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Ein unauffälliger Mann - Chadwick, C: Ein unauffälliger Mann - It's All Right Now

Ein unauffälliger Mann - Chadwick, C: Ein unauffälliger Mann - It's All Right Now

Titel: Ein unauffälliger Mann - Chadwick, C: Ein unauffälliger Mann - It's All Right Now Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Chadwick
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zu hören, was Sie selbst zu sagen haben.« Sein Lächeln verschwand, und er hob die verschränkten Hände unters Kinn.
    Hipkin piepste noch zweimal und sagte dann mit hoher, weinerlicher Stimme: »Ich habe nichts dagegen, es noch mal zu machen, wenn ich es falsch gemacht habe. Es tut mir leid, wenn ich einen
Fehler gemacht habe. Wir machen alle mal Fehler. Haben Sie noch nie Fehler gemacht? Wie er gesagt hat, ich habe es zuvor immer richtig gemacht. Sie müssen nur sagen, daß ich es noch einmal machen soll, sagen Sie, ich habe es falsch gemacht und ich soll es bitte noch einmal machen. Also, ich habe es falsch gemacht, und deshalb ...«
    Plaskett hob nur die Augenbrauen und winkte uns weg. Ich drückte Hipkin die Hand ins Kreuz, eine tröstende Geste, wie ich hoffte, und schob ihn sanft an. Ich hatte gesehen, daß ihm die Röte wieder ins Gesicht kroch wie ein Fleck, das Zittern seiner Lippen, und ich fragte mich eben, wie ich ihn in die Toilette schaffen konnte, ohne daß irgend jemand ihn sah, als Plaskett mich zurückrief. Ich bereitete mich gerade darauf vor, Hipkin in der Toilette fest an den Schultern zu packen und ihm zu sagen, daß Plaskett ein richtiger Scheißkerl sei, daß ich seine Arbeit für ganz ordentlich halte, daß ich ihn verteidigen würde bis zum Letzten, daß ich selber kündigen würde, wenn es nötig sei, daß ich die Sache bis ganz nach oben ins Topmanagement tragen würde, daß ich bei einem Tribunal für ihn aussagen und eine Protestdemonstration für ihn organisieren würde. Deshalb sagte ich: »Einen Augenblick, ich bin gleich wieder zurück, Mr. Plaskett.« 0 nein. Ich machte sofort kehrt und ließ Hipkin im Korridor stehen, wo er verunsichert hin und her schaute, im Stich gelassen, ein Wrack.
    »Was für eine Vorstellung«, sagte Plaskett. »Ich habe Mitleid mit Ihnen, daß Sie sich auf Leute wie den verlassen müssen.«
    Und dann lächelte er mich an, es war ein echtes Lächeln, und ich erwiderte es. 0 ja, das tat ich wirklich. Und es war auch nicht nur ein flüchtiges Lächeln, sondern ein dankbares und loyales.
    »Man sollte wohl besser sehen, daß wir ihn loswerden, meinen Sie nicht auch? Ich meine, sehr belastbar ist er ja nicht, und das ist nur der Anfang.«
    »Eigentlich ist er gar nicht so schlecht. Kann ich ihm nicht noch eine zweite Chance geben? Sie haben ihm einen Heidenschrecken eingejagt.«
    Nun legte er die Stirn in Falten, um einem Grinsen tiefer Befriedigung
entgegenzuwirken. »Das ist ja sehr löblich von Ihnen, Tom, aber ehrlich gesagt, da draußen gibt es genügend, die alles tun würden für die Chance, hier bei uns einen Fuß auf die unterste Sprosse zu kriegen, junge Männer, die es einmal weit bringen werden. Nehmen Sie meine eigene ... Na ja, ich kann mir nicht vorstellen, daß Peterkin, oder wie er gleich wieder heißt, eines Tages auf meinem Stuhl sitzt, Sie etwa? Und was das angeht, nicht mal auf Ihrem.«
    »Vielleicht nicht, aber ...«
    Er stand auf und fing an, einige Papiere auf seinem Schreibtisch zu ordnen. »Gut, dann ist das entschieden. Ein Monatslohn als Abfindung. Will sein Gesicht hier nicht mehr sehen.« Er hob den Kopf und wartete auf meine Antwort. »Und vergessen Sie diese Zahlen nicht, wenn Sie so nett wären. Ich wollte sie mir zwar übers Wochenende vornehmen, aber egal, ich muß auch was für mein Golf-Handicap tun.« Wieder lächelte er, doch diesmal beendete er es mit einem Zuschnappen der Kiefer, als hätte er einen schweren Fehler gemacht. »O Mann, kann nicht sagen, daß mir so etwas Spaß macht, das können Sie mir glauben, ebensowenig wie Ihnen wahrscheinlich.« Er zeigte mir die Handflächen. »Aber das gehört eben zum Job. Bis Montag dann. Mit diesen Zahlen.«
    Er bückte sich, um eine Schublade seines Schreibtisches aufzuziehen, und erwartete, mich nicht mehr zu sehen, wenn sein Kopf wieder auftauchte.
    Ich fand Hipkin an seinem Schreibtisch, er knöpfte gerade seinen Mantel zu. Er sah so ziemlich genauso aus wie immer, und ich war ihm dankbar dafür,
    »Tut mir leid, Bob, wenn ich gewußt hätte ...«
    »Ist schon okay, Mr. Ripple.«
    »Es ist verdammt noch mal nicht okay. Ich habe versucht zu ...«
    »Er hat mich gefeuert, nicht?«
    Ich nickte. »Mit einem Monatsgehalt Abfindung. Ich sehe zu, daß Sie noch ein paar Wochen dazubekommen. Ohne daß es irgend jemand mitbekommt.« Er sah absolut nicht so aus, als würde
er mir danken wollen. »Und ich werde mich darum kümmern, daß Sie ein gutes Zeugnis bekommen.«
    »Ist

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