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Ein ungezähmtes Mädchen (German Edition)

Ein ungezähmtes Mädchen (German Edition)

Titel: Ein ungezähmtes Mädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simona Ahrnstedt
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zurück.
    «Ich helfe dir», sagte er.
    Sie schnaubte. Wohl kaum. Sie zog sich das Laken um den Körper und schüttelte bestimmt den Kopf.
    «Beatrice?»
    Sie sah ihn an. Er stand nackt vor ihr, selbstsicher und dominant.
    «Ist es nicht ein bisschen zu spät, jetzt noch prüde zu werden?», fragte er grinsend. «Nach dem, was wir gerade gemacht haben?»
    Sie streckte die Hand aus. «Gib her, ich kann das selbst.» Sie sah ihn mahnend an. «Und hör auf zu kichern.»
    «Ich kichere nicht», sagte Seth mit bebenden Schultern. «Ich bin ein Mann. Männer kichern nicht.»
    Sie verdrehte die Augen, doch zum Schluss lag sie doch auf dem Rücken, während Seth sie im Schein der Petroleumlampe zärtlich wusch.
    «Es ist ein bisschen Blut aufs Laken gekommen», sagte er. Er hob sie aus dem Bett, setzte sie ohne großes Federlesen in einen Sessel und ging zurück zum Bett. Interessiert sah sie zu, wie er das Laken und die Bettwäsche abzog. Dann wühlte er in einer Holzkiste und holte ein sauberes Tuch hervor. Fasziniert beobachtete sie ihn, während er das Bett bezog. Sie hätte gedacht, dass seine Nacktheit sie erschrecken und verlegen machen würde, doch sie fand ihn einfach nur schön. Dass die Natur das alles so gut eingerichtet hatte, dachte sie, während sie sich auf dem Sessel einkuschelte und den Anblick seines nackten Körpers genoss, seine geschmeidigen Bewegungen, das Spiel der Muskeln und Sehnen unter der Haut. Ihr war nie klar gewesen, wie gut Mann und Frau zusammenpassten, wie ihre Weichheit seine Härte aufnahm, wie sie einander durch ihre Unterschiede Genuss verschaffen konnten. Sie spürte, wie ihr Körper sich nach ihm sehnte.
    «Wo hast du das gelernt?», fragte sie.
    «Wenn wir beim Militär eines können, dann Betten machen. Komm.»
    Sie legten sich dicht aneinander, weich und entspannt.
    «Willst du schlafen?», fragte Seth.
    Sie schüttelte den Kopf, und seine silbergrauen Augen glühten, während er ihr träge über die Wange strich. Noch nie hatte sie sich einem anderen Menschen so nahe gefühlt. Als ob sich nicht nur ihre Körper ineinander verflochten hätten, sondern auch ihre Seelen. Seth beugte sich über sie und küsste sie langsam und zärtlich. Während er sie mit der Zunge erforschte, hielt sie ganz still, bis sie nicht mehr anders konnte und ihn zurückküssen musste, mit seiner Zungen spielen und nach mehr verlangen.
    «Du bringst mich ins Grab», murmelte er und legte sich wieder auf sie.
    Obwohl sie noch wund war, war der Genuss unendlich viel größer. Seth füllte sie aus, und das neue, wonnevolle Gefühl baute sich erneut in ihr auf. Diesmal wusste sie, was sie erwartete, und eifrig, fast schon verzweifelt, drückte sie ihm ihren Körper entgegen und gab sich ihm hin.
    Seth hob ihre Beine hoch, und sie schlang ihm die Schenkel um die Taille.
    «Ja, genau so, adorée , wunderbar», murmelte er. Zärtlich liebte er sie, mit langen, ruhigen Stößen, unter denen sie erbebte. Plötzlich glitt er aus ihr heraus, und sie protestierte enttäuscht.
    «So geht es noch besser», sagte er, legte sich hinter sie und zog ihren Hintern zu sich heran. Seine Hand tastete sich zwischen ihre Schenkel. Sie schloss die Augen, ließ den Kopf nach hinten auf seine Brust sinken und sich mitreißen. Gleichmäßig und rhythmisch fuhr er fort, sie beide auf den Gipfel zu führen, und sie hörte, wie er wieder und wieder ihren Namen rief. Sie schrie, als sich seine Arme ganz fest um sie schlossen, und sie schrie, als um sie und in ihr alles explodierte.

    Seth zitterte. Er hätte nicht geglaubt, dass er noch einmal kommen würde. Eigentlich hatte er ihr nur neuerlich Genuss verschaffen wollen, doch sein Orgasmus war wieder gewaltig gewesen. Und diesmal hatte er sich auch nicht zurückgezogen. Er hielt ihren Körper ganz dicht an seinem, während er darauf wartete, dass sie sich erholte.
    Es dauerte ein, zwei Herzschläge, bis er das Gefühl erkannte, das in seiner Brust brannte.
    Es war Glück.
    Er vergrub das Gesicht in ihrem Haar und sog den Duft von Kräutern und Sonne ein.
    «Ruh dich jetzt aus, Liebling. Geh nirgendwohin, bleib einfach hier bei mir», sagte er. Es war beängstigend, welche Furcht er hatte, sie zu verlieren.
    «Seth», murmelte sie schläfrig.
    «Ja?»
    «Danke.»
    «Ich danke dir auch», flüsterte er und küsste ihr Haar.

    Gegen Abend fuhr er sie wieder nach Hause. Sie saßen nebeneinander im Wagen, mit dem sie das kurze Stück zu Johans Haus in der Sillgatan zurücklegten. Es regnete.

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