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Ein toedlicher Verehrer

Titel: Ein toedlicher Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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zurückhielt, gerade weil er vermutlich genau wusste, wie bezaubert sie von ihm war. Cahill war ein schlauer Fuchs.
    »Hat sich eines von den Stellenangeboten interessant angehört?«, fragte er und öffnete ihr dabei die Beifahrertür.
    »Nein, beide wollen, dass ich sofort anfange, und das kommt nicht in Frage. Ich bin hier noch mindestens einen Monat beschäftigt; wenn das Haus erst mal auf dem Markt ist, wird mich die Familie wohl kaum dafür bezahlen, dass ich in meinem Zimmer hocke und Däumchen drehe, also wird es wohl bei dem einen Monat bleiben, aber bis dahin bin ich gebunden.«
    »Du glaubst nicht, dass du auch später anfangen könntest? Einen Butler findet man schließlich nicht an jeder Straßenecke.«
    Sie zog die Schultern hoch. »Kann sein, muss aber nicht sein. Ich glaube, die beiden wollen mich bloß wegen meines momentanen Promi-Potentials, und diese Vorstellung gefällt mir ganz und gar nicht.«
    »Bist du nur an Jobs interessiert, in denen du auch als Bodyguard gefordert bist?«
    »Vorzugsweise«, bestätigte sie trocken. »Die werden deutlich besser bezahlt. Aber trotzdem gibt es eine Menge zu bedenken. Ob mir die Familie sympathisch ist zum Beispiel. Ob es irgendwo anders ein Stellenangebot für einen Butler-Bodyguard gibt, in welchem Teil des Landes der Job angeboten wird und so weiter.«
    »Du würdest manche Gegenden ausschließen?«
    »Das nicht. Ich bin ein Soldatenkind; ich bin es gewohnt, ständig umzuziehen. Aber meine Eltern und meine Schwester leben in Florida, und ich möchte sie möglichst oft besuchen können.«
    »Du stehst deiner Familie sehr nahe?«
    »Wir telefonieren sehr viel miteinander. Sehen kann ich sie nicht so oft, wie ich möchte, drei- bis viermal pro Jahr, aber trotzdem würde ich sagen, dass wir uns nahe stehen. Obwohl meine Brüder beide beim Militär sind und in alle Welt versetzt werden, halten wir telefonisch Kontakt. Und ihr?«
    »Na ja, meine Familie stammt aus Alabama, also habe ich überall in der Gegend Tanten und Onkel, Cousins und Cousinen sitzen. Meine Schwester Deedee lebt an der Redneck-Riviera - oder am Golf von Mexiko, wie die Ahnungslosen dazu sagen -, und mein Bruder Dudley Do-Right wohnt in Montgomery.«
    »DeeDee und Do-Right?«, fasste sie zweifelnd zusammen.
    »Sie wurde nach unseren beiden Großmüttern benannt — Devonna und Darnelle. Wie würdest du genannt werden wollen?«
    »DeeDee, eindeutig.«
    »Eben. Dudley - der eigentlich Thane heißt -, ist bei der State Police und sieht in seiner Uniform aus wie Dudley Do-Right in diesem Film über einen kanadischen Mountie. Zusammen haben mich die beiden schon zum fünffachen Onkel gemacht. Deedee ist die älteste, um zwei Jahre. Ich bin übrigens sechsunddreißig.«
    »Aber du hast keine Kinder?«
    »Gott sei Dank nicht. Das war das einzig Gute an meiner Scheidung - dass wir keine Kinder hatten, deren Leben wir verpfuschen konnten. Der Rest meiner Familie hat mich immer für
    einen Versager gehalten, weil ich mich nicht fortpflanzen wollte, aber inzwischen sind sie auch froh darüber.«
    »Was ist mit deinen Eltern?«
    »Die haben mich auch für einen Versager gehalten.«
    Sie boxte ihn gegen den Arm. »Klugscheißer.«
    Er grinste, legte dann die Stirn in Falten und rieb sich den Arm. »Autsch. Du langst ganz schön hin.«
    »Ich hab mich noch zurückgehalten. Du bist ein Weichei.« Na sicher. Sein Arm war so fest, dass man sich die Knöchel brechen konnte. »Deine Eltern«, bohrte sie nach.
    »Die leben in Kentucky. Sie müssen wohl irgendeinen Grund gehabt haben, dorthin zu ziehen, auch wenn mir beim besten Willen keiner einfallen will.«
    »Was hast du denn gegen Kentucky?«
    »Es schneit dort.«    
    »Und was hast du gegen Schnee?«
    »Ich war Verkehrspolizist, verstehst du? Hast du schon mal gesehen, was hier los ist, wenn es schneit?«
    Sie musste lachen. Ein Zentimeter Neuschnee konnte hier den gesamten Verkehr lahm legen und tat es auch. In den Südstaaten hatte man keine Erfahrung mit Schnee; überall kam es zu Unfällen, bis die Verkehrspolizisten nicht mehr wussten, wo ihnen der Kopf stand. Für jemanden, der einen denkwürdigen Winter knapp südlich der kanadischen Grenze verbracht hatte, war es einfach köstlich anzusehen, welches Tohuwabohu ein paar Schneeflocken hier auslösten. Plötzlich fiel ihr auf, dass sie in Richtung Süden fuhren, weg von der Stadt. »Wohin fahren wir?«
    »Was hältst du von High-School-Baseball?«
    Sie überlegte. »Ist das eine rhetorische Frage,

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