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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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hat.«
    »Ha!«, stieß Esme hervor. »Wenn ich du wäre, würde ich deinen seltsamen Ehemann an der kurzen Leine halten. Reich ihm nur den kleinen Finger, und schon wird er die ganze Arbeit wieder dir aufhalsen.«
    »Ich werde die Arbeit aber vermissen«, gestand Gina. »Ihr wisst doch, wie viel Spaß mir die Verwaltung macht. Was soll ich denn jetzt nur mit meiner Zeit anfangen? Sebastian hat mir gesagt, dass er zwei ausgezeichnete Verwalter beschäftigt.«
    »Es sieht dem Marquis ähnlich, gleich zwei Verwalter zu beschäftigen, wo einer ausreichen würde!«, erwiderte Esme scharf. »Ich nehme an, du wirst gar keine Zeit haben, um zu arbeiten. Vielmehr wirst du den ganzen Tag damit beschäftigt sein, Bonningtons Erwartungen an eine schöne Dame gerecht zu werden.«
    Gina nahm ihre Handschuhe. »Ich gehe, bevor wir noch in Streit geraten, Esme. Ich sehe euch alle dann hoffentlich beim Dinner.«
    Nachdem Gina das Zimmer verlassen hatte, schaute Helene Esme leicht vorwurfsvoll an. »Warum dieser spitze Ton, meine Liebe?«
    Esme biss sich auf die Unterlippe. »Ich bin schrecklich, nicht wahr?«
    »So schlimm ist es auch wieder nicht.«
    »Seit Tagen werde ich von Neid zerfressen!«, platzte es aus Esme heraus. »Ich komme mir schon vor wie eine Fünfjährige in einer fremden Kinderstube. Ständig will ich die Verehrer der anderen, nur meinen eigenen nicht.«
    »Ich kann mich kaum an Ginas Mann erinnern«, gestand Helene. »Ich glaube, ich bin ihm begegnet, bevor er das Land verließ, aber damals war ich noch ein Kind. Sieht er denn so gut aus?«
    »Ich rede nicht von dem Herzog«, sagte Esme.
    Helene streckte die Hand aus und berührte Esmes Wange. »Ach, du Ärmste!«
    »Ich würde dir Tuppy geben, wenn du ihn wolltest«, sagte Carola mit einem Seufzer in der Stimme.
    Esme kicherte. »Dann hätten wir ja das komplette Durcheinander, nicht wahr? Tuppy, der Ginas Forelle jagt, während du und ich hinter Tuppy her sind!«
    Helene stand auf. »Wollen wir nicht einen Ausritt machen? Meine Stute ist heute Morgen gebracht worden, und ich würde schrecklich gern mit ihr ins Gelände gehen. Was ist mit dir, Carola?«
    Sie schaute traurig von ihrem Taschentuch auf. »Ich kann nicht.«
    »Aber natürlich kannst du«, sagte Helene mit Nachdruck. »Du wirst heute Abend nicht in Form sein, wenn du den ganzen Tag auf deinem Zimmer hockst und Trübsal bläst.«
    Carola schluckte. »Jedes Mal, wenn ich an heute Abend denke, wird mir schlecht«, flüsterte sie.
    »Lasst uns ausreiten. Ich werde meine schlechte Laune los und Carola ihren Trübsinn, und Helene wird wie stets ihre heitere Ruhe bewahren.« Esme grinste schelmisch. »Der Tag wird kommen, Helene, an dem auch du dich so töricht benehmen wirst wie wir anderen – und dann werde ich dich von ganzem Herzen auslachen.«
    Sie lächelte. »Ich doch nicht.«
    Gina betrat die Bibliothek mit dem festen Vorsatz, die Flirterei mit ihrem Mann um keinen Preis fortzusetzen. Genug war genug. Beschämend war nur, dass sie Cams Küsse so unwiderstehlich fand. Aber Gina hatte nicht die meiste Zeit ihres Lebens auf eine richtige Ehe gewartet, um sie nun ein paar Küssen zu opfern. Wenn sie sich vorstellte, wie sie nach Girton House zurückkehrte, während ihr Mann in See stach, gefror ihr das Blut in den Adern. Sie konnte dieses einsame Herzoginnenleben ohne Mann oder Kinder keinen Tag länger ertragen. Sie wollte die Dinge, die Sebastian ihr bot: eine Familie, Beständigkeit, Treue und Liebe.
    Gina hatte viele Ehen in Leidenschaft beginnen und im Nichts enden sehen. Helene war ein gutes Beispiel. Als sie noch sehr jung gewesen waren, war Gina grün vor Neid auf Helene gewesen, die mit einem schönen Aristokraten nach Gretna Green durchbrannte. Diesen Neid hatte Gina ungefähr ein Jahr lang nicht abschütteln können, bis die Gräfin aus dem ehelichen Domizil auszog und ihr Mann nichts Besseres zu tun hatte, als sie umgehend durch einen Schwarm russischer Sängerinnen zu ersetzen.
    Cam wartete bereits an dem langen Tisch. An seiner Schläfe war ein Kreidestrich.
    »Hast du gezeichnet?«, fragte Gina.
    Er nickte. »Es war so ein schöner Morgen. Ich hatte ein oder zwei Ideen für den Block, den Stephen mir besorgt hat.« Mehr sagte er nicht, und Gina wollte auch nicht nachfragen. Schließlich plante er eine Skulptur von Esme, und sie wollte lieber nichts Genaueres darüber wissen.
    Cam nahm Gina den Stapel Papiere ab, den sie mitgebracht hatte. »Anfragen von Bicksfiddle?«
    Sie nickte.

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