genau, und es sind nicht nur die Männer, die die Schwarze Kobra uns entgegenwirft, sondern auch Geld. Zwei Seeblockaden einzurichten, auf jeder Seite des Ärmelkanals eine, muss eine stattliche Summe gekostet haben. Das legt die Vermutung nahe, dass die Schwarze Kobra reichlich verzweifelt ist. Dass es für den Unhold und seine Männer überlebenswichtig ist, mich davon abzuhalten, Wolverstone zu erreichen oder ihm das Dokument auf anderem Weg zukommen zu lassen.« Er sah ihr in die Augen. »Sie werden Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um mich aufzuhalten.«
    Sie reckte das Kinn, dann sah sie an ihm vorbei aus zum Fenster. »In dem Fall sollten wir besser aufbrechen. Je eher wir deine Kontaktmänner erreichen, desto besser.«
    Er ging voraus nach unten, wachsam, misstrauisch, aber unten erwarteten sie keine Überraschungen. Sie nutzten die Pumpe in der Küche, um sich zu waschen, auch wenn das Wasser eiskalt war.
    Waldo war eindeutig seit Längerem nicht mehr hier gewesen; es waren keine Lebensmittel in irgendwelchen Schränken. Mit von der Kälte geröteten Wangen, wach, aber leider hungrig, schlüpften sie aus dem Haus, verschlossen die Tür und legten den Schlüssel zurück in sein Versteck.
    »Sobald das alles vorbei ist, würde ich gerne einmal deinen Onkel Waldo kennenlernen«, erklärte Loretta.
    »Wenn das hier alles vorbei ist, werde ich ihm eine Magnumflasche von seinem Lieblingswhisky schenken.«
    »Gibt es Whisky in Magnumflaschen?«
    »Ich bin sicher, man kann die Hersteller dazu überreden.« Er nahm ihre Hand, warf sich seine Tasche über die Schulter und ging mit ihr den schmalen Weg weiter.
    Nicht zur Straße, sondern in die entgegengesetzte Richtung.
    Loretta blickte mit dem Beutel in der anderen Hand hinter sich, dann wieder zu Rafe.
    »Wie lautet dein Plan?«
    »Wir haben das Treffen im Pelican letzte Nacht verpasst. Ich bezweifle, dass Allardyce und Hendon Felixstowe verlassen werden, wenigstens nicht sofort. Da ich nicht weiß, wo Wolverstone zu finden ist, werden wir nach Felixstowe müssen, um zu ihm zu gelangen.«
    Loretta schaute sich um, dann wieder ihn an.
    »Gehen wir dann nicht in die falsche Richtung?«
    Sein Lächeln war grimmig. »Wir können nicht auf direktem Weg dorthin, weil das die Schwarze Kobra von uns erwarten wird. Wir müssen drum herum.«
    Elveden Grange, nördliches Suffolk
    Um sieben Uhr an diesem Morgen herrschte im Speisesalon von Elveden Grange heftige Betriebsamkeit. Männer mit grimmigen Mienen beugten sich über Landkarten, die vor ihnen auf dem großen Tisch ausgebreitet lagen. Das Frühstück auf dem Sideboard blieb zu großen Teilen unbeachtet, während die durchweg männlichen Anwesenden Pläne schmiedeten.
    Nachdem sie um ein Uhr letzte Nacht erfahren hatten, dass Rafe Carstairs es versäumt hatte, zu dem vereinbarten Treffen in Felixstowe zu erscheinen, aber andere aus seiner Reisegesellschaft dort eingetroffen waren, hatte Royce Varisey, Duke of Wolverstone, Reiter ausgesandt, um die Cynsters zu holen. Als alte Freunde der

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