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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Vater aufstand. »Das könnte uns ganz unglaublich viel helfen, Papa. Vielen Dank!« Sie umarmte ihn stürmisch und küsste ihn auf die Wange.
    Er fing sie mit einem Arm auf und drückte sie an sich. »Danke dir, mein Liebling.« Dann schaute er ihr ins Gesicht und küsste sie dann zart auf die Stirn. »Denk nur nie, ich wüsste all das, was du für uns getan hast, nicht zu schätzen - ich weiß nicht, was ich im Leben gemacht habe, um dich zu verdienen. Ich kann nur stolz sein, dass du meine Tochter bist.«
    Alathea blinzelte gerührt. »Ach, Papa!« Sie umarmte ihn noch einmal hastig und wandte sich dann ab, um aus dem Fenster zu sehen. »Ich muss Jeremy für seinen Unterricht abholen, sonst spielt er noch den ganzen Tag Cricket.«
    Immer noch blinzelnd eilte sie hinaus.

10
    A n diesem Abend sah sich Alathea auf dem Ball von Lady Castlereagh von diversen Herren umringt. Mit ein wenig Nachhilfe von ihrer Seite war die Anzahl reiferer Junggesellen, die sie für eine angenehme Tanzpartnerin hielten, stetig gewachsen, je weiter die Saison vorangeschritten war. Celias Überzeugung zum Trotz, dass sie nur an der Wand lehnte, war sie viel zu durchtrieben, um das ständig zu tun. Wahre Unauffälligkeit bedeutete nichts zu tun, um aus der Menge hervorzustechen. Deshalb tanzte sie, wie es sich ziemte; nicht jeden Tanz, aber doch ausreichend viele, um sicherzustellen, dass niemand sich genötigt sah, ob ihrer Enthaltsamkeit irgendwelche Bemerkungen fallen zu lassen.
    Ja, sie tanzte sogar gern Walzer, auch wenn nur wenige Herren groß genug waren, um ihren Ansprüchen zu genügen. Trotz der Schwierigkeit, die ihre ungewöhnliche Größe darstellte, waren ihre Verehrer, wie Serena sie hartnäckig nannte, nach und nach Legion geworden.
    Was ihr Leben ziemlich verkomplizierte, wenn sie sich nach zwei Tänzen in die Schatten davonstehlen wollte, um ungestört über ihre derzeitigen Probleme nachzudenken. Ihr größtes Problem war heute Abend ebenfalls anwesend, gekleidet in ernstes Schwarzbraun, mit glänzenden Wellen und einem unbeschreiblich kultivierten Auftreten. Er hatte sich selbst übertroffen, indem er genau dieselben beiden Tänze getanzt hatte wie sie, doch momentan schlenderte er demonstrativ ziellos durch die Menge. Wenn er darauf verzichten konnte, höflich zu sein und Konversation zu treiben, dann fand sie, dass ihr das genauso zustand.
    »Es tut mir Leid, meine Herren« - sie schenkte den Männern um sie herum ein strahlendes Lächeln -, »aber ich muss sie einen Moment verlassen. Eine meiner Stiefschwestern …« Sie machte eine vage Handbewegung und ließ sie glauben, dass man auf der anderen Seite des Raumes nach ihr verlangte. Da die Gesellschaft von Mary und Alice bedeutete, sich dem Geschnatter einer ganzen Schar junger Damen auszusetzen, bot keiner der Gentlemen ihr an, sie zu begleiten. Sie verbeugten sich und baten sie inständig zu versprechen, dass sie bald zurückkehren würde. Sie lächelte und schwebte davon.
    Das Gedränge war unglaublich. Lady Castlereagh war eine der angesehensten Gastgeberinnen - eine Einladung von ihr konnte man unmöglich ausschlagen. Das, so vermutete Alathea, erklärte die Anwesenheit fast aller Cynsters, Gabriel eingeschlossen. Sie machte sich das Gedränge zu Nutze und suchte einen kleinen Erker auf, in dem nur eine Säule stand, auf der eine Büste von Wellington prunkte. Sie fand dort Zuflucht im Schutz der Säule, die sie vor gut der Hälfte des Saales abschirmte.
    Zum Glück schirmte sie der Erker auch vor der Hälfte des Lärms ab - es war schon beinahe schwierig, seine eigenen Gedanken zu verstehen. Auf der anderen Seite des Saales erblickte sie Gabriel, der offensichtlich widerstrebend Lucifer von seiner Bewachung der Zwillinge ablöste. Gabriel bezog misstrauisch dreinblickend fast gegenüber von ihr Position.
    Alathea grinste. Sie suchte die Menschenmenge nach den Zwillingen ab. Sie brauchte nur Gabriels Blicken zu folgen, um sie zu finden. Mit einem erwartungsvollen Seufzer zog sie sich zurück, nicht bis ganz an die Wand, aber beinah. Jeder, der sie sah, würde annehmen, dass sie auf einen Herrn oder einen jungen Schützling wartete, der jeden Moment an ihre Seite zurückkehren musste.
    Solchermaßen getarnt, begann sie darüber nachzugrübeln, wie sie ihrem Ritter auf dem weißen Schlachtross mitteilen könnte, wo er nach ihren Rechtsmitteln suchen sollte. Sie hatte einen Hilferuf ausgesandt; er war angaloppiert gekommen, um ihr beizustehen - und jetzt saß sie

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