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Ein toedlicher Plan

Titel: Ein toedlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Deaver
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Ihren Investoren aufgenommen.«
    »Wirklich? Woher wissen Sie das?«
    Clayton ignorierte die Frage und fuhr fort. »Ich schätze, in sechs Monaten wird das erste Angebot auf dem Tisch liegen. Wenn Sie wollen, können Sie zu Skadden oder Wachtel gehen. Oder zu uns kommen. Wir wickeln es zu zwei fünfzig ab. Das garantiere ich Ihnen.«
    Gliddick leerte sein Glas. Clayton schenkte ihm gleich noch einmal ein.
    »Ich weiß nicht so recht, Wendall. Ich kann natürlich nichts gegen Ihre Zahlen sagen, aber es ist eine moralische Entscheidung, und wenn ich eines hasse, dann moralische Entscheidungen.«
    Es klopfte an der Tür. Eine junge Frau trat ein, blond, klein und zierlich. Sie trug einen sehr knappen Minirock aus Leder und eine eng sitzende weiße Bluse.
    »Oh, Mr. Clayton, tut mir Leid, ich wusste nicht, dass Sie in einer Besprechung sind.«
    »Macht nichts, Jean. Kommen Sie, ich möchte Ihnen Mr. Gliddick vorstellen. Er gehört zu den bedeutendsten Klienten der Kanzlei.«
    Sie schüttelten sich die Hände. Gliddick zog Jean mit den Augen aus.
    »Jean ist eine meiner Mitarbeiterinnen.« Clayton warf einen Blick auf seine Uhr. »Ed, es ist sehr unhöflich von mir, aber ich muss jetzt zu einem dringenden Termin. Würden Sie mich wohl für etwa eine Stunde entschuldigen?«
    Gliddick runzelte die Stirn. »Und was soll ich eine Stunde lang anfangen?«
    Clayton verzog besorgt das Gesicht, doch schon eine Sekunde später hellte seine Miene sich auf. »Sagen Sie, Jean, würde es Ihnen etwas ausmachen, Mr. Gliddick etwas Gesellschaft zu leisten?«
    »Aber ganz im Gegenteil, Mr. Clayton.« Clayton ging zur Tür. »Ach, Ed, wenn Sie etwas essen oder trinken möchten, rufen Sie den Zimmerservice. Geht alles auf Kosten der Kanzlei.«
    Gliddick entgegnete, dass er dies mit Sicherheit ausnutzen werde. Als er sich wieder zu Jean umdrehte, hatte sie sich bereits ihrer Bluse entledigt und war gerade dabei, ihren BH zu öffnen. Sie zog das Stretchband etwas strammer an als nötig. Als sie dann den Haken aus der Öse löste, ertönte ein
Plopp.
Jean wusste, dass die alten Knaben auf so etwas standen.
    John Silbert Hemming trank in seinem Büro nur Mineralwasser, aber das bedeutete nicht, dass er Bier nicht mochte. Er leerte gerade sein sechstes Glas Dark Ale im McSorley’s und bestellte schon drei neue. »Die Gläser hier sind viel zu klein.«
    O nein, stöhnte Taylor in Gedanken. Sie hatte erst ihr zweites Glas, aber schon erhebliche Mühe mit dem Trinken.
    Sie erzählte ihm vom Urteil des Obersten Bundesgerichts, das Pubs dazu verpflichtete, Frauen einzulassen und zu bedienen.
    »Eine tolle Errungenschaft.« Er verzog das Gesicht und ließ den Blick über die Holztische, die Wünschelrutensammlung, auf die sich bereits eine dünne Staubschicht gelegt hatte, und die lärmenden und grölenden Studenten wandern. Als ein stark angetrunkener junger Mann mit einem Glas in der Hand, aus dem ständig Bier schwappte, auf sie zuschwankte, wurde John Silberts Miene noch grimmiger. Der Junge war noch nicht betrunken genug, um diesen Blick zu übersehen, und taumelte in eine andere Richtung. »Ist das hier eigentlich so etwas wie ein Rendezvous?«, fragte Hemming Taylor.
    »Eher nicht.«
    »Aha, das wollte ich nur wissen. Wie ist es denn mit den Fingerabdrücken gelaufen?«
    »Gar nicht mal schlecht. Ich schicke Ihnen eine Postkarte davon.«
    »Wenn Sie möchten, zeige ich Ihnen, wie man Plantare abnimmt.«
    »Abdrücke von Plantagen?«
    »Nein, von Füßen, Mrs. Lockwood.«
    »Bitte nennen Sie mich Taylor.«
    »Genauer gesagt von Fußsohlen.«
    Taylor reichte ihm den Zettel, auf dem sie sich alles Wichtige von der Rechnung notiert hatte, auf die sie in Wendall Claytons Sekretär gestoßen war. »John, haben Sie je von dieser Firma gehört?«
    Er las, was auf dem Zettel stand. »AAA Security? Die sitzen nicht in New York City. Wir dürfen allerdings davon ausgehen, dass es sich dabei um einen Laden aus der Rubrik ›Mehr Schein als Sein‹ handelt.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Nun, das ist doch ein uralter Trick, um im Telefonbuch auf der ersten Seite ganz oben zu stehen. Dazu muss man den Namen aus möglichst vielen As zusammensetzen. Soll ich die Firma für Sie überprüfen?«
    »Können Sie das denn?«
    »Klar.« Ein Kellner, der ein Tablett mit fünfzehn Gläsern trug, rauschte heran und stellte unaufgefordert zwei davon bei ihnen ab.
    »Wäre es denkbar, dass ein Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma – sagen wir der Einfachheit halber

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