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Ein Traum in roter Seide

Ein Traum in roter Seide

Titel: Ein Traum in roter Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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leidenschaftlichen KUSS. „Womit?"
    „Dass du dich nicht verstellen kannst."
    Was bezweckt er mit der Frage? überlegte sie. Und während er sie unverwandt so anschaute, als wäre er selbst auch verblüfft über das, was geschehen war, breitete sich ein Gefühl in ihr aus, das sie noch nicht einordnen konnte.
    Weshalb war er so überrascht? Weil sie ihn leidenschaftlich geküsst hatte? Oder weil er so erregt gewesen war?
    Wahrscheinlich Letzteres, dachte Michelle bestürzt und ärgerlich zugleich.
    „Du hast mich aufgefordert, dich richtig zu küssen", fuhr sie ihn an.
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    „Und du hast gesagt, ich müsse lernen, mich zu verstellen. Genau das habe ich getan. Ich kann nichts dafür, dass du so sexbesessen bist, dass dich jeder harmlose KUSS in Erregung versetzt."
    „Ein harmloser KUSS war das bestimmt nicht", entgegnete er spöttisch.
    „Du kannst jedenfalls fantastisch küssen, Michelle. Wenn das ein Vorgeschmack auf deine Qualitäten im Bett war,
    kann ich verstehen, warum der liebe alte Kevin immer wieder zu dir zurückgekommen ist."
    „Wenn ich wirklich so verdammt gut im Bett bin, wie du tust, warum hat er mich dann verlassen?"
    „Dafür hast du noch keine Erklärung gefunden, stimmt's?"
    „Stimmt genau, du kluges Kerlchen."
    „Er war dir in keiner Weise gewachsen."
    „Wie meinst du das?"
    „Ach, lass uns nach oben ge hen, damit du diese einseitige Beziehung ein für alle Mal beenden kannst, Liebes. Die Sache fängt an, mich zu langweilen." Er legte ihr die Hand auf den Arm.
    „Nicht nur dich, sondern mich auch", erwiderte sie leise und schüttelte seine Hand ab. „Warum musst du mich eigentlich immer anfassen?
    Ich kann die Treppe ganz allein hinaufgehen, danke. Ich bin nicht krank oder so, sondern nur ein Dummkopf."
    „Das hast du jetzt gesagt, nicht ich."
    „Brauchst du auch nicht, denn du erwähnst es schon seit Jahren immer wieder. Freu dich doch, dass ich es endlich zugebe, Tyler. Geht es dir jetzt besser?"
    „Natürlich." Er lächelte sie an.
    Obwohl sie es gar nicht wollte, lächelte sie ihn plötzlich auch an. Der Mann war wirklich gefährlich. Er war viel zu charmant und hatte mehr Sex-Appeal, als für ihn gut war. Kein Wunder, dass die Frauen sich ihm an den Hals warfen. Michelle reagierte ja selbst nicht anders, sondern war bei der erstbesten Gelegenheit schwach geworden und hatte sich von einem KUSS hinreißen lassen, der noch nicht einmal ernst gemeint war.
    Aber seine Erregung ist echt gewesen, schoss es ihr durch den Kopf.
    Das brauchte jedoch nichts zu bedeuten. Männer gerieten sowieso leicht in Erregung. Tylers Reaktion bewies deshalb noch lange nicht, dass er sie wirklich begehrte.
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    Und was mich betrifft, ich bin wahrscheinlich nach der Trennung von Kevin noch viel zu verletzlich, überlegte Michelle. Sie hatte sich in dem Moment, als Tyler sie küsste, einfach nur danach gesehnt, begehrenswert zu sein. Sie brauchte daraus keine große Sache zu machen, Tyler würde es auch nicht tun.
    „Vielleicht wäre es doch besser, du würdest mir helfen", sagte sie, während sie den Rock des Kleids leicht hochhob und sich bei Tyler einhakte. „In so einem langen und noch dazu so engen Rock und in solchen Schuhen die Treppe hinaufzugehen könnte schwierig werden."
    „Ich bin froh, dass ich dir helfen kann, meine Liebe."
    „Ach, hör auf, so geschwollen daherzureden. Das passt nicht zu dir."
    Als er anfing zu lachen, musste sie mitlachen.
    Oben auf der Galerie führte ein breiter Flur auf den Balkon an der Vorderseite des Gebäudes. Sie folgten dem Stimmengewirr und dem Klirren der Gläser und gelangten in einen großen Raum auf der linken Seite, der voller Menschen war, die in kleinen Gruppen zusammenstanden.
    Michelle konnte sich nicht erinnern, jemals so viele teuer ge kleidete Yuppies auf einmal gesehen zu haben.
    Als sie und Tyler hereinkamen, musterten die Männer Michelle neugierig. „Bleib dicht neben mir", riet er ihr. „Sonst musst du den ganzen Abend damit verbringen, lästige Fliegen abzuwehren, die um dich herumschwirren. Ich meine natürlich nicht die kleinen schwarzen Summer mit den Flügeln."
    Sie musste lachen. Doch schon bald wurde ihr klar, dass er Recht gehabt hatte. Während der nächsten Stunde gesellten sich erstaunlich viele Möchtegerncasanovas zu ihnen und versuchten, sie mit allen möglichen Tricks von Tyler weg in eine ruhige Ecke zu locken.
    Aber sie waren harmlos im Vergleich zu den Frauen, die sich für Tyler interessierten. Allzu deutlich und

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