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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Göttinnenmaß zurückhungern.«
    »Marissa ist seine Geliebte«, teilte Stephen Rounton und Finkbottle mit.
    »Meine Muse«, berichtigte Cam. »Hinreißendes Weib. Zurzeit forme ich sie als Diana, die aus den Wogen emporsteigt.«
    Stephen warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu.
    »Keine Sorge. Ich habe Schaum um ihre Hüften gelegt.« Er lächelte sein schiefes, sardonisches Grinsen. »Du hältst das alles für wertlosen Plunder, nicht wahr?«
    »Ja, das tue ich«, bekannte sein Cousin freimütig. »Weil es Plunder ist .«
    »Aber die Leute mögen es. Eine schöne Frau kann den Garten ungemein beleben. Ich meißle eine für dich, wenn du magst.«
    »Du hast ja selbst keinen Respekt vor deiner Arbeit«, sagte Stephen bissig. »Und das verabscheue ich am meisten daran.«
    »Du irrst dich«, entgegnete Cam. Er streckte seine Hände aus und betrachtete sie. Sie waren breit und kräftig und wiesen dort, wo in der Vergangenheit der Meißel ausgerutscht war, kleine Narben auf. »Ich bin stolz auf meine Göttinnen. Mit ihnen habe ich schon viel Geld verdient.«
    »Das ist kein hinreichender Grund, um weitere nackte Frauen herzustellen!«, fauchte Stephen.
    »Aber das ist doch nicht der einzige Grund. Mein Talent liegt nun einmal darin, nackte Frauen aus Stein zu meißeln, Stephen. Nicht Dartpfeile oder Boote. Ich kann einfach keine nützlichen Dinge anfertigen. Aber ich kann den sanft gerundeten Bauch einer Frau so darstellen, dass dich beim bloßen Anblick Begierde überkommt.«
    Stephen zog missbilligend eine Braue hoch, schwieg jedoch.
    Cam wandte sich mit einem entschuldigenden Achselzucken an Rounton und Finkbottle. »Bitte vergeben Sie uns das familiäre Gezänk, Gentlemen. Stephen ist unser Geschenk an die Welt, er setzt sich für verkrüppelte Kriegsveteranen und Schornsteinfegergehilfen ein … «
    »Während Cam ein Vermögen damit gemacht hat, Emporkömmlingen wie Pendleton Sladdington mollige nackte Frauen aus rosa Marmor zu verkaufen.«
    »Marissa ist nicht mollig«, entgegnete Cam sanft. Dann streckte er die Hand aus und drückte Stephens Schulter. »Ist ein gutes Gefühl, wieder mit dir zu streiten. Hab dich vermisst, du nüchterner Moralapostel.«
    Rounton räusperte sich diskret. »Darf ich nun davon ausgehen, dass Euer Gnaden den Earl zu einem Besuch auf Troubridge Manor begleiten werden?«
    Cam nickte. »Mir ist eben wieder eingefallen, dass ich ein Geschenk für Gina habe, das mir aus dem Nachlass ihrer Mutter geschickt worden ist. Ich werde es ihr persönlich geben … wenn Stephen sich darum kümmert, dass binnen eines Tages nach meiner Ankunft ein Marmorblock mit rund dreißig Zentimeter Kantenlänge angeliefert wird.«
    »Aber nur, wenn du daraus etwas anderes als einen Frauenkörper machst!«, herrschte Stephen ihn an.
    »Eine Herausforderung!«, frohlockte Cam.
    »Nichts weniger als das«, gab sein Cousin zurück. »Ich bezweifle, dass du etwas anderes meißeln kannst als lebensgroße weibliche Torsi.«
    »Aus einem Block dieser Größe kann ich wohl kaum einen lebensgroßen Torso hauen. Aber versprich mir, dass du das Ergebnis, was es auch sei, in deinem Hause aufstellst. Dann ist der Handel perfekt.«
    »Einverstanden.«
    Rounton seufzte innerlich. Jetzt würde es darauf ankommen, ob die Schönheit der Herzogin das Herz ihres Gatten gewann. Er hatte sein Möglichstes getan, indem er die beiden für eine gewisse Zeitspanne zueinanderbrachte. Nun musste er darauf vertrauen, dass die Natur ihren Lauf nahm. Die junge Herzogin war berühmt für ihr rotes Haar und ihre grünen Augen. Als der Anwalt nach London zurückkehrte, betete er zu den Göttern, dass Girton zumindest ihrem Haar nicht widerstehen könnte.
    Stephen blieb im Queen’s Smile und leistete seinem Cousin weiterhin Gesellschaft. Er schickte Cams Diener nach London, um seinen eigenen Kammerdiener, ein wenig Gepäck und den Marmorblock holen zu lassen. Es war seltsam anheimelnd, in einem Gasthaus am Ende der Welt zu sitzen, Brandy zu trinken und auf freundschaftliche Weise mit seinem letzten lebenden Verwandten zu streiten.
    Später am Abend gesellte sich Tuppy Perwinkle zu den beiden Vettern. Offenbar war es dem Stellmacher nicht möglich gewesen, die Achse seines Gigs vor dem nächsten Morgen zu reparieren.
    »Wie geht es Ihnen, Sir?«, fragte er und schüttelte Stephen die Hand.
    Stephen waren die blauen Augen des Mannes sofort sympathisch. »Sehr gut«, erwiderte er. »Wohnen Sie in diesem Teil des Landes?«
    »Lass ihn in Ruhe,

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